Vila Real de Santo António

Vila Real de Santo António
WappenKarte
Wappen von Vila Real de Santo António
Vila Real de Santo António (Portugal)
Basisdaten
Region:Algarve
Unterregion:Algarve
Distrikt:Faro
Concelho:Vila Real de Santo António
Koordinaten:37° 12′ N, 7° 25′ W
Einwohner:11.946 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche:10,99 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:1087 Einwohner pro km²
Politik
Adresse der Gemeindeverwaltung:Junta de Freguesia de Vila Real de Santo António
Rua General Humberto Delgado, n.º 53
8900-311 Vila Real de Santo António
Kreis Vila Real de Santo António
FlaggeKarte
Flagge von Vila Real de Santo AntónioPosition des Kreises Vila Real de Santo António
Einwohner:19.156 (Stand: 30. Juni 2011)[3]
Fläche:61,24 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:313 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden:3
Verwaltung
Adresse der Verwaltung:Câmara Municipal de Vila Real de Santo António
Praça Marquês de Pombal
8900-231 Vila Real Santo António
Präsident der Câmara Municipal:Luís Filipe Soromenho Gomes (PSD)
Website:www.cm-vrsa.pt



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Vila Real de Santo António ist eine Gemeinde und Stadt im Distrikt Faro in Portugal. Sie liegt am Golf von Cádiz, der zum Atlantischen Ozean gehört, und am rechten Ufer des Rio Guadiana, dessen Unterlauf zugleich die Grenze zwischen Portugal und Spanien ist. Am gegenüberliegenden Ufer des Río Guadiana liegt Ayamonte (Andalusien, Spanien).

Geschichte

An der breiten Mündung des Guadiana lag früher der Fischerort Santo Antonio de Avenilha, der Anfang des 17. Jahrhunderts durch ein Seebeben vollständig zerstört wurde. 1774 ließ an dieser Stelle der Marquês de Pombal, seinerzeit Premierminister des Königs Josè I., in nur fünf Monaten eine neue Stadt erbauen: Vila Real – die königliche Stadt. Um den ursprünglichen Ort nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wählte der Marquês den Namen „Vila Real de Santo Antonio“ für die Stadt.

Mit dem schnellen und mit großer Härte betriebenen Aufbau der Stadt verfolgte der Marquês vor allem strategische Zwecke. Das Erdbeben von 1755 hatte nämlich Grenzstädte zu Spanien wie Castro Marim und Festungen wie Fortaleza de Cacela zerstört, es war dringend notwendig, gegenüber dem Erzfeind Spanien „Flagge“ zu zeigen. Erfahrung mit dem schnellen Wiederaufbau einer Stadt hatte der Marquês in Lissabon gesammelt. Dort wurde nach dem Erdbeben 1755 unter seiner Regie die völlig zerstörte Unterstadt, die Baixa Pombalina, neu aufgebaut, und zwar nach dem Muster eines Schachbretts. Alle Straßen führen rechtwinklig aufeinander zu, die Häuser haben einen einheitlichen Stil. Genau nach diesen Vorgaben wurde Vila Real angelegt, wobei wegen der Eile sogar Fertigteile aus Lissabon nach Vila Real verschifft wurden.

Marquês de Pombal

Der Marquês de Pombal (1699–1782), ein für seine Zeit fortschrittlicher Minister mit umfassenden Machtbefugnissen, wollte mit der Gründung der Stadt aber auch innenpolitisch seine Vorstellungen durchsetzen. Um Handel und Wirtschaft nach seinen Plänen in anzukurbbeln, gründete er eine Fischereigesellschaft und subventionierte den Schiffbau. Auf wenig Gegenliebe bei der Bevölkerung stieß hingegen die Einführung des Zolls. Auch die Zwangsumsiedlung von ganzen Orten gelang nicht immer. Die Fischer von Monte Gordo weigerten sich beharrlich und wichen nach Spanien aus. Die neuen Bewohner kamen aus Aveiro in Nordportugal (dort konnten sie wegen einer Naturkatastrophe nicht mehr leben) und aus anderen Orten der Algarve.

Wie es mit dem Ort weiterging, ist unter Chronisten teilweise umstritten. Sicher ist, dass der Marquês de Pombal nach dem Tod seines Dienstherrn König José I in Ungnade fiel (er hatte sich mit Jesuiten und dem Kleinadel angelegt und wollte deren Privilegien abschaffen) und 1777 entlassen wurde. Danach soll den meisten Quellen zufolge die Stadt erst einmal in Vergessenheit geraten sein. Auf einer deutschen Karte des Königreiches Algarvien aus dem 19. Jahrhundert taucht der Ort nicht auf[4]. Etwa 100 Jahre später wurde sie 'wiederbelebt' und war bis in die 1960er Jahre ein Stützpunkt für die Thunfischerei und Sardinenfischer. Der Hafen ist bedeutsam für die Ausfuhr von Erzen. Der Aufschwung begann wahrscheinlich, nachdem der Ort 1902 an die Bahnstrecke Linha do Algarve angeschlossen wurde und als Fischfabriken entstanden.

Verwaltung

Guadianamündung, in der Mitte des Bildes: Vila Real de Santo António

Vila Real de Santo António ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Der Kreis ist einer der wenigen portugiesischen Kreise, dessen Territorium nicht zusammenhängt, sondern sich aus einem westlichen Teil, der Gemeinde Vila Nova de Cacela und einem östlichen Teil, dem eigentlichen Stadtgebiet, zusammensetzt. An den östlichen Teil grenzt im Westen und Norden der Kreis Castro Marim, Spanien liegt im Osten, der Atlantik im Süden. An den westlichen Teil grenzt im Osten der Kreis Castro Marim, im Westen der Kreis Tavira und im Süden der Atlantische Ozean.

Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Vila Real de Santo António:

COA of Vila Real de Santo António municipality (Portugal).png
Kreis Vila Real de Santo António
GemeindeEinwohner
(2011)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Monte Gordo3.3084,22783081603
Vila Nova de Cacela3.90246,0385081601
Vila Real de Santo António11.94610,991.087081602
Kreis Vila Real de Santo António19.15661,243130816

Öffentlicher Verkehr

Der Ort ist Endstation der Bahnlinie Lagos–Faro–Vila Real und wird mit Regionalzügen bedient. Parallel dazu verkehren Busse, die bis Sevilla weiterfahren.

Im lokalen Grenzverkehr mit Ayamonte (Spanien) verkehrt tagsüber eine Fähre – auch zum Autotransport, obwohl seit 1991 auch die Autobahnbrücke Ponte Internacional do Guadiana nördlich der Stadt zur Verfügung steht.

Söhne und Töchter

Weblinks

Commons: Vila Real de Santo António – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. "Karte des Königreiches Algarvien", Druck, 19. Jh. Quelle unbekannt.


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Bahnhof Vila Real de Santo António
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Fähre von Ayamonte nach Vila Real de Santo António / Ferry Ayamonte to Vila Real de Santo António
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Kreis Vila Real de Santo António
Algarvien Karte merged.jpg
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Historische Karte des Königreiches Algarve (19. Jh.) Scan eines Druckes. Herkunft und Autor unbekannt.
Guadiana Mouth.jpg
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Aerial view of the mouth of the Guadiana (Español), Guadiana (Português), Guadiana (English) river flowing into the Atlantic Ocean. Portugal is on the left side of the image; Spain on the right side. The Portuguese town in the center of the image is Vila Real de Santo António, the Spanish town further north is Ayamonte. The small Spanish village at the sea is Isla Canela, the Portuguese coastal village on the very left is Monte Gordo. The village north of Monte Gordo is Três Azeitonas and the village north of Vila Real is Castro Marim, further north, Monte Francisco can be seen. At extreme top right, the Puente Internacional cable-stayed bridge can be seen.
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