Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Viktoria Adelheid von Sachsen-Coburg und Gotha (1912)

Prinzessin Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, vollständiger Name Viktoria Adelheid Helena Louise Maria Frederike von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 31. Dezember 1885 auf Gut Grünholz in Thumby bei Kappeln; † 3. Oktober 1970 in Grein, Österreich) war eine deutsche Adlige und durch Heirat die letzte Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha; sowie ein Mitglied der britischen Königsfamilie.

Leben

(c) Bundesarchiv, Bild 183-R14326 / CC-BY-SA 3.0
Viktoria Adelheid mit Familie, Juni 1918

Viktoria Adelheid war die älteste Tochter von Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1855–1934) und seiner Frau Prinzessin Caroline Mathilde von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1860–1932), Tochter von Herzog Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein und Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg. Durch ihre Mutter war sie eine Nichte der letzten Deutschen Kaiserin Auguste Viktoria.

Auf einem Hofball im Berliner Stadtschloss am 15. Februar 1905 wurde Prinzessin Viktoria Adelheid der britische Prinz Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, 2. Duke of Albany (1884–1954), einziger Sohn von Leopold, Duke of Albany und Prinzessin Helene von Waldeck-Pyrmont, vorgestellt. Umgehend danach wurde auf dem Ball die Verlobung bekannt gegeben. Am 11. Oktober 1905 folgte auf Schloss Glücksburg die Hochzeit mit dem inzwischen regierenden Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Am 5. November 1905 hielt Viktoria Adelheid Einzug in Coburg, das ihr einen überaus herzlichen Empfang bereitete. Als neue Landesmutter gewann sie schnell die Sympathien der Bevölkerung aufgrund ihrer Herzlichkeit und Volksnähe.

Das Coburger Tagesblatt schrieb anlässlich ihres 80. Geburtstages: „Unvergessen wird es bleiben, daß die Herzogin — eine Nichte der deutschen Kaiserin Augusta Viktoria — sich nie scheute, für sich und für andere mit dem Henkelkorb auf dem Markt einkaufen zu gehen oder nach 1945 mit dem Fahrrad vom Schloß Callenberg (ihrer ersten Nachkriegszuflucht, in deren Parkbereich der 1954 von schwerem Leiden erlöste Gatte neben dem 1941 gefallenen Sohn Hubertus letzte Ruhestatt gefunden) zum Einkauf nach Coburg zu fahren. Dieser selbstverständlichen Schlichtheit wegen zählen sie die Coburger zu den ihrigen. Sie vergessen nie, was sie ihrer einstigen Landesmutter zu verdanken haben.“[1]

Herzogin Viktoria Adelheid ist im Forst von Schloss Callenberg bestattet.

Nachkommen

Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:

⚭ 1932–1962 Feodora Freiin von der Horst (1905–1991)
⚭ 1963 Maria Theresia Reindl (1908–1996)
⚭ 1931–1938 Friedrich Wolfgang Otto Graf von Castell-Rüdenhausen (1906–1940), gefallen
⚭ 1938–1944 Max Schnirring (1895–1944)
⚭ 1946–1947 Karl Andree (1912–1984)
  • Friedrich Josias Carl Eduard Ernst Kyrill Harald (1918–1998)
⚭ 1942–1946 Viktoria Luise Gräfin zu Solms-Baruth (1921–2003)
⚭ 1948–1964 Denyse Henrietta de Muralt (1923–2005)
⚭ 1964 Kathrin Bremme (1940–2011)
Viktoria Adelheid und Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, ca. 1905

Nach der Abdankung des Kaisers Wilhelm II. sah sich ihr Ehemann 1918 zum Rücktritt gezwungen; gemeinsam mit den Kindern wohnte das Ehepaar in Coburg.

Titel in verschiedenen Lebensphasen

  • 1885–1905 Ihre Durchlaucht Prinzessin Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
  • 1905–1970 Ihre Königliche Hoheit Prinzessin von Großbritannien und Irland
  • 1905–1917 Ihre Königliche Hoheit die Duchess of Albany
  • 1905–1918 Ihre Königliche Hoheit die Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha

Sonstiges

Nach ihr wurden benannt:

Literatur

  • Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 - von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2000, ISBN 3-00-006732-9
  • Thomas Nicklas: Das Haus Sachsen-Coburg - Europas späte Dynastie. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017243-3.

Weblinks

Commons: Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsigniert: „Erste Bürgerin“ und Landesmutter. Herzogin Viktoria Adelheid 80 Jahre alt. Das Farnkraut, 1. Januar 1966, abgerufen am 19. Dezember 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Langhammer - Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha und Viktoria Adelheid.jpg
Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha und Viktoria Adelheid.
Bundesarchiv Bild 183-1989-1010-501, Viktoria Adelheid von Sachsen-Coburg und Gotha.jpg
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Viktoria Adelheid von Sachsen-Coburg und Gotha

Herzogin Viktoria Adelheid von Sachsen-Koburg und Gotha geb. Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. ADN-ZB/Archiv: Viktoria Adelheid Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha, geb. Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, geb. 31. 12. 1885 Aufn.: um 1912 F. Langhammer, Detmold

[Porträt Viktoria Adelheid von Sachsen-Coburg und Gotha]

Abgebildete Personen:

  • Sachsen-Coburg und Gotha, Karl-Eduard von: 1884-1954, Herzog, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Deutschland
Bundesarchiv Bild 183-R14326, Karl-Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha, Familie.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-R14326 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Karl-Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha, Familie


Scherl Bilderdienst Der Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha mit seiner Familie. von links nach rechts: Prinz Hubertus, Herzogin Viktoria Adelheid, Prinzessin Sibylle, Prinzesssin Karoline Mathilde, Herzog Karl Eduard, Erbprinz Johann Leopold

Abgebildete Personen:

  • Sachsen-Coburg und Gotha, Karl-Eduard von: 1884-1954, Herzog, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Deutschland