Vietze & Helfrich
Vietze & Helfrich war ein Architekturbüro in Frankfurt am Main.
Die beiden Architekten Franz Josef Vietze (1862–1938) und Wilhelm Helfrich (1875–1963) schufen eine Vielzahl von Bauwerken, von denen heute verschiedene unter Denkmalschutz stehen. Seit 1903 arbeiteten sie in einem Architekturbüro zusammen. Das Büro stand für eine traditionelle Bauweise und setzte sich damit gegen den modernen Stil z. B. Ernst Mays ab.
Personen
Franz Josef Vietze wurde am 1. Dezember 1862 in Unter-Kratzau (Böhmen) geboren und starb am 17. Dezember 1938 in Frankfurt. Er ist der Vater des Architekten Alfred Vietze (* 1889). Ab 1899 arbeitet Franz Josef Vietze in der Bauunternehmung Schaffner & Albert, bevor er 1903 seine Zusammenarbeit mit Wilhelm Helfrich begann.
Wilhelm Helfrich wurde am 17. Oktober 1875 in Frankfurt als Sohn des Bornheimer Maurermeisters Conrad Wilhelm Helfrich geboren. Er wurde am Städelschen Kunstinstitut ausgebildet.
Im Architekturbüro Vietze & Helfrich waren andere bedeutende Architekten wie Carl Friedrich Wilhelm Leonhardt und Robert Wollmann als Mitarbeiter tätig, bevor sie sich selbständig machten.
Bauten
(vergleiche auch Liste der Kulturdenkmäler in Frankfurt-Innenstadt, Liste der Kulturdenkmäler in Frankfurt-Bahnhofsviertel)
Bild | Bauwerk | Standort | Datierung | Anmerkung |
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![]() | Parkhotel | Frankfurt am Main, Wiesenhüttenplatz 36/38 | 1905 | unter Denkmalschutz |
![]() | Wohn- und Geschäftshaus | Frankfurt am Main, Allerheiligenstraße 3 | 1907 | unter Denkmalschutz |
Haus des Kaufmännischen Vereins, ab 1919 Volksbildungsheim | Frankfurt am Main, Eschersheimer Landstraße 2/4, Eschenheimer Anlage 40, Oeder Weg 1 | 1907–1908 | unter Denkmalschutz | |
Kochkunstmuseum | Frankfurt am Main, Windmühlstraße 1 | 1909 | unter Denkmalschutz | |
Mehrfamilienwohnhaus | Frankfurt am Main, Hansaallee 30/32 | 1910–1911 | unter Denkmalschutz | |
![]() | Neues Theater | Frankfurt am Main, Mainzer Landstraße 55 | 1910–1911 | im Zweiten Weltkrieg zerstört |
Literatur
- Walter Schwarz: Das Kochkunstmuseum in Frankfurt am Main. Kramer, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-7829-0387-0, S. 15 f.
- Thomas Zeller: Die Architekten und ihre Bautätigkeit in Frankfurt am Main in der Zeit von 1870 bis 1950. Henrich, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-921606-51-9, S. 145 und S. 381.
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Frankfurt am Main, Windmühlstraße 1; ehemaliges Kochkunstmuseum; erbaut 1908-1909 nach Entwurf der Frankfurter Architekten Vietze & Helfrich; seit 1984 unter Denkmalschutz
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Mehrfamilienwohnhaus Hansaallee 30-32 / Vogtstraße in Frankfurt am Main-Westend; erbaut 1910-1911 nach Entwurf der Frankfurter Architekten Franz Vietze und Wilhelm Helfrich; unter Denkmalschutz
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Frankfurt am Main: Allerheiligenstraße 3 / Battonnstraße 2, von Osten gesehen
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Parkhotel in Frankfurt am Main, Wiesenhüttenplatz 36-38; denkmalgeschützter Hotelbau von 1905 für den in Ungarn als Sohn eines Arztes geborenen Gastronomen Wilhelm Gömöri (1854-1917) und seine Ehefrau Sophie nach Entwurf der Frankfurter Architekten Franz Vietze und Wilhelm Helfrich; mit aufwändigen Fassaden aus rotem Sandstein und grünen Fliesen in Formen von Neobarock und Neoklassizismus; figürliche Bauplastik über Portal und Fenstern nach Entwürfen von F. Vietze; bronzene Kaiser-Wilhelm-I.-Büste von Bildhauer Bruno Diamant (1867-1942); Bei der Eröffnung nannte Gömöri das Hotel "Kaiserhof". Es war äußerst luxuriös eingerichtet und grenzte damals direkt an den parkähnlichen Garten des von Wiesenhüttenschen Anwesens, an das der heute noch grüne Wiesenhüttenplatz erinnert. Daher nannte man Wilhelm und seinen ihm nachfolgenden ältesten Sohn Franz Gömöri auch scherzhaft die "Herren von Wiesenhütten". 1945 beschlagnahmte die US-Army auch diese Hotel für ihre Zwecke. Bei der Rückgabe der Liegenschaft 1952 fehlte viel bewegliches Inventar. Paul Bocuse hatte hier einen seiner Auslandeinsätze.
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Cinestar Metropolis (ehemaliges Volksbildungsheim) in Frankfurt