Vierteilung

Hinrichtung von Thomas Armstrong im Jahre 1683, Kupferstich von 1684
Dierick Bouts: Martyrium des Heiligen Hippolyt, 1470–1475

Die Vierteilung war im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit eine mit Folter kombinierte Hinrichtungsprozedur, bei der das Opfer verstümmelt wurde, indem es in Stücke gehackt, geschnitten oder gerissen wurde. Häufig wurden Verurteilte schon vor der Vierteilung getötet, es sind aber auch Durchführungen bei lebendigem Leibe bekannt.[1]

Die Methode zählt, neben dem Hängen, Ausweiden und Vierteilen zu den brutalsten historischen Hinrichtungsarten.

Hintergründe und Vorgehensweisen

In Europa war die Strafe insbesondere bei Hochverrat, etwa versuchtem oder vollbrachtem Königsmord, vorgesehen. Im englischen Königreich wurden als Verräter verurteilte Personen mit Hanging, drawing and quartering („Hängen, Ausweiden und Vierteilen“) bestraft. Die Teile des zerlegten Leichnams wurden als mahnende Abschreckung ausgestellt. In Frankreich wurden im 15. Jahrhundert einige Personen zuerst enthauptet und anschließend gevierteilt. Auch die heute als erste deutsche Rechtsschrift geltende Constitutio Criminalis Carolina führt die Vierteilung auf, durchgeführt wurde die Strafe aber selten. Es sind Fälle bekannt, in denen das Opfer lebendig gevierteilt wurde.[1]

Die Zerteilung geschah entweder durch den Scharfrichter mithilfe von Schneid- und Hackwerkzeug oder durch das Anbinden der Extremitäten an kräftige Tiere, die anschließend aufgescheucht und auseinandergetrieben wurden. Letztere Variante verlangte mitunter, dass der Scharfrichter im Voraus gewisse Sehnen durchtrennte.[1]

In der Regel wurde diese Form der Hinrichtung fast ausschließlich bei Männern angewendet. Eine der seltenen Ausnahmen bildet die 1633 in Italien durch Hängen, Ausweiden und Vierteilen hingerichtete Giftmischerin Teofania di Adamo.[2]

Gevierteilte Personen

Literatur

  • Horst Karasek: Die Vierteilung. Wie dem Königsmörder Damiens 1757 in Paris der Prozeß gemacht wurde. Wagenbach, Berlin 1994, ISBN 3-8031-2230-9 (literarische Darstellung aufgrund zeitgenössischer Dokumente)

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. a b c Peter Schuster: Verbrecher, Opfer, Heilige – Eine Geschichte des Tötens. Klett-Cotta, 2015, ISBN 978-3-608-10819-4, Vierteilen (EPUB).
  2. Mike Dash: Aqua Tofana Chapter for Elsevier's "Toxicology in the Middle Ages and Renaissance" on an Italian poisoning case from the first half of the 17th century.(englisch) Academia.edu Abgerufen am 10. Januar 2024.

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Dieric Bouts 013.jpg
Central panel in Triptych of the Martyrdom of St. Hippolytus
Thomas Armstrong in Londen opgehangen en gevierendeeld, 1684 Thomas Armstrong, Binnen Londen, gehangen en gevierendeelt (titel op object), RP-P-1896-A-19368-1203.jpg
Autor/Urheber: Rijksmuseum, Lizenz: CC0


Identificatie
Titel(s): Thomas Armstrong in Londen opgehangen en gevierendeeld, 1684. Thomas Armstrong, Binnen Londen, gehangen en gevierendeelt (titel op object)
Objecttype: prent boekillustratie
Objectnummer: RP-P-1896-A-19368-1203
Catalogusreferentie: Van Eeghen 1733-3(3)
Opschriften / Merken: verzamelaarsmerk, verso, gestempeld: Lugt 2228
Omschrijving: Prent rechtsboven gemerkt: Sesde Afdeeling Fol. 83.

Vervaardiging
Vervaardiger: prentmaker: Jan Luyken (vermeld op object), uitgever: Jan Claesz ten Hoorn
Plaats vervaardiging: Amsterdam
Datering: 1698
Fysieke kenmerken: ets
Materiaal: papier
Techniek: etsen
Afmetingen: blad: h 193 mm × b 148 mm

Toelichting
Illustratie uit: Bos, Lambert van den. Treur-toonneel der doorluchtige mannen, of Op- en ondergang der grooten, 3 delen. Amsterdam: Jan Claesz ten Hoorn, 1698, dl. III.

Onderwerp
Wat: death penalty, execution
Wanneer: 1684 - 1684
Waar: Londen
Wie: Thomas Armstrong

Verwerving en rechten
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