Via Valtellina

ViaValtellina
Wegverlauf Vorarlberg – Graubünden – Prov. Sondrio.
Wegverlauf VorarlbergGraubündenProv. Sondrio.
Karte
Karte des Wanderweges
Daten
Länge135 km
LageVorarlberg Vorarlberg, Osterreich A
Kanton Graubünden Graubünden, Schweiz CH Provinz Sondrio Prov. Sondrio, Italien I
Betreut durchSchweizMobil
Markierungszeichen30-ViaValtellina.jpgWegzeichen in Graubünden
StartpunktGargellen
46° 58′ 7″ N, 9° 55′ 8,5″ O
ZielpunktTirano
46° 12′ 59,5″ N, 10° 10′ 22″ O
TypBergwanderweg
Höhenunterschied5300 Hm auf & 6300 abdep1
Höchster Punkt2605 m ü. M. (Scalettapass)
Niedrigster Punkt434 m s.l.m. (Ziel)
Schwierigkeitsgradmittel
Aussichtspunktezahlreich

Die Via Valtellina (von Veltlin, it.: Valtellina, lomb.: Valtulina, rätor.: Vuclina, in dt.: somit Veltliner Straße) ist die neuzeitliche touristische Bezeichnung für einen ehemaligen Säumerweg von Oberitalien nach Vorarlberg und ein Handelsweg in den Bodenseeraum, der quer durch Graubünden führte.[1] Die Route über den Berninapass war jahrhundertelang die kürzeste Verbindung zwischen Oberitalien und dem Bodenseeraum und wurde insbesondere zwischen 1512 – der Eroberung des Veltlins durch die Drei Bünde in den Mailänderkriegen – und 1797 genutzt.[2] Sie führt durch drei Länder (Italien, Schweiz, Österreich) und drei Sprachregionen (Italienisch, Rätoromanisch und Deutsch).

Über die Via Valtellina wurde vor allem aus Oberitalien Wein in den Bodenseeraum transportiert und in umgekehrter Richtung Vieh ins Prättigau. Weiters wurden auch Zucker, Salz und anderes transportiert.

Hauptumschlagplatz in Vorarlberg war Schruns. Ehemalige Warenumschlagplätze, Zollstationen, alte Säumerherbergen etc. bestehen aber auf der gesamten Strecke. Die historische Via Valtellina ist heute teilweise Teil des Verkehrsnetzes in Graubünden.

Etappen

Heute ist der Fernwanderweg als regionale Schweizer Wanderroute 30 – ViaValtellina markiert (Kulturweg) und in sieben Tagesetappen eingeteilt.[3] Durch die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel (z. B. Postbus, Rhätische Bahn (RhB)), können diese auch verkürzt werden. Es ist eine mittlere Kondition, alpine Ausrüstung mit guten Bergschuhen und Trittsicherheit erforderlich.

  1. Gargellen (1423) – ValzifenztalSchlappiner Joch (2202, A/CH) – Schlappin (1658) – Klosters (1179)
  2. Klosters – Wolfgangpass (1631) – Davos (1560)
  3. Davos – Dürrboden (2011) – Scalettapass (2606) – Chüealptal – Val Susauna – S-chanf im Engadin (1660)
  4. S-chanf – Zuoz (1716) – La Punt Chamues-ch (1687) – Samedan (1721) – Pontresina (1805)
  5. Pontresina – Val BerninaBerninapass (2235) – Alp Grüm (2103)
  6. Alp Grüm – Cavaglia (1703) – Poschiavo (1014) – Bosch Vegl (1840) – San Romerio (1793)
  7. San Romerio – Viano (1286) – Grenze Schweiz/Italien (1289) – Tirano (434).[4]

Von Gargellen bis Tirano sind es 135 Kilometer, wofür zusammen etwa 37 Gehstunden angegeben werden. Teilweise gibt es auch nicht extra gekennzeichnete Alternativrouten, wie z. B. von Klosters nach Davos über den Schluchtweg oder von Pontresina nach Morteratsch anstelle der rechten die linke Talseite zu wählen, welche etwas angenehmer zu gehen und optisch anspruchsvoller ist.

Gepäck, auch Rucksäcke, können am Vortag mit öffentlichen Verkehrsmitteln (z. B. der Rhätischen Bahn) an die jeweils nächste Tagesetappe vorgeschickt werden. Davon ausgenommen ist die erste Etappe, wo keine Verkehrsverbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln besteht, sondern nur der Wanderweg.

Weblinks

Commons: Via Valtellina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder

Literatur

  • Friedrich Juen, Die Via Valtellina, Montafon, Hrsg.: Heimatschutzverein Montafon, Montafon 2012, Verlag Schruns, ISBN 978-3-902225-48-1 (Beschreibung).
  • Helmut Tiefenthaler, Die Via Valtellina – ein historischer Alpenübergang als Weitwanderweg, Innsbruck 2010, Studien-Verlag, Enthalten in: Montfort, Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs, Jg. 62, H. 1 (2010), S. 69–87, Ill, ISSN 0027-0148.
  • Nora Schmid, Unterwegs auf der Via Valtellina, Kulturwege Schweiz : ein Reiseführer für die Sekundarstufe I, Bern 2011, Verlag nicht ermittelbar, Hochschulschrift.
  • Hansruedi Matscher, ViaCook, ViaRhenana, ViaRomana, ViaValtellina, 47 Tagesetappen auf den kulturhistorischen Wegen : spannend und faszinierend, sowohl für Wander-Familien wie für Strecken-Wanderer, Pfäffikon/SZ, Basel 2008, Fink Medien AG, Coop Presse.

Film

Einzelnachweise

  1. Stefanie Wachter: Nachhaltiger Bergtourismus: Marketingkonzept für den Weitwanderweg Via Retica, diplom.de 2003, ISBN 3832466681 S. 42 (Vorschau auf Google Books).
  2. Hansjürg Gredig-Steinmann: Die Via Valtellina - auf den Spuren der Weinsäumer vom Montafon ins Veltlin (Memento vom 18. August 2002 im Internet Archive)
  3. ViaValtellina bei «SchweizMobil».
  4. Angaben in Klammer die jeweilige durchschnittliche oder festgelegte Höhe über Meeresniveau gemäß nationaler Angaben.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Wegzeichen der Via Valtellina von Gargellen (A) durch Graubünden (CH) nach Tirano (I).
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Alp Grüm in Graubünden, Schweiz. Blick von der Alp Grüm zum Poschaviosee.
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Blick über den Lago Bianco (Bernina, Graubünden, Schweiz) nach Norden. Wanderwegweiser.
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Höhenprofil des Wanderwegs Via Valtellina von Gargellen (Österreich) nach Tirano (Itaien).
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Alp Grüm in Graubünden, Schweiz. Palügletscher 2018.
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Schlappiner Joch - Grenze in der Gemeinde Gargellen in Vorarlberg (Österreich und der Gemeinde Klosters (Schlappin) in Graubünden (Schweiz)
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Blick durch das Valzifenztal in Gargellen (Vorarlberg, Österreich) auf die Schlappiner Spitze.
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Darstellung des Wegs der Via Valtellina von Gargellen (Österreich) über Graubünden (Schweiz) nach Tirano (Italien)