Weser (Ourthe)
Weser/ Vesdre | ||
Karte des Hohen Venns mit Oberlauf der Weser | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 28128 | |
Lage | Belgien, dazwischen 2 km in Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Ourthe → Maas → Rhein-Maas-Delta → Nordsee | |
Quelle | bei Konzen (B) 50° 35′ 24″ N, 6° 13′ 0″ O | |
Mündung | bei Lüttich von rechts in die OurtheKoordinaten: 50° 36′ 42″ N, 5° 36′ 49″ O 50° 36′ 42″ N, 5° 36′ 49″ O
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Länge | 69,7 km[1] | |
Einzugsgebiet | 695,5 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Chaudfontaine[3] AEo: 683 km² | NNQ (1996) MQ 1992–2009 Mq 1992–2009 HHQ (1998) | 2,02 m³/s 10,94 m³/s 16 l/(s km²) 158,86 m³/s |
Durchflossene Stauseen | Wesertalsperre | |
Mittelstädte | Verviers, Chaudfontaine | |
Kleinstädte | Eupen, Limbourg, Pepinster | |
Gemeinden | Roetgen | |
Die Vesdre bei Limbourg |
Die Weser (auch Weserbach; franz. Vesdre; wallon. Vesse; ndl. Vesder) ist ein fast 70 km langer rechter Nebenfluss der Ourthe in Belgien. In der ersten Hälfte verläuft er im deutschsprachigen Teil Belgiens, danach im französischsprachigen Gebiet. Zwei Kilometer des Oberlaufes liegen in Deutschland.
Geografie
Die Weser entspringt in Belgien im Hohen Venn in der Schennekul nur einen Kilometer westlich der deutsch-belgischen Grenze bei Konzen. Zunächst fließt das noch kleine Gewässer nordwärts nach Roetgen, dort im Dorf zwei Kilometer lang durch Deutschland. Vorher zweigt ein rund 2500 m langer Umgehungskanal ab, der die Hauptmenge des Wassers an Roetgen vorbei und durch den Steinbach wieder der Weser zuführt. Diese Umleitung durch belgisches Waldgebiet wurde zwischen 1960 und 1962 geschaffen, um den Zufluss von verunreinigtem Kanal- und Oberflächenwasser aus dem Bereich um Roetgen zu verhindern, um so eine möglichst hohe bakteriologische Reinheit des Zulaufs in die Wesertalsperre bei Eupen zu gewährleisten. Parallel wird das sich im Raum Roetgen und Konzen ansammelnde Oberflächen- und Brauchwasser, gegenüber von Charliers-Mühle Roetgen durch einen Stollen (Weserstollen) dem Oberlauf Grölisbach des Vichtbachs zugeführt. Inzwischen wird aus Wildschutzgründen eine Verfüllung des Umgehungskanals erwogen. Die zwischen 1938 und 1950 erbaute Wesertalsperre ist die wichtigste Trinkwassertalsperre Belgiens.
Westlich von Eupen erreicht der Fluss das französische Sprachgebiet. Hier wurden an verschiedenen kleinen Nebenbächen Fischtreppen angelegt, um den inzwischen im oberen Weserbereich immer häufiger vorkommenden Forellen den Aufstieg in ihre Laichgebiete zu ermöglichen. Danach fließt die Vesdre durch Limbourg, dessen Festung der belgischen und der niederländischen Provinz Limburg den Namen gab, durch Verviers, die größte Stadt an der Vesdre, sowie durch Pepinster und Chaudfontaine.
Die wichtigsten Nebenflüsse kommen ebenfalls aus dem Hohen Venn und münden von links: der Getzbach, die Hill (franz.: Helle) in Eupen, die Gileppe kurz vor Limburg und die mit ihrem Quellbach Poleur 33 km lange Hoëgne in Pepinster. Im Stadtgebiet von Chênée (Lüttich) mündet die Vesdre mit einer mittleren Wasserführung von rund 11 m³/s in die Ourthe, nur zweieinhalb Kilometer vor deren Mündung in die Maas.
Geschichte
Das saure und kalkarme Wasser des Flusses war von Beginn des 17. Jahrhunderts an Quelle für die aufblühende Textilindustrie, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts dem gesamten Tal zu großem Wohlstand verhalf.
Wegen seiner bakteriologischen Reinheit wird das Wasser aus dem Hohen Venn in der Neuzeit in erster Linie zur Trinkwasserversorgung genutzt. Ursprünglich waren die Talsperren eher zur Regulierung des Brauchwassers für die Industrie konzipiert.
Galerie
Am Oberlauf der Weser bei Roetgen
Ableitung des verschmutzten Wassers der Weser in Roetgen
Blick auf die Wesertalsperre
Die Weser bei Pepinster
Zufluss der Vesdre/Weser (von links) zur Ourthe in Chênée
Weserumleitungskanal: Weser-Steinbach-Weser
Literatur
- C. Rutsch: Eupen und Umgegend. Eupen 1879.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW
- ↑ NRW Flussgebietsverzeichnis (MS Excel; 2,3 MB)
- ↑ Direction générale opérationnelle de la Mobilité et des Voies hydrauliques: Portail de la Wallonie, Classification des voies navigables, Annuaires et statistiques (Stand: 13. Juni 2012)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: flamenc, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chênée (Belgien): Zusammenfluss der Wesers und der Ourthe
Autor/Urheber: Jean-Pol GRANDMONT, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Limbourg (Belgium), the lower part of the city and the Vesdre river.
Autor/Urheber: Kurt Rippholz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Am Oberlauf der Weser bei Roetgen, die bei Konzen im Hohen Venn entspringt
Autor/Urheber: DimiTalen, Lizenz: CC0
View of the Wesertalsperre from the visitor center, Eupen, 2021. The dam was built in 1938 and inaugurated in 1950. It sits on the river Vesdre (Weser, Vesder). The reservoir, named Lake Eupen, is shown on the left. Picture taken from near the visitor center, located on a small hill to the north of the dam.
Übersichtslagekarte des Hohen Venns
Autor/Urheber: Frinck, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Teilstück, Kanal der 2 Km langen Weserumleitung bei Roetgen, zwischen 1960 und 1961 erbaut, zwecks Zuführung von nicht verunreinigtem Wasser zur Wesertalsperrre.
Autor/Urheber: Frinck, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Roetgen, Mühlenstraße: Ableitung des verunreinigten Wassers des Weserbaches, durch einen Stollen in den Grölisbach, zur Reinhaltung des Trinkwassers in der Wesertalsperre bei Eupen.