Ves Touškov

Ves Touškov
Wappen von Ves Touškov
Ves Touškov (Tschechien)
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Plzeňský kraj
Bezirk:Plzeň-jih
Fläche:1185 ha
Geographische Lage:49° 40′ N, 13° 7′ O
Höhe:336 m n.m.
Einwohner:337 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl:332 12 – 333 01
Struktur
Status:Gemeinde
Ortsteile:2
Verwaltung
Bürgermeister:Jiří Hora (Stand: 2024)
Adresse:Ves Touškov 17
333 01 Stod
Gemeindenummer:558494
Website:www.ves-touskov.cz

Ves Touškov (deutsch Tuschkau Dorf) ist eine Dorfgemeinde mit etwa 370 Einwohnern im Okres Plzeň-jih in Tschechien.

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Westböhmen in 336 m ü. M. am Touškovský potok (Tuschkauer Bach), fünf Kilometer nordwestlich der Stadt Stod (Staab). Die Katasterfläche beträgt 1185 Hektar.

An der östlichen Peripherie verläuft die Staatsstraße 230 von Stod nach Stříbro. Im Nordwesten befindet sich der Touškovský rybník.

Nachbarorte sind Mířovice im Westen, Lochousice und Záluží im Norden, Kotovice (Gottowitz) im Nordosten, Stod (Staab) im Südosten, sowie Lisov (Lissowa), Červený Mlýn und Hradec (Hradzen) im Süden.

Geschichte

Plan des Dorfs auf einer Landkarte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Pfarrkirche St. Margarethen
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg in Tuschkau Dorf und Nachbardörfern, darunter Gottowitz, gefallenen Söhne mit nach 1945 ausgetauschten Namenstafeln
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Restaurant (Aufnahme 2014)

Der Ort wurde 1243 erstmals urkundlich erwähnt. 1290 erwarb ihn das Kloster Chotěšov. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte die Überlassung des Ortes als Emphyteuse. In der berní rula sind für Ves Touškov 15 Bauernwirtschaften verzeichnet. Den Errichtungsbüchern zufolge war die Kirche St. Margarethen schon 1384 und 1389 mit einem eigenen Pfarrer besetzt, sie stand damals unter dem Patronat des Abtes des Klosters Kladrau.[2]

Nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte eine erneute deutsche Besiedlung ein. 1788 bestand das Dorf aus 40 Häusern, 1938 waren es 146 mit 543 Einwohnern.

Um Verwechslungen mit der benachbarten Stadt Tuschkau entgegenzuwirken, die im Jahr 1900 1358 deutsche Einwohner hatte,[3] wurde für das Dorf in neuerer Zeit der Ortsname Tuschkau Dorf gebräuchlich, für die Stadt der Ortsname Tuschkau Stadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region mit der Ortschaft Tuschkau Dorf 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mies, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschen Bewohner enteignet und vertrieben.

Demographie

Bis 1945 war Tuschkau Dorf überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
JahrEinwohnerAnmerkungen
17850 k. A.40 Häuser[4]
1837438in 44 Häusern[2]
1900486deutsche Einwohner[3]
1921513davon 499 deutsche Einwohner[5]
1930532[6]
1939544[6] in 146 Häusern
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr200612014220173
Einwohner306344363
1 
am 28. August
2 
am 23. August
3 
am 1. Januar

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Ves Touškov gehört der Ortsteil Mířovice (Mirowitz).

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Margarethen, seit 1352 Pfarrkirche. Sie wurde 1846 umgebaut, dabei erhielt sie den Turm und den Chor, das Schiff wurde vergrößert
  • Gedenkkreuz für die Opfer des Ersten Weltkrieges an der Kirche
  • Barocke Statue des hl. Johannes von Nepomuk an der Schule
  • Statue der Jungfrau Maria Immaculata am Weg zum Friedhof
Commons: Ves Touškov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. a b Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 6: Pilsner Kreis. Prag 1838, S. 116, Ziffer 24.
  3. a b Tuschkau. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19: Sternberg–Vector. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 842 (zeno.org).
  4. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 9: Pilsner Kreis. Prag 1788, S. 106–107, Ziffer 5).
  5. Genealogie-Netz Sudetenland
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Mies. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Tschechien
Ves Touškov, church.jpg
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Church in Ves Touškov village, Czech Republic.
Ves Touškov CoA.jpg
Coat of arms of Ves Touškov, Plzeň-South District
Ves Touškov, restaurant.jpg
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Restaurant in Ves Touškov village, Czech Republic.
Ves Touškov, memorial.jpg
(c) Pavel Hrdlička, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
World war I memorial in Ves Touškov village, Czech Republic.