Vernolsäure

Strukturformel
Struktur von Vernolsäure
Strukturformel des (12R,13S)-Isomers
Allgemeines
NameVernolsäure
Andere Namen
  • (12R,13S)-12,13-Epoxy-9-cis-octadecensäure (IUPAC)
  • (9Z,12S,13R)-12,13-Epoxyoctadec-9-ensäure
  • cis-12,13-Epoxyölsäure
  • Leukotoxin B
  • Isoleukotoxin
SummenformelC18H32O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem5281128
ChemSpider4444572
WikidataQ7922031
Eigenschaften
Molare Masse296,45 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Schmelzpunkt
  • 32,5 °C [(+)-Form][1]
  • 30–31 °C [(–)-Form][2]
  • 35–36 °C [(±)-(Racemat)][1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vernolsäure ist eine natürlich vorkommende, ungesättigte und epoxidierte Fettsäure. Sie wurde zuerst im Jahr 1954 im Vernoniaöl, dem Samenöl der Baccharoides anthelmintica (Syn.: Vernonia anthelmintica), nachgewiesen.[4]

Ein Isomer ist die Coronarsäure. Die Vernolsäure und die Coronarsäure sind die am häufigsten natürlich vorkommenden epoxierten Fettsäuren.[1]

Vorkommen

Vernolsäure ist der Hauptbestandteil des Vernoniaöls. Dieses wird bevorzugt aus den Samen (Achänen) der Korbblütler (Asteraceae) Centrapalus pauciflorus (Syn.: Vernonia galamensis) und Baccharoides anthelmintica (Syn.: Vernonia anthelmintica) extrahiert. In ebenso hohen Konzentrationen kommt sie auch in Acilepis aspera (Syn.: Vernonia roxburghii), Vernonia volkameriifolia, Vernonia lasiopus und in Shorea laevis vor. Die Samen enthalten bis etwa 43 % Öl, das wiederum zu 54 bis 80 % aus Vernolsäure besteht. Auch kommt sie in größeren Mengen von über 50 % in Euphorbia lagascae sowie in der Kornblumenaster (Stokesia laevis), im Cephalocroton cordofanus und in Crepis-Arten vor. Meistens kommt in den Asteraceae das (+)-Isomer vor.[1][5] Auch kommt sie in anderen Arten in tieferen Konzentrationen und auch als (−)-Isomer vor.[6]

Verwendung

Vernolsäurehaltige Öle eignen sich zur Herstellung von Epoxidharzen.[7] Es ist in der Anwendung vergleichbar mit epoxidiertem Leinöl.

Einzelnachweise

  1. a b c d Frank D. Gunstone, John L. Harwood, Fred B. Padley: The Lipid Handbook. Second Edition, Chapmen & Hall, 1994, ISBN 0-412-43320-6, S. 50 f, 106, 120.
  2. J. M. Osbond: 1043. Essential fatty acids. Part II. Synthesis of (±)-vernolic, linoleic, and γ-linolenic acid. In: J. Chem. Soc. 1961, S. 5270 ff, doi:10.1039/jr9610005270.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. F. D. Gunstone: Fatty acids. Part II. The nature of the oxygenated acid present in Vernonia anthelmintica (Willd.) seed oil. In: Journal of the Chemical Society (Resumed). 1954, S. 1611, doi:10.1039/JR9540001611.
  5. Frank D. Gunstone, Fred B. Padley: Lipid Technologies and Applications. Marcel Dekker, 1997, ISBN 0-8247-9838-4, S. 760.
  6. Denis J. Murphy: Plant Lipids. Blackwell, 2005, ISBN 1-4051-1904-7, S. 90 f.
  7. Ursula Biermann, Uwe Bornscheuer, Michael A. R. Meier, Jürgen O. Metzger, Hans J. Schäfer: Fette und Öle als nachwachsende Rohstoffe in der Chemie. In: Angewandte Chemie. 123, 2011, S. 3938–3956, doi:10.1002/ange.201002767.

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