Verladestation Dannenberg

Verladestation Dannenberg, Rückseite
Verladung 2001

Die Verladestation Dannenberg (Castor-Umladestation) ist eine Verladestation für Atommülltransporte im Bahnhof Dannenberg Ost bei Dannenberg im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Anlage befindet sich etwa einen Kilometer östlich der Bahnsteige des Bahnhofs und kann von Lüneburg aus über die Bahnstrecke Wittenberge–Buchholz erreicht werden. Östlich von Dannenberg wurde die Strecke nach der deutschen Teilung stillgelegt.

In der Halle befindet sich ein Portalkran, mit dem Transportbehälter für hochradioaktiven Atommüll (z. B. Castor-Behälter) von speziellen Eisenbahngüterwagen auf Lastkraftwagen umgeladen werden. Die Umladung muss ab Windstärke sieben eingestellt werden. Zu deren Überwachung ist ein Windmesser vorhanden.[1]

Von der Verladestation fahren die Tieflader bis zum Atommüll-Zwischenlager Gorleben noch etwa 20 Kilometer südöstlich über Landstraßen und durch Dörfer. Die Nordroute der Transporte führt über Quickborn, Kacherien, Langendorf, Grippel, Pretzetze und Laase nach Gorleben, die Südroute von Dannenberg über Splietau, Gusborn, Grippel, Pretzetze und Laase nach Gorleben.[2]

Seit Dezember 2014 hat der Betreiber Erixx den Personenverkehr zwischen Lüneburg und Dannenberg Ost übernommen. Bis Dezember 2014 wurden nachts die Triebwagen der Deutschen Bahn AG (Baureihe 628) ca. 50 Meter am Bahnsteig abgestellt. Erixx stellt die Triebwagen nachts in der Verladestation ab. Nach Ankunft des letzten Zuges in Dannenberg Ost um 21.48 Uhr setzt der Triebwagen zunächst von Gleis 1 nach Gleis 2 um, abschließend wird bis zur Verladestation rangiert. Der erste Zug verlässt Dannenberg um 6.11 Uhr, der Triebwagen wird ca. 30 Minuten vorher aus der Verladestation in den Personenbahnhof rangiert.

Einzelnachweise

  1. Castor-Transport nähert sich Verladestation Dannenberg. WAZ, 26. November 2011, archiviert vom Original am 27. Februar 2016;.
  2. So kommen die Castoren nach Gorleben (Memento des Originals vom 10. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anti-atom-aktuell.de

Koordinaten: 53° 6′ 21,3″ N, 11° 8′ 3,3″ O

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Castorbehälter-regi.jpg
(c) Dennis140, CC BY-SA 3.0
Verladung eines Castor-Behälters im März 2001 in Dannenberg; 10. Castortransport nach Gorleben/Wendland
GorlebenNuclearWaste1.jpg
Rückseite des "Verladebahnhofs" bei Dannenberg im Landkreis Lüchow-Dannenberg. In dem Gebäude befindet sich ein Spezialkran, mit dem "Castor"-Behälter – oder gelegentlich auch Behälter anderer Bauart für hochradioaktiven Atommüll – von der hier endenden Eisenbahn auf LKW umgeladen werden. (Die gesamte Anlage dient ausschließlich diesem einen Zweck – der normale Bahnverkehr endet/beginnt weiter westlich am Bahnhof Dannenberg-Ost.) Zuvor wurden die Castoren per Zug von der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague hierher gebracht. Von Dannenberg fahren die Spezial-Tieflader noch 20 Kilometer über Landstraßen und durch Dörfer bis zum Zwischenlager Gorleben. (Die Südroute über Splietau, Klein und Groß Gusborn, Grippel/Pretzetze/Laase und Gorleben ist ca. 19,6 km lang, die Nordroute über Seybruch, Quickborn, Kacherien/Langendorf, Grippel/Pretzetze/Laase und Gorleben ca. 20,5 km. Beim jüngsten Straßentransport im November 2010 wurde die Nordroute genutzt.) Der zwölfte "Castor"-Transport seit 1995, bestehend aus elf weiteren Atommüllcontainern, erreichte im November 2010 unter massiven Protesten der Bevölkerung und von Atomkraftgegnern aus ganz Deutschland die Lagerhalle bei Gorleben. Dieser Transport musste von 21.000 Polizisten durchgesetzt werden. Dadurch erhöhte sich die Anzahl der dort zwischengelagerten Container auf jetzt 102 Stück.