Verkehrszentrale Wilhelmshaven

DeutschlandVerkehrszentrale Wilhelmshaven
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Staatliche EbeneBundesrepublik Deutschland
Stellung der BehördeAbteilung / Betriebsstelle
Aufsichts­behörde(n)Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee
HauptsitzWilhelmshaven, NS
Koordinaten53° 30′ 56″ N, 8° 8′ 44,6″ O
Der Antennenturm der Verkehrszentrale Wilhelmshaven

Die Verkehrszentrale Wilhelmshaven ist zuständig für den Schiffsverkehrsdienst VTS (englisch Vessel Traffic Service) im deutschen Hoheitsgebiet auf der Nordsee vor den Ostfriesischen Inseln mit der Zufahrt in die Innenjade. Neben der Zentrale in Wilhelmshaven sind für die Deutsche Bucht noch drei weitere Verkehrszentralen tätig. Die dort arbeitenden Nautiker überwachen den Schiffsverkehr und informieren die Schiffsführer und Lotsen auf See. Der Schiffsverkehrsdienst basiert auf einer UN-Konvention und dient der Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs.

Aufgaben der Verkehrszentrale

Im Rahmen des Sicherheitskonzepts Deutsche Küste ist die Hauptaufgabe der Verkehrszentrale die maritime Verkehrssicherung und Ordnung der Schiffsverkehrs als Schifffahrtspolizei. Grundlage bilden die Radarüberwachung im Revier und die Schiffsinformationen zu Position und Ladung aus dem Automatic Identification System (AIS). Das VTS-System in der Zentrale stellt auf dem Hintergrund der elektronischen Seekarte die Situation der Schiffsbewegungen im Überwachungsgebiet dar. Das System ist vergleichbar mit dem der Flugsicherung in der Luftfahrt.

Ziel der Überwachung des Schiffsverkehrs ist es, Unfälle und Gefahren für menschliches Leben und die Gesundheit zu vermeiden und die Schiffe, deren Ladung und die natürliche Umwelt zu schützen.[1] Bei drohenden Gefahren, wie beispielsweise Kollisionen oder das Auflaufen von Schiffen auf Grund, können die Nautiker an den Arbeitsplätzen regelnd eingreifen und den Schiffsverkehr lenken.

Zuständigkeitsbereich

Der Zuständigkeitsbereich der Verkehrszentrale in Wilhelmshaven gliedert sich in drei Sektoren. Schwerpunkt ist der Schiffsverkehr in der Deutschen Bucht (German Bight Traffic) im Bereich zwischen den Inseln Borkum und Wangerooge, einem der verkehrsreichsten Seeschifffahrtsgebiete der Welt. Darin verlaufen in West-Ost-Richtung die zwei Verkehrstrennungsgebiete "German Bight Western Approach" und "Terschelling German Bight" als Großschifffahrtswege, die zum Elbe-Weser-Dreieck südlich von Helgoland führen. In diesem Gebiet nördlich der ostfriesischen Inseln befindet sich außerhalb der Wasserstraßen die Tiefwasserreede als Wartezone in der Deutschen Bucht. An dessen östlichen Rand verläuft das Verkehrstrennungsgebiet "Jade Approach" als Verbindung des nördlichen Schifffahrtswegs zur Jade.

Die Überwachung des Verkehrs zwischen der ostfriesischen Küste und den davor liegenden Inseln wird als North Coast Traffic geregelt.

Der dritte Verkehrssektor (Jade Traffic) beginnt am Fahrwasser „Neue Weser“ und übernimmt die Schiffsführung aus den Trennungsgebieten "Terschelling German Bight" und "Jade Approach". Die Nautiker begleiten die Schiffe auf der Zufahrt zum Tiefwasserhafen an der Innenjade mit dem JadeWeserPort, der Niedersachsenbrücke, der Ölpier der Nord-West Oelleitung und dem Marinestützpunkt Heppenser Groden.

Den drei Überwachungssektoren sind im Funkverkehr separate Arbeitskanäle bzw. Telefonnummern zugeordnet, um die Verkehrszentrale anzusprechen:[2]

Sektor RufnameRevierArbeitskanalTelefon
German Bight TrafficDeutsche Bucht zwischen westlicher Außengrenze und Helgoland
79/80
+49 (0)4421 4892-82
Jade TrafficInnenjade vom Fahrwasser Neue Weser bis Wilhelmshaven
63/20
+49 (0)4421 4892-81
North Coast TrafficOstfriesische Küste zwischen Borkum und Wangerooge
79
+49 (0)4421 4892-81

Bei Verlassen des Zuständigkeitsbereichs werden die geführten Schiffe an die benachbarten Zentralen übergeben:

Organisation und Maritime Verkehrstechnik

Die Verkehrszentrale Wilhelmshaven gehört zum WSA Weser-Jade-Nordsee, dem noch zwei weitere Zentralen in Bremerhaven und Bremen unterstehen. Das Amt ist eines von 17 Ämtern der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt als oberste Bundesbehörde. Die Verkehrszentrale ist im Bauhof Wilhelmshaven untergebracht.

Basis der Arbeit ist die Maritime Verkehrstechnik (z. B. Radar und AIS), die mit den Außenstationen direkt verbunden ist. Für die Darstellung im VTS-System werden im 'Hintergrund' alle relevanten Daten der Stationen abgefragt, gesammelt und ausgewertet. Die Bedienung des VTS-Systems obliegt den Nautikern mit ihren nautischen Assistenten. Aufgrund ihres Wissens und ihrer Erfahrung bewerten sie die Gesamtsituation und greifen bei Bedarf regelnd ein. In drei Schichten rund um die Uhr leisten sie in der Verkehrszentrale Hilfestellung für die Kapitäne und Lotsen an Bord der Schiffe. Entsprechend der Gebietsaufteilung ist für jeden Sektor (traffic) ein Wachtisch vorhanden.

Die Verkehrszentrale ist auch zuständig für die Überwachung der Funktion, Position und Unterhaltung der festen und schwimmenden Seezeichen sowie deren nachrichtentechnischen Datenverbindungen. Folgende Stationen tragen zum Lagebild bei:

Einzelnachweise

  1. Verkehrszentralen auf wsa-weser-jade-nordsee.wsv.de, abgerufen am 30. April 2021
  2. ELWIS: Verkehrszentralen auf elwis.de, abgerufen am 14. Mai 2021

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Der neue Leuchtturm an der Westseite von Wangerooge. Im Hintergrund der Westturm.
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Radar Turm des Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven auf der Insel Minsener Oog
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Autor/Urheber: Ein Dahmer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aus dem ursprünglichen Wasser- und Schiffahrtsamt Wilhelmshaven (so steht es noch auf dem Schild der Verkehrszentrale) wurde nach der Rechtschreibreform das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven. Dann stellte man fest, dass man ja für Wasserstraßen und nicht für Wasser zuständig ist und so wurde die Behörde im Juni 2016 in Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven umbenannt. Keine drei Jahre später gab es die nächste Umbenennung und aus den Ämtern Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven wurde im April 2019 das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Bei dem ganzen Reformeifer kann dann auch schon mal etwas schief gehen und so steht auf dem neuen kleinen Schild wieder nur Wasser- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee.
Hooksielplate 1762.jpg
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Leuchtturm Helgoland, 1941 als Flakleitstand erbaut, ab 1952 als provisorischer Leuchtturm genutzt, 1965 Um- und Ausbau