Verdichtungsgebiet

Unter Verdichtungsgebiet versteht man eine spezielle Form von Ballungsgebieten und kleineren großstädtischen Agglomerationen in Deutschland. Ballungsräume sind durch eine hohe Konzentration von Bevölkerung, Wirtschaft und Infrastruktureinrichtungen und damit zusammenhängend durch eine hohe Dichte der Bebauung gekennzeichnet. Sie liegen an starken Knotenpunkten der Verkehrslinien, den sog. Entwicklungsachsen.

Die wirtschaftliche Entwicklung und die Industrialisierung in den sog. Industrieländern während der letzten Jahrhunderte und Jahrzehnte wäre ohne die räumliche Verdichtung bzw. ohne den Trend zur Verstädterung, d. h. die Vergrößerung der Städte durch Zuwanderung, nicht möglich gewesen. So vergrößern sich die Ballungsgebiete laufend auf der gesamten Erde.

Nach dem Ziel des Raumordnungsgesetzes des Bundes und der Landesplanung zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland sind die staatlichen Förderungsmaßnahmen darauf ausgerichtet, in Verdichtungsmaßnahmen hauptsächlich die Verbesserung der Umweltsituation zu erreichen und Mangelzuständen abzuhelfen – etwa Wohnungsnot oder Defizite beim öffentlichen Personennahverkehr.

Die ländlichen Gebiete mit sehr niedriger Bevölkerungs- und Siedlungsdichte als Gegenstück zu den Verdichtungsgebieten werden dagegen vom Staat bevorzugt in ihrer Weiterentwicklung gefördert. Der Zug der Wirtschaft in die Verdichtungsgebiete wird dadurch jedoch im Allgemeinen geringfügig beeinflusst.

Merkmale für Deutschland: Mindestfläche 100 Quadratkilometer, Mindesteinwohnerzahl 150.000 Einwohner und mindestens 1.250 Einwohner pro Quadratkilometer.