Verbunkos
Der Verbunkos [ungarischer Tanz- und Musikstil, der im 18. Jahrhundert entstand.
], auch hongroise („ungarischer Tanz“) ist einVerbunkos leitet sich sprachlich vom deutschen Wort „werben“ ab und wurde ursprünglich bei der Anwerbung von Soldaten gespielt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts löste sich die Musik von ihrer ursprünglichen Funktion und erhielt durch die charakteristische Vortragsweise der Musiker, die zumeist Roma waren, ihren prägenden Stil. Roma gelten als die eigentlichen Träger des Verbunkos. Eine herausragende Rolle unter ihnen spielte der Prímás (erster Geiger und Ensembleleiter) János Bihari als bekanntester Komponist und Interpret von Verbunkos.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam der Verbunkos auch in die Opernhäuser. Zwei der bekanntesten Opern von Ferenc Erkel, Hunyadi László und Bánk bán, waren stark von diesem Musikstil beeinflusst.
Der erste Satz der Komposition Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier (1938) von Béla Bartók hat die Bezeichnung Verbunkos: Moderato ben ritmico. Sein Violinkonzert Nr. 2 ist ein weiteres Beispiel für den Verbunkos-Stil.
Bedeutende Musiker des Verbunkos
Literatur
- Jonathan Bellman: Verbunkos. In: Grove Music Online, 2001
- Bálint Sárosi: Sackpfeifer, Zigeunermusikanten... Die instrumentale ungarische Volksmusik. Corvina, Budapest 1999
- Bence Szabolcsi: A Concise History of Hungarian Music. VI: The “Verbunkos”. The National Musical Style of the Nineteenth Century. Corvina, Budapest (1955) 1974
- Lujza Tari: Verbunkos. In: Paolo Prato, David Horn (Hrsg.): Bloomsbury Encyclopedia of Popular Music of the World. Band 11: Genres: Europe. Bloomsbury, New York 2017, S. 793–803
Weblinks
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