Verbandpäckchen

Verbandpäckchen mit aluminisierter Wundauflage in steril verpacktem (oben) und geöffnetem Zustand (unten)

Ein Verbandpäckchen (auch Verbandspäckchen oder Momentverband genannt) ist ein Verbandmittel, bei dem eine Wundauflage mit einer Fixierung (Mullbinde, Idealbinde, Fixierbinde, Fixierschlaufen) fest verbunden ist. Es dient zur schnellen Erstversorgung von mittelgroßen Wunden. Sterile Dreiecktücher und Verbandtücher mit integrierter Fixierung in einer Spezialverpackung werden im wehrmedizinischen Bereich auch als Verbandpäckchen bezeichnet.

Es ist steril verpackt, zu erkennen an dem aufgedruckten Sterilsymbol nach DIN EN ISO 15223. Zusätzlich ist mit einer stilisierten Sanduhr das Verfalldatum angegeben, bis zu dem der Artikel sicher verwendet werden kann. Darum sollen diese Artikel nur innerhalb dieser Ablauffrist benutzt werden.

Im Gegensatz zur Mullbinde kann das Verbandpäckchen mit seiner Wundauflage direkt zur Wundversorgung benutzt werden. Verschlossen wird es mit einem Pflasterstreifen, einer Verbandklammer oder notfalls mit einem Knoten.

Verbandpäckchen sind in Deutschland in der DIN 13151 genormt. Größen sind

* „Verbandpäckchen klein“ mit einer Wundauflage 60 × 80 mm und 3 m Länge.
* „Verbandpäckchen mittel“ mit einer Wundauflage 80 × 100 mm und 4 m Länge.
* „Verbandpäckchen groß“ mit einer Wundauflage 100 × 120 mm und 4 m Länge.

Sie sind zum Beispiel laut DIN 13164 vorgeschriebener Bestandteil des Kfz-Verbandkasten[1], laut DIN 13157 vorgeschriebener Bestandteil des sogenannten kleine Betriebsverbandkasten und laut DIN 13169 vorgeschriebener Bestandteil des sogenannten großer Betriebsverbandkasten.

(c) Frank C. Müller, CC BY-SA 4.0
Verbandpäckchen der Bundeswehr aus dem Jahr 1962

Verbandpäckchen waren unter dieser Bezeichnung bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt und gehörten zum Beispiel zur Sanitätsausrüstung für Soldaten.[2] Bundeswehr-Verbandpäckchen enthielten zeitweise, im Gegensatz zu zivilen Verbandpäckchen, zwei Wundauflagen auf der Bandage, um mit einem Verband gleichzeitig eine Eintritts- und eine Austrittswunde abdecken zu können. Neuere Verbandpäckchen erlauben es, die Wundauflagen aufzuklappen, um so eine doppelt so lange Wundauflage zu erhalten.

Literatur

  • Thomas Heyartz, Hannes Rohjans: Gesundheits-, Erste Hilfe-, Schwimm- und Rettungslehre. 4. Auflage. Litho-Verlag, 2013, ISBN 978-3-941484-45-0, S. 99 (Google Books).

Weblinks

Commons: Verbandpäckchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Verbandpäckchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten B, „KFZ-Verbandkasten“. Deutsches Rotes Kreuz, 1. Januar 2014, abgerufen am 8. September 2014.
  2. Deutsche militärärztliche Zeitschrift. Vierteljährliche Mitteilungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. E. S. Mittler & Sohn, 1914, abgerufen am 8. September 2014.

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Verbandpäckchen Bundeswehr 1962 01 (fcm).jpg
(c) Frank C. Müller, CC BY-SA 4.0

  • Bildinhalt: Verbandpäckchen der Bundeswehr aus dem Jahr 1962, ungeöffnet.
  • Aufnahmeort: Frankfurt am Main, Deutschland
Verbandpäckchen mittel.jpg
Autor/Urheber: Hufi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Verbandpäckchen in geschlossenem und offenen Zustand