Ventura Rodríguez

Ventura Rodríguez – Altersporträt von Francisco de Goya (1784); Schwedisches Nationalmuseum, Stockholm

Buenaventura Rodríguez Tizón, bekannt geworden als Ventura Rodríguez (* 14. Juli 1717 in Ciempozuelos, Madrid; † 26. September 1785[1] in Madrid), war einer der wichtigsten spanischen Architekten in der Zeit des Spätbarock und der Phase des Übergangs zum Klassizismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Biografie

Ventura Rodríguez war der Sohn des Architekturprofessors Antonio Rodríguez und seiner Ehefrau Jerónima Tizón aus Ciempozuelos bei Madrid. Schon früh fiel sein Talent als Technischer Zeichner auf und auf Vermittlung des seit 1735 am spanischen Hof wirkenden italienischen Architekten Filippo Juvara erhielt er eine Anstellung in diesem Metier. Im Jahr 1741 wurde er als zweiter Polier beim Neubau des Palacio Real in Madrid eingesetzt. Bei einem Italienaufenthalt Mitte der 1740er Jahre studierte er die Architektur Gian Lorenzo Berninis und Francesco Borrominis; im Jahr 1747 wurde er zum Ehrenmitglied der Accademia di San Luca in Rom ernannt. Sieben Jahre später (1752) ernannte ihn der spanische König Ferdinand VI. zum Direktor der neugegründeten Real Academia de Bellas Artes de San Fernando.

Mit dem Regierungsantritt des neuen Königs Karl III. im Jahr 1759 verlor er sein Amt als Hofbaumeister, so dass er keine Großaufträge seitens des Hofes mehr erhielt – er musste sich folglich mit kleineren Aufträgen über Wasser halten. Sein öffentliches Ansehen litt darunter kaum, denn im Jahr 1764 wurde er zum Stadtbaumeister von Madrid ernannt; weitere zwei Jahre später (1766) beauftragte ihn der Rat von Kastilien (Consejo de Castilla) mit der Begutachtung aller eingereichten Entwürfe und Kostenberechnungen für Neubauten oder Reparaturarbeiten an öffentlichen Baumaßnahmen. Vom Bruder des früheren Königs Ferdinand VI., Luis de Borbón y Farnesio, bekam er den Auftrag zur Errichtung zweier kleinerer Palastbauten.

Ventura Rodríguez starb im Jahr 1785. Er und sein Mitstreiter Juan de Villanueva fanden ihre letzte Ruhestätte in der Basilika San Francisco el Grande in Madrid.

Werke

(c) Eric Chan, CC BY 2.0
Schlosskapelle des Palacio Real, Madrid

Bei vielen der ihm zugeschriebenen Werke ist unklar, ob Ventura Rodríguez nur die Pläne und Bauzeichnungen entwarf oder ob er die komplette Bauleitung übernahm bzw. beaufsichtigte.

Hauptwerke
Nebenwerke
Ermita de San Nicasio, Leganés (Provinz Madrid)
Palacio del Infante don Luis, Boadilla del Monte (Provinz Madrid)
Zerstörte Bauten etc.
Innenausbauten
Sonstiges
  • Puerta de Alcalá, Madrid (1764)
  • Aquädukt von Noáin, Navarra
  • Fuente de Cibeles, Madrid
  • Fuente de Ventura Rodríguez, Boadilla del Monte
  • Fuente de las Conchas, Boadilla del Monte

Siehe auch

Zur gleichen Zeit waren auch folgende bedeutende Architekten in Spanien tätig:

Commons: Ventura Rodríguez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkung

  1. auch der 26. August 1785 wird in der Literatur genannt

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Palacio del infante don Luis, Boadilla 02.jpg
Autor/Urheber: Manuel de Corselas, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Luis de Borbón y Farnesio (1727-1785), jüngster Bruder des spanischen Königs Karl III., ließ sich als 34jähriger von 1761 bis 1765 in Boadilla del Monte (Provinz Madrid) vom Architekten Ventura Rodríguez diesen repräsentativen Palacio del Infante don Luis erbauen.
Fuente de Cibeles - 04.jpg
(c) Carlos Delgado, CC BY-SA 3.0
Fountain of Cybele, Madrid, Spain.
Conchas Fountain Madrid.jpg
Autor/Urheber: J.L. De Diego, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fuente de las Conchas (18th cent). Campo del Moro, Madrid, Spain
TransparentJulianCuenca.jpg
Transparente, de Ventura Rodríguez, a la catedral de Cuenca, con las reliquias de San Julián de Cuenca.
Acueducto de Noain.jpg
Autor/Urheber: FotoXpasion, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Acueducto de Noain. Se construyó para traer agua a Pamplona , se celebró con cinco fuentes nuevas en la ciudad , era 1790 y D. Ventura Rodríguez estaría orgulloso , pero nada es para siempre y hoy este coloso de piedra cuenta con 3 arcos menos de los 97 originales y algunos aun tratan de darle con cariño algo mas de dignidad a tan adaptado monumento , el ayuntamiento de Noain le da respeto y luz .