Venta Icenorum

(c) Evelyn Simak, CC BY-SA 2.0
Der Nordwall
Luftaufnahme des Stadtareals
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Venta Icenorum war eine römische Stadt in Britannien im heutigen Norfolk. Sie war der Hauptort der Civitas des keltischen Stammes der Icener. Obwohl die Icener schon in vorrömischer Zeit eine gewisse Bedeutung hatten und unter diesen der Aufstand der Boudicca stattfand, gibt es bisher keine Überreste einer keltischen Stadt, die eine Besiedlung zu diesem Zeitpunkt eindeutig belegen.

Venta Icenorum ist heute zum Teil durch Caistor St. Edmund (auch Caistor-by-Norwich), ein Dorf mit ca. 270 Einwohnern, überbaut. Verschiedene Ausgrabungen und Luftfotografie liefern ein relativ gutes Bild der antiken Stadt. Der Ort ist zunächst wahrscheinlich recht großzügig angelegt worden, wurde aber nach dem Aufstand der Boudicca verkleinert. Venta Icenorum erhielt in flavischer Zeit einen Stadtplan mit sich rechtwinkelig kreuzenden Straßen. Im Norden verlaufen diese aber teilweise nicht nach diesem Muster, so dass vermutet wurde, dass dieser Teil auf vorrömische Zeit zurückgeht.

Im Zentrum der Stadt stand das Forum, bei dem zwei Bauphasen unterschieden werden konnten. Es wurde in antoninischer Zeit errichtet und ersetzte vielleicht einen älteren Bau. Es bestand aus einem inneren ca. 30 × 30 m großen Platz, der von Kolonnaden flankiert war, sowie einer Basilika auf der Westseite. Ein Bad fand sich im Westen der Stadt und ein Amphitheater konnte im Süden, außerhalb der Stadtmauern, auf Luftfotografien geortet werden. Forum und Bad brannten am Ende des zweiten oder am Beginn des dritten Jahrhunderts nieder. Das Forum wurde erst nach einiger Zeit wieder aufgebaut. Nördlich des Forums standen in der angrenzenden Insula zwei romano-keltische Tempel. Ein dritter Tempel stand im Norden, außerhalb der Stadtmauern. Die Stadtmauer wurde schließlich im dritten Jahrhundert errichtet, wobei große Teile der bebauten Stadt außerhalb der Mauern blieben.

Von der Wohnbebauung der Stadt ist nur wenig bekannt. Viele Häuser scheinen einfache Holzbauten gewesen zu sein, andere sind in Stein erbaut worden. Insgesamt scheint der Ort nicht sehr wohlhabend gewesen zu sein. Vor allem fehlen Mosaiken. Es gibt auch kaum Inschriften aus Stein von diesem Ort. Die Stadt wurde im fünften Jahrhundert verlassen und für lange Zeit nicht wieder besiedelt.

Literatur

  • John Wacher: The Towns of Roman Britain, Routledge, London/New York 1997, S. 243–255 ISBN 0-415-17041-9

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Commons: Venta Icenorum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 35′ 0,6″ N, 1° 17′ 27,2″ O

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Venta Icenorum - north wall - geograph.org.uk - 1352716.jpg
(c) Evelyn Simak, CC BY-SA 2.0
Venta Icenorum - north wall, near to Caistor st Edmund, Norfolk, Great Britain. Before the arrival of the Romans in the area, Norfolk and Suffolk were the home of the Iceni, who in AD 61 rebelled against Roman rule, led by their Queen Boudica. The revolt was suppressed and the town of Venta Icenorum was established in order to bring stability to the area. 'Venta Icenorum' means 'Market Place of the Iceni'. The outline of the streets, which are arranged in a rectangular pattern, can be seen in dry weather as brown lines in the grass, where sheep now graze a large pasture which once used to be the town centre. A massive flint and stone wall of up to 7 metres high and 4 metres thick, and an outer ditch were constructed in the late AD 200s to defend the town which by then had decreased in size to about 14 hectares. The ditch was 24 metres wide and about 5 metres deep. The site is owned and managed by the Norfolk Archaeological Trust and can best be seen from elevated positions of the A140 (Ispwich Road) or from the main London to Norwich railway line. There are two signposted walks, one leading around the Roman defences, the other following the course of the River Tas. Just to the east of the site there is a Early Saxon cemetery, and on raised ground to the north both an Iron Age burial site and Saxon cemetery have been excavated. The Arminghall Henge is located to the north-east.