Veere

Gemeinde Veere
Flagge der Gemeinde Veere
Flagge
Wappen der Gemeinde Veere
Wappen
Provinz Zeeland
BürgermeisterFrederiek van Doesburg-Schouwenaar (VVD)[1]
Sitz der GemeindeDomburg
Fläche
 – Land
 – Wasser
206,62 km2
132,65 km2
73,97 km2
CBS-Code0717
Einwohner22.050 (1. Jan. 2023[2])
Bevölkerungsdichte107 Einwohner/km2
Koordinaten51° 33′ N, 3° 40′ O
Bedeutender VerkehrswegN57 N287 N288 N660 N663
Vorwahl0118
Postleitzahlen4351–4374
WebsiteHomepage von Veere
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte

Veere ([ˈveːrə] ) (seeländisch Ter Veere) ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Zeeland auf der ehemaligen Insel Walcheren und liegt nordöstlich von Middelburg.

Geografische Lage

Der Ort Veere liegt im Nordosten Walcherens am Veerse Meer gegenüber Noord-Beveland. Das gesamte Gemeindegebiet erstreckt sich über den größten Teil Walcherens, wozu auch 34 km Küstenlinie mit überwiegend Sandstränden und Dünen im Westen gehören. Auch die künstliche Insel Neeltje Jans, die beim Bau der Oosterscheldekering geschaffen wurde, gehört zum Gebiet der Gemeinde Veere.

Hafenansicht von Veere – März 2018

Geschichte

Karte von Joan Blaeu, 1652

Der Wohlstand der Hafenstadt beruhte auf dem Tuch- und Wollhandel mit England und Schottland. Diese Beziehungen wurden 1444 durch die Hochzeit des Stadtherren Wolfhart VI. von Borsselen mit der Prinzessin Mary Stewart, Tochter des schottischen Königs James I., gefestigt. 1561 entstanden am Hafen die sogenannten Schottenhäuser der schottischen Handelskolonie mit prachtvollen Renaissancegiebeln.

1572 nahm Veere am Aufstand gegen den Herzog von Alba teil und spielte danach eine führende Rolle in der niederländischen Republik. Die Oranier nutzten nun den Hafen als Kriegshafen.

1668 beschädigte ein Brand die spätgotische Kreuzbasilika.

Historisches Rathaus

Die napoleonische Kontinentalsperre unterbrach den Englandhandel und Veeres Hafen diente fortan nur noch als Fischereihafen. 1809 wurde die Stadt von den Engländern beschossen und die Kirche weiter beschädigt. 1811 bauten die Franzosen die übergroße Kirche zu einer Armeeklinik um.

Zwischen 1958 und 1961 errichtete man im Rahmen des Deltaplans den Veersegatdamm. Am 27. April 1961 wurde mit dem Herunterlassen des letzten Schiebers das Veersegat endgültig gesperrt und die Verbindung Veeres zur offenen See unterbrochen. Dies zwang die Fischereiflotte zum Umzug nach Colijnsplaat an der Oosterschelde.

Heute dient das so zum Binnenmeer gewandelte Veersemeer Erholungs- und Freizeitzwecken.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[3]
Wahlbeteiligung: 71,41 %
 %
30
20
10
0
20,33
16,86
16,18
12,86
10,94
9,06
7,1
6,68
keine
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
+20,33
−6,83
+16,18
−2,73
−5,35
−7,38
+2,97
+6,68
−23,86
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Hart voor Veere
f Dorpsbelangen en Toerisme Veere
i SGP/CU 0 % (–23,86 %)

Der Gemeinderat von Veere setzt sich seit 1982 folgendermaßen zusammen:

ParteiSitze[3]
19821986199019941996a200220062010201420182022
ChristenUnie54551
SGP2222444
RPF11
GPV
GroenLinks13454353
PvdA121
PPR
Hart voor Veere3
VVD22224434333
CDA55445554432
Dorpsbelangen en Toerisme Veere112332
D661013101101
Combinatie Gemeentebelangen
Ouderen Politiek Actief0
Algemeen Ouderen Verbond/Unie 55+1
Gesamt1111111119191919191919
Anmerkungen
a 
Aufgrund der Eingemeindung von Domburg, Mariekerke, Valkenisse und Westkapelle zum 1. Januar 1997 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 1996 statt.

Politische Gliederung

Nachdem mit Wirkung ab dem 1. Juli 1966 zunächst die Gemeinden Serooskerke und Vrouwenpolder mit der Gemeinde Veere vereinigt worden waren, entstand die heutige Gemeinde Veere am 1. Januar 1997 aus den ehemaligen Gemeinden Veere, Domburg, Mariekerke, Valkenisse und Westkapelle. Zuvor waren mit Wirkung ab dem 1. Juli 1966 die Gemeinden Aagtekerke, Meliskerke und Grijpskerke zur Gemeinde Mariekerke und die Gemeinden Zoutelande, Biggekerke und Koudekerke zur Gemeinde Valkenisse zusammengefasst worden.

Die Gemeindeverwaltung befindet sich in Domburg. Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:

Nr.[Anm. 1]OrtEinwohner[4][Anm. 2]
00Veere1.620
01Gapinge500
02Vrouwenpolder1.050
03Serooskerke1.800
04Domburg1.660
05Oostkapelle2.295
06Aagtekerke1.480
07Grijpskerke1.405
08Meliskerke1.490
09Koudekerke3.440
10Biggekerke860
11Zoutelande1.645
12Westkapelle2.610
Gemeinde21.855
  1. Bezirksnummer
  2. (Stand: 1. Januar 2022)

Sämtliche 13 Gemeindeteile waren bis zum 30. Juni 1966 selbstständige Gemeinden.

Wappen

Blasonierung: „In Blau über fünfmal von Silber und Blau geteiltem Wellenschildfuß, eine daraus wachsende goldene einmastige Kogge mit Mastkorb und Pardunen, beseitet von zwei mit dem vorkragenden Sockel den Schildrand berührenden, wachsenden, goldenen Zinnenrundtürmen mit drei (2/1) schwarz gerahmten goldenen Fenstern, aus beiden Türmen wachsend je ein einander zugewandter schwarzhaariger und -bärtiger, grün bekränzter, nackter Mann in natürlichen Farben, eine auf die rechte bzw. linke Schulter gelegte schwarze Keule in der jeweiligen Hand, mit der anderen ein Schildchen an des Segels Stelle haltend, darin in Schwarz ein silberner Balken, der Schild erhöht durch eine wechselnd mit roten Oval- und liegenden facettierten grünen Rautensteinen im Ring sowie silbernen Perlen im Blattzentrum verzierte goldene Blätterkrone.“

Städtepartnerschaften

Mit der französischen Gemeinde Coudekerque-Branche besteht eine Partnerschaft.[5]

Tourismus

Die Gemeinde zählt jährlich fast vier Millionen Übernachtungen. Neben zahlreichen Ferienwohnungen, Campingplätzen und Hotels zählen Jachthäfen, ein Golfplatz sowie ein großes Fahrradwegenetz zum touristischen Angebot.

Mühle in Veere – De Koe

Sehenswürdigkeiten

Kirche von Veere in einem Gemälde von Jan van der Heyden (1637–1712)

Die malerische Kleinstadt besitzt viele historische Gebäude und ist damit Ziel vieler Tagesausflügler.

  • Giebelhäuser am Marktplatz
  • Onze-Lieve-Vrouwekerk, Kirche von 1479; nur der Chor, der die Reste des Vorgängerbaus von 1332 darstellt, wird als Kirchenraum genutzt. Das große Gebäude hat unterschiedlichsten Zwecken gedient. Im Hauptraum finden Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.
  • Rathaus; erbaut zwischen 1474 und 1517
  • Verteidigungsturm aus dem 15. Jahrhundert an der Seeseite
  • Museum Schottenhäuser
  • Mittelalterlicher Markt am Dienstag

Persönlichkeiten

  • Der Maler Albrecht Dürer soll 1520 die Stadt besucht und lobend erwähnt haben.[6]
  • Der Maler Pieter Cornelis Mondrian schuf in Domburg viele seiner Werke.
  • Gaby Minneboo, fünffacher Steher-Weltmeister, stammt aus Veere.

Siehe auch: Markgraf von Veere und Vlissingen

Weblinks

Commons: Veere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Veere – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Nieuwe burgemeester in Veere. In: Rijksoverheid.nl. Ministerie van Algemene Zaken, 23. Januar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2023 (niederländisch).
  3. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 6. April 2022 (niederländisch)
  4. Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 2. September 2022, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  5. annuaire-mairie.fr/ville-coudekerque-branche
  6. Gerd Unverfehrt: Da sah ich viel köstliche Dinge. Albrecht Dürers Reise in die Niederlande. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-47010-7, S. 126

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