Vatuvou

Vatuvou
Vatuvou im Mai 2022
Daten
Fläche51,89 km²[1]
Einwohnerzahl4.818 (2022)[2]
Chefe de SucoGabriela da Costa Pereira Jeronimo
(Wahl 2016)
AldeiasEinwohner (2015)[1]
Bouraevei237
Gariana515
Lebucailiti340
Lissa-Ico360
Lissalara240
Manuquibia242
Mau-Ubu64
Raeme476
Samanaru50
Vatu-Nau1702
Der Suco Vatuvou
Samanaru (Nord) (Osttimor)
Samanaru (Nord)
Koordinaten: 8° 36′ S, 125° 14′ O

Vatuvou ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Maubara (Gemeinde Liquiçá).

Geographie

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Vatuvou eine Fläche von 53,24 km².[3] Nun sind es 51,89 km².[1] Der Suco liegt im Nordosten des Verwaltungsamts Maubara. Westlich befinden sich die Sucos Vaviquinia und Maubaralissa und südlich der Suco Lissadila. Im Osten und Südosten grenzt Vatuvou an das Verwaltungsamt Liquiçá mit seinen Sucos Dato, Hatuquessi und Leotala. Im Norden liegt die Sawusee. Im Südosten entspringt im Grenzgebiet zu Hatuquessi der Fluss Manobira. Er folgt der Grenze nach Süden und ist damit der einzige Fluss des Sucos, der zum System des Lóis gehört. Alle anderen Flüsse in Vatuvou fließen nach Norden in die Sawusee. Dies sind der Palua, der Malukai und der Palapu.[4] Westlich des Palua liegt nah der Küste der salzige Maubarasee. Der etwa acht Hektar große See gilt als wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Vogelarten. Besonders interessant ist die schwarze Timortaube, die man hier regelmäßig im Wald am Rand des Sees und in den bis zu 500 m hohen herumliegenden Hügeln beobachten kann.[5] Ein Gebiet von 2000 Hektar um den See mit tropischen Trockenwäldern ist eine Important Bird Area.[6][7]

Vatuvou
OrtePosition[8]Höhe
Bouraevei8° 39′ 15″ S, 125° 14′ 1″ O652 m
Gariana8° 40′ 8″ S, 125° 17′ 37″ O739 m
Hataulete8° 37′ 40″ S, 125° 17′ 40″ O331 m
Hatunau8° 38′ 34″ S, 125° 16′ 55″ O621 m
Katnaulete8° 37′ 24″ S, 125° 17′ 43″ O331 m
Lauelau8° 39′ 0″ S, 125° 17′ 38″ O774 m
Lebulema8° 38′ 9″ S, 125° 13′ 40″ O540 m
Lissalara8° 38′ 35″ S, 125° 13′ 37″ O633 m
Melabua8° 39′ 31″ S, 125° 14′ 7″ O652 m
Raeme (Nord)8° 36′ 24″ S, 125° 15′ 38″ O54 m
Raeme (Süd)8° 38′ 22″ S, 125° 15′ 57″ O599 m
Samanaru (Nord)8° 36′ 24″ S, 125° 14′ 23″ O15 m
Samanaru (Ost)8° 37′ 46″ S, 125° 15′ 5″ O484 m
Samanaru (Süd)8° 38′ 36″ S, 125° 14′ 23″ O611 m
Tolema8° 37′ 14″ S, 125° 17′ 9″ O174 m
Vatu-Nau8° 36′ 15″ S, 125° 17′ 23″ O86 m
Vitanau8° 38′ 18″ S, 125° 17′ 53″ O681 m

Zwischen Maubarasee und Palua liegt das Dorf Raeme, durch das auch die nördliche Küstenstraße führt, eine der wichtigsten Verkehrswege des Landes. An ihr liegen im Westen auch der Ort Samanaru (Samanaro) und im Osten die Ortschaft Vatu-Nau (Vatunao). Zwischen den Flüssen Malukai und Palapu liegt das Dorf Tolema, östlich des Palapu die Dörfer Hataulete, Katnaulete und Vitanau. Westlich des Palua befindet sich nah dem Zentrum ein weiteres Dorf namens Samanaru und weiter östlich ein weiterer Ort namens Raeme und das Dorf Hatunau. Im Südosten Vatuvous liegen außerdem die Dörfer Lauelau (Lauclau), Gariana und das zum Teil in Leotala liegende Leva und im Südwesten die Orte Lebulema, ein drittes Samanaru, Lissalara (Lisalara), Bouraevei (Bourawe, Bourawei) und Melabua. Grundschulen gibt es in Gariana, Samanaru (Nord) und Lissalara.[9]

Im Suco befinden sich die zehn Aldeias Bouraevei, Gariana, Lebucailiti, Lissa-Ico, Lissalara, Manuquibia, Mau-Ubu, Raeme (Raime), Samanaru (Samanaruo) und Vatu-Nau.[10]

Einwohner

Im Suco leben 4.818 Einwohner (2022), davon sind 2.476 Männer und 2.342 Frauen. Im Suco gibt es 863 Haushalte.[2] Über 89 % der Einwohner geben Tokodede als ihre Muttersprache an. Über 9 % sprechen Tetum Prasa und Minderheiten Adabe, Kemak oder Mambai.[11]

Geschichte

1999 versuchten pro-indonesische Milizen (Wanra) die Stimmung vor dem Unabhängigkeitsreferendum am 30. August mit Gewalt zu beeinflussen. Am 15. Februar griff die Miliz Besi Merah Putih (BMP) Vatuvou und Guiço an. Vatuvou wurde zu einer Geisterstadt. Die Einwohner flohen nach Sare (Gemeinde Ermera). Allein dort versammelten sich bis zu 6000 Flüchtlinge und blieben bis zum eintreffen der INTERFET im September 1999. Fast 2700 Flüchtlinge aus Vatuvou und Maubara versammelten sich im März in Gariana, 375 bei den Karmeliternonnen in Lissadila.[12]

Die sterblichen Überreste von etwa einem Dutzend Opfer des Kirchenmassakers von Liquiçá wurden 1999 von australischen Marinetauchern aus dem Maubarasee geborgen. Mitglieder von pro-indonesischen Milizen und vom indonesischen Militär hatten die Leichen im See versenkt.[13]

Politik

Sitz des Sucos Vatuvou (2021)
Gabriela da Costa Pereira Jeronimo begrüßt Staatssekretär Ferreira (2020)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Paulo de Jesus Afonso zum Chefe de Suco gewählt.[14] Bei den Wahlen 2009 gewann António Martins[15] und 2016 Gabriela da Costa Pereira Jeronimo.[16]

Weblinks

Commons: Vatuvou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Tuismo Timor-Leste (Memento vom 21. November 2007 im Internet Archive)
  6. Birdlife International
  7. UNHCR: Report of the International Commission of Inquiry on East Timor
  8. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  9. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento desOriginals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 486 kB)
  10. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Vatuvou (tetum; PDF; 8,2 MB)
  12. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento desOriginals vom 28. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cavr-timorleste.org (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. Gender-Selective Atrocities in East Timor (4)
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

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2021-05-21 Sede de Suco Vatuvou.jpg
Ekipa PNDS Munisipiu Liquisa Halao Monitorizasaun ba Rehabilitasaun Konstrusaun Sede Suku Vatovou Postu Administrativu Maubara, Munisipiu Liquisa, Nebee Konstrusaun Rehabiltasaun Sede Suku ne Tama iha Faze 1 Siklus III Progresu Rehabiltasaun Konstrusaun Nee Atinji ona 98% no Espera Katak iha Tempu Besik Mai Bele Remata 100%.
2020-11-23 Gabriela da Costa Pereira Jeronimo, CdS von Vatuvou begrüßt Staatssekretär Elizário Ferreira.jpg
Gabriela da Costa Pereira Jeronimo, CdS von Vatuvou begrüßt Staatssekretär Elizário Ferreira
Vatuvou suco.png
Landkarte des Sucos Vatuvou
2022-05-06 Vatuvou.jpg
Rezultadu progressu servisu implementasaun atividade Reflorestasaun ba Programa JEJU-Timor Leste Friendship Forest nebe implementa iha tinan 2017. Drone DJI Mavic Pro (Lokasi: Lagoa Maubara)
Ufer des Maubarasees.jpg
(c) Isabel Nolasco, CC BY-SA 4.0
Maubarasee