Vandell-Mannsschild
Vandell-Mannsschild | ||||||||||||
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Vandellis Mannsschild (Androsace vandellii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Androsace vandellii | ||||||||||||
(Turra) Chiov. |
Der Vandell-Mannsschild (Androsace vandellii), oder Vandellis Mannsschild[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mannsschild (Androsace) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Vandellis Mannsschild ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Er bildet feste, dichte Polster. Vandellis Mannsschild ähnelt dem Schweizer Mannsschild, ist jedoch im Gegensatz zu diesem dicht weißfilzig aufgrund zahlreicher vielstrahliger, bis 0,2 Millimeter langer Sternhaare (Indument). Der Stängel ist unterhalb der endständigen, ausgebreiteten Laubblätter säulenförmig und dicht dachziegelig bedeckt mit steifen abgestorbenen Blättern. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 6 Millimetern lanzettlich mit stumpfem oberen Ende.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blüten stehen einzeln an 2 bis 8 Millimeter langen Stielen.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist 2 bis 3 Millimeter groß, bis zur Mitte geteilt und weist stumpfe, schmale Kelchzähnen auf. Die weiße Blütenkrone weist einen Durchmesser von 4 bis 6 Millimetern auf und der Schlund ist gelb.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2][1]
Vorkommen
Vandellis Mannsschild kommt in den Pyrenäen und zerstreut in den Alpen in den Süd- und Zentralalpen nach Osten hin bis Südtirol vor. Vandellis Mannsschild wächst in den Spalten und Ritzen von Silikatfelsen in der subalpinen und alpinen Höhenstufe in Höhenlagen bis über 3000 Metern. Er steigt am Gerstenhorn im Kanton Bern bis 3150 Meter auf, kommt aber im Tessin noch in Höhenlagen bei 950 Metern vor.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 1 (sehr nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[1]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1780 unter dem Namen (Basionym) Aretia vandellii durch Antonio Turra in Fl. Ital. Prodr., S. 63. Die Neukombination zu Androsace vandellii(Turra) Chiov. wurde 1919 durch Emilio Chiovenda in Nuovo Giornale Botanico Italiano, nov. ser., 26, S. 27 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Androsace vandellii(Turra) Chiov. sind: Androsace tomentosaClairv., Androsace multiflora(Vand.) Moretti, Androsace argentea(C.F.Gaertn.) Lapeyr., Aretia argenteaC.F.Gaertn. Androsace bryoidesDC.[4]
Belege
Literatur
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Neue bearbeitete Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Androsace vandellii (Turra) Chiov. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Januar 2016.
- ↑ Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica. Flora der Schweiz. Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien, 1996, ISBN 3-258-05405-3, S. 444.
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 1793–1794.
- ↑ Karol Marhold, 2011: Primulaceae. Datenblatt Androsace vandellii In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
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Autor/Urheber: Ghislain118 http://www.fleurs-des-montagnes.net, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Androsace vandellii
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Androsace vandellii