Valznerweiher
Valznerweiher | ||
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Geographische Lage | Bayern | |
Zuflüsse | Fischbach | |
Abfluss | Goldbach | |
Daten | ||
Koordinaten | 49° 26′ 17″ N, 11° 8′ 3″ O | |
Der Valznerweiher ist ein gut vier Hektar großer Weiher im Osten Nürnbergs am Rand des Lorenzer Reichswalds im Stadtteil Zerzabelshof.
Beschreibung
Er war ursprünglich nicht mehr als ein kleiner Teich in einer Kette von ähnlichen Gewässern. Heute sind noch zwei durch eine Brücke getrennte Gewässer zu sehen. Der westliche und eigentlich namenlose Weiher wird umgangssprachlich der „Kleine Valznerweiher“ genannt.[1] Der Weiher wird vom Fischbach gespeist, den Goldbach speist der Valznerweiher über seinen Abfluss.
Der Weiher wurde nach Herdegen Valzner benannt, einem aus Prag stammenden Bankier. Die Schreibweise des Namens änderte sich im Laufe der Zeit, um 1823 hieß er „Vällzner Weyher“, 1869 „Falznerweiher“. Valzner erwarb den Weiher für die Wasserzufuhr des Gleißhammers, seines Eisenhammers am heutigen Zeltnerweiher. Als Erbzinslehen gelangte der Valznerweiher in den Besitz der Patrizierfamilie Nützel.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Valznerweiher einen Haushalt (1 Gut). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was vom brandenburg-ansbachischen Vogtamt Schönberg bestritten wurde. Die Grundherrschaft hatte der Nürnberger Eigenherr von Fürer inne.[2]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Valznerweiher dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mögeldorf zugeordnet. Es gehörte auch der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Mögeldorf an.[3] Zwischen 1818 und 1840 wurde Valznerweiher in die neu gebildete Ruralgemeinde Zerzabelshof umgemeindet. Am 1. November 1923 wurde Valznerweiher in die Stadt Nürnberg eingemeindet.
Heute grenzt an dem südöstlichen Rand des Valznerweihers der Forsthof an, am nordöstlichen Rand der Zerzabelshofer Forst. Auf der Insel im Valznerweiher befand sich früher ein Vogelherd.
Südwestlich der Valznerweiherstraße auf dem Gelände der ehemaligen Kraft-durch-Freude-Stadt errichtete der 1. FC Nürnberg 1966 sein Trainingsgelände und bezog dieses 1968. Seither sind die Cluberer, nicht nur die Fußballer, sondern auch die Abteilungen Boxen, Handball, Roll- und Eissport, Schwimmen, Ski und Tennis, im Sportpark Valznerweiher beheimatet.[4] Seit dem 19. Jahrhundert ist der Valznerweiher ein Naherholungsgebiet und die Gastwirtschaft auf der Insel ein beliebtes Ausflugsziel. Darüber hinaus wurde „am Valznerweiher“ ein Synonym für den Club in der Berichterstattung zwischen den Spielen.[5]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 |
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Einwohner | 4 | 3 | 4 | 5 | 4 |
Häuser[6] | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] |
Siehe auch
Bildergalerie
Literatur
- Jürgen Franzke u. A.: Räder im Fluß, Die Geschichte der Nürnberger Mühlen. Hrsg.: Centrum Industriekultur Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 1986, ISBN 3-921590-04-3.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 183 (Digitalisat). Ebd. S. 242 (Digitalisat).
- Brigitte Meyer: Alt-Nürnberger Gastlichkeit, Erinnerungen an Hotels, Gaststätten, Ausflugslokale, Cafés und Varietés. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1985, ISBN 3-88034-282-2.
- Wiltrud Fischer-Pache: Valznerweiher. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1129 (online).
Einzelnachweise
- ↑ Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V., Der Valznerweiher (abgerufen am 29. Oktober 2017)
- ↑ H. H. Hofmann, S. 183.
- ↑ H. H. Hofmann, S. 242.
- ↑ Matthias Hunger: Fußballheimat Franken. Arete Verlag, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-942468-91-6, S. 160–161.
- ↑ Matthias Hunger: Fußballheimat Franken. Arete Verlag, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-942468-91-6, S. 160.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 210 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1232, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1166 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1238 (Digitalisat).
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