Valerie Pachner
Valerie Pachner (* 26. Juni 1987 in Wels) ist eine österreichische Schauspielerin.
Leben und Karriere
Valerie Pachner ist in Bad Schallerbach (Oberösterreich) aufgewachsen. Nach der Schule lebte sie ein Jahr in Honduras, was sie später dazu bewog, zunächst Internationale Entwicklung in Wien zu studieren. Dieses Studium brach sie zugunsten ihrer Schauspielausbildung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar ab, welche sie von 2009 bis 2013 absolvierte.[1]
Bereits während ihrer Ausbildung holte Martin Kušej sie an das Residenztheater in München, wo sie bis 2017 Teil des Ensembles war. Sie spielte unter anderem Irina in Drei Schwestern, Mary Warren in Hexenjagd sowie Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung und wurde 2016 sowohl mit dem Förderpreis der Freunde des Residenztheaters, als auch mit dem Bayerischen Kunstförderpreis für ihre Arbeit auf der Bühne ausgezeichnet.
Sie spielte die weibliche Hauptrolle in Thomas Woschitz’ Kinofilm Bad Luck, welcher 2015 für den Max-Ophüls-Preis nominiert war. Es folgten Jack von Elisabeth Scharang sowie Vor der Morgenröte von Maria Schrader, wo sie an der Seite von Barbara Sukowa und Josef Hader die Stieftochter des Schriftstellers Stefan Zweig spielte.
Für die weibliche Hauptrolle der Wally Neuzil in Dieter Berners Egon Schiele: Tod und Mädchen erhielt sie 2017 den Österreichischen Filmpreis und die Romy.
2019 feierte Marie Kreutzers Der Boden unter den Füßen mit Valerie Pachner in der Hauptrolle seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Für ihre Darstellung erhielt Valerie Pachner auch international lobende Kritik und wurde unter anderem mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. Der Film lief in US-amerikanischen Kinos und wurde von Vanity Fair als einer der 10 besten Filme 2019 ausgewählt.[2]
Im selben Jahr erschien Die Neue Zeit, eine von Arte und ZDF koproduzierte Serie über das Bauhaus, unter der Regie von Lars Kraume, wo Valerie Pachner die Rolle der Gunta Stölzl übernahm.
2016 spielte sie unter der Regie von Terrence Malick in Ein verborgenes Leben die weibliche Hauptrolle Franziska Jägerstätter. Der Film feierte bei den Filmfestspielen in Cannes 2019 Premiere und wurde mit herausragenden Kritiken beachtet. Er wurde außerdem bei dem Internationalen Filmfestival Toronto, beim Filmfestival in Telluride sowie beim Festival des amerikanischen Films in Deauville gezeigt. Am 13. Dezember 2019 kam er in die Kinos in den USA. Valerie Pachners Darstellung wurde von IndieWire als eine der besten des Jahres 2019 ausgewählt.[3]
Filmografie
- 2015: Bad Luck (Regie: Thomas Woschitz)
- 2015: Jack (Regie: Elisabeth Scharang)
- 2016: Vor der Morgenröte (Regie: Maria Schrader)
- 2016: Egon Schiele: Tod und Mädchen (Regie: Dieter Berner)
- 2019: Der Boden unter den Füßen (Regie: Marie Kreutzer)
- 2019: Die Neue Zeit (Fernsehserie, Regie: Lars Kraume)
- 2019: All My Loving
- 2019: Ein verborgenes Leben (A Hidden Life, Regie: Terrence Malick)
- 2021: Another Coin for the Merry-Go-Round (Regie: Hannes Starz)
- 2021: The King’s Man: The Beginning (The King’s Man)
- 2022: Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse (Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore)
- 2022: The English (Miniserie, 3 Folgen)
Theater (Auswahl)
- 2013: räuber. schuldengenital (Petra) – Regie: Alexander Riemenschneider
- 2013: Orest (Chrysotemis, Hermione) – Regie: David Bösch
- 2015: Drei Schwestern (Irina) – Regie: Tina Lanik
- 2015: Opening Night: Alles über Laura (Nancy/Hannah) – Regie: Bernhard Mikeska
- 2016: Hexenjagd (Mary Warren) – Regie: Tina Lanik
- 2016: Glaube Liebe Hoffnung (Elisabeth) – Regie: David Bösch
- 2017: Foxfinder (Judith Covey) – Regie: Mirjam Loibl
- 2023: Jedermann (Buhlschaft) bei den Salzburger Festspielen
Auszeichnungen
- 2004: Beste schauspielerische Leistung (YOUKI)
- 2016: Förderpreis für junge Theatertalente des Vereins der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels
- 2016: Bayerischer Kunstförderpreis für Darstellende Kunst
- 2017: Österreichischer Filmpreis in der Kategorie Beste weibliche Hauptdarstellerin für Egon Schiele: Tod und Mädchen
- 2017: Romy – Bester Nachwuchs weiblich[4]
- 2019: Nachwuchsdarstellerpreis des Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern
- 2019: Premio Maguey: Best Performance beim Festival Internacional de Cine en Guadalajara
- 2019: Deutscher Schauspielpreis in der Kategorie Schauspielerin in einer Hauptrolle für Der Boden unter den Füßen[5]
- 2019: Discovery Award beim Savannah Film Festival[6]
Weblinks
- Valerie Pachner bei IMDb
- Valerie Pachner Agenturprofil
- Residenztheater
Quellen
- Süddeutsche Zeitung: In Sehnsucht verbunden, Interview zu der Inszenierung von Drei Schwestern am Residenztheater. Artikel vom 24. März 2015
- Münchner Merkur: Erstmal angekommen, Porträt zur Premiere von Anton Tschechows Drei Schwestern. Artikel vom 22. März 2015
- IndieWire: ‘Radegund’: Terrence Malick Returns to World War II with Romantic Drama. Artikel vom 23. Januar 2017
Einzelnachweise
- ↑ Ich kann hier etwas zur Geschichte beitragen. In: ORF.at. 26. Dezember 2019, abgerufen am 26. Dezember 2019.
- ↑ Best Movies 2019. In: vanityfair. 3. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Best Actress Performances 2019. In: indiewire. 10. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Kurier: Hollywood-Glanz: Die Gewinner der Akademie ROMY. Artikel vom 20. April 2017, abgerufen am 20. April 2017.
- ↑ Schauspielpreis für Valerie Pachner und Rainer Bock. In: Wetterauer Zeitung. 13. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Valerie Pachners Debut-role in A Hidden Life wins Discovery Award. In: scaddistrict. 30. Oktober 2019, abgerufen am 5. Januar 2020 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Pachner, Valerie |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1987 |
GEBURTSORT | Wels, Österreich |
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(c) Manfred Werner - CC by-sa 4.0
Österreichischer Filmpreis 2017: Valerie Pachner, beste Schauspielerin in einer Hauptrolle in Egon Schiele: Tod und Mädchen; Festsaal des Rathauses in Wien, Österreich.
Autor/Urheber: Martin Kraft, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Valerie Pachner auf der Berlinale 2020