Valencia de Alcántara

Gemeinde Valencia de Alcántara
Vista de Valencia de Alcántara.jpg
Valencia de Alcántara – Stadtansicht
WappenKarte von Spanien
Valencia de Alcántara (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Extremadura Extremadura
Provinz:Cáceres
Comarca:Valencia de Alcántara
Koordinaten39° 25′ N, 7° 15′ W
Höhe:460 msnm
Fläche:594,83 km²
Einwohner:5.397 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:9 Einw./km²
Postleitzahl(en):10500
Gemeindenummer (INE):10203
Verwaltung
Bürgermeister:Alberto Piris
Website:Valencia de Alcántara
Lage der Gemeinde
Karte Gemeinde Valencia de Alcántara 2022.png

Valencia de Alcántara ist eine Kleinstadt und eine spanische Gemeinde (municipio) mit 5.397 Einwohnern (Stand: 2019) in der Provinz Cáceres (Extremadura). Die Gemeinde umfasst die gleichnamige Stadt sowie zehn Weiler (pedanías) in der Umgebung wie z. B. Alcorneo, El Pino und Las Huertas de Cansa.

Lage

Der Ort Valencia de Alcántara liegt ca. 92 km (Fahrtstrecke) westlich der Provinzhauptstadt Cáceres nur etwa 8 km von der Grenze zu Portugal entfernt in einer Höhe von annähernd 460 m ü. d. M.[2] Er erstreckt sich auf einer Anhöhe am Nordostfuß der Sierra de San Mamede an einem linken Zufluss des Tajo. Die Stadt Badajoz befindet sich ca. 82 km südlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm, Regen (ca. 770 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002017
Einwohner4.7519.41715.5866.2405.532

Der deutliche Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]

Wirtschaft

In der Gegend wird seit der Römerzeit Wein- und Olivenanbau betrieben. Der Anbau von Weizen und anderen Feldfrüchten diente in früheren Jahrhunderten vorwiegend der Selbstversorgung. Die heutzutage wichtigste Einnahmequelle des Ortes ist der Grenzhandel.

Geschichte

Wie zahlreiche Großsteingräber (dolmen) in der Umgebung beweisen, war die Gegend bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Keltische Spuren wurden nicht gefunden. In der Antike gehörte die Gegend zur römischen Provinz Lusitania. Auch Westgoten und Araber bzw. Mauren hinterließen keine archäologischen Zeugnisse. Um das Jahr 1213 wurde die Gegend von den Truppen Alfons’ IX. von León (reg. 1188–1230) zurückerobert (reconquista) und dem Calatrava-Ritterorden übergeben. Wenige Jahre später (1218) kam der Ort unter die Befehlsgewalt Alcántara-Ritterordens. Unter den Katholischen Königen Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien wurde der Orden Ende des 15. Jahrhunderts aufgelöst und der spanischen Krone inkorporiert. Als Folge des Alhambra-Edikts wurden Ende des 15. Jahrhunderts zahlreiche Juden aus der Stadt und dem Land vertrieben.[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Zahlreiche schlecht erhaltene Dolmen in der Umgebung, darunter der Dolmen del Mellizo, zeugen von der Anwesenheit jungsteinzeitlicher Menschen.
  • Die einbogige Römerbrücke Puente de Piedra ist – neben der viel bedeutenderen Brücke von Alcántara – eine der wenigen antiken Hinterlassenschaften in der Region.
  • Das mittelalterliche Ortszentrum (Barrio judío-gótico) mit seinen gewundenen Gassen ist als Conjunto histórico-artístico anerkannt. Die hier befindliche ehemalige Synagoge stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist das letzte Zeugnis der langen Anwesenheit einer jüdischen Gemeinde.[6]
  • Die Iglesia de Nuestra Señora de Rocamador hatte möglicherweise eine islamische Moschee als Vorgängerbau; hier fand im Jahr 1497 die Eheschließung König Manuels I. von Portugal mit der spanischen Prinzessin Isabella statt. Mit dem Bau der dreischiffigen Hallenkirche wurde erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen; beeindruckend ist vor allem das spätgotische Sterngewölbe. Der Kirchenbau wurde im Jahr 1982 zum Monumento histórico-artistico erklärt.[7]
  • Das heutige Rathaus (ayuntamiento) befindet sich in einem ehemaligen Adelspalast mit Säulenportikus aus dem 17. Jahrhundert.
  • Kirche La Encarnación aus dem 13. Jahrhundert
  • Maurisches Kastell aus dem 13. Jahrhundert

Persönlichkeiten

Siehe auch

Weblinks

Commons: Valencia de Alcántara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Valencia de Alcántara – Karte mit Höhenangaben
  3. Valencia de Alcántara – Klimatabellen
  4. Valencia de Alcántara – Bevölkerungsentwicklung
  5. Valencia de Alcántara – Geschichte
  6. Valencia de Alcántara – Barrio gotico
  7. Valencia de Alcántara – Kirche

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Barrio judío-gótico (Judenviertel) in Valencia de Alcántara in der Provinz Cáceres (Extremadura/Spanien), römische Brücke
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Dolmen en Valencia de Alcántara (Cáceres)

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Iglesia de Rocamador, Valencia de Alcántara, provincia de Cáceres, España
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Synagoge im Barrio judío-gótico (Judenviertel) in Valencia de Alcántara in der Provinz Cáceres (Extremadura/Spanien), Innenraum
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Afortunadamente se ha recuperado este importante monumento de la segunda mitad del siglo XIV.
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En el año 1691 de reedifican las Casas Consistoriales