Vakuummotor

Funktionsprinzip des Vakuummotors
p-v-Diagramm beim Vakuummotor
1. Auspuffen,
2. Ansaugen,
3. Vakuum,
4. Ansaugen

Ein Vakuummotor, landläufig auch Flammenfresser genannt (engl. Vacuum engine, Flame-licker engine, Flame-engine, Flame-dancer), zählt zu den Heißluftmotoren, ist aber im Unterschied zum Stirlingmotor ein Offenes System (Thermodynamik). Technisch gesehen handelt es sich um einen atmosphärischen Motor, da hier der äußere Luftdruck die Arbeit leistet (vergleichbar dem ersten Ottomotor). Dadurch ist die maximale Kolbenkraft auf das Produkt aus Kolbenfläche und Luftdruck beschränkt.

Anwendungen

Flammenfresser

Flammenfressermotor

Das Laufgeräusch des Motors wird durch das Einsaugen der vor dem Zylinder brennenden Flamme (äußere Verbrennung, Arbeitsmedium: heiße Luft) und das anschließende Ausstoßen der abgekühlten Luft hervorgerufen. Abwärme wird über die Kühlrippen des Zylinders an die Umgebungsluft abgegeben. Der Gasaustausch erfolgt in beiden Richtungen über das Einlassventil, wobei es auch Typen mit separatem Auslassventil gibt. Das Einlassventil wird meist über eine Kurvenscheibe gesteuert. Ein eventuell vorhandenes Auslassventil öffnet automatisch bei Überdruck. Als funktionsfähige Modellmotoren werden sie oft als Stationärmotor in liegender und stehender Ausführung gebaut sowie als Ein-, Zwei- oder Mehrzylinder. Erfolgreich eingesetzt wurden sie schon in Modellen von nostalgischen Traktoren und in Schienenfahrzeugen.

Nur bei der Bewegung des Kolbens vom maximalen Hubraum zum mittleren Hubraum wird mit Hilfe des durch die Abkühlung der Flammengase entstehenden Unterdrucks Arbeit verrichtet. Bei allen anderen Bewegungen des Kolbens ist das Ventil geöffnet.

Vakuummotoren sind nicht selbstanlaufend, auch mehrzylindrige Modelle nicht. Ähnlich wie beim Stirlingmotor ist zur Überwindung der Totpunkte ein Schwungrad erforderlich.

Vakuummotor beim automatischen Klavier

Animation eines „Zylinders“ des Pianolas-Vorschubmotors

Es gibt auch Vakuummotoren ohne wärme-energetische Wandlung, die lediglich die Druckdifferenz zur Umgebungsluft mittels einer anderen Bauart nutzen: Beim Reproduktionsklavier (Pianola[1]) wird der Vorschub der Papierloch-Notenrolle von einem Dreizylinder-Vakuummotor bewirkt, dessen Hubzapfen um 120 Grad versetzt sind, um immer eine eindeutige Laufrichtung zu finden.[7]

Das Vakuum wird mit einem Blasebalg erzeugt. Der Blasebalg wiederum wird entweder manuell (mit den Füßen des Pianolisten[8]) oder von einem Motor betrieben.[9][10][11]

Einzelnachweise

  1. a b http://www.pianola.com/airmotor.htm
  2. http://www.ehow.co.uk/how-does_5010098_vacuum-windshield-wipers-work.html
  3. http://www.ply33.com/Repair/wiper
  4. sreevesjc1: Rowsley turntable vacuum motor auf YouTube, 26. März 2010, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 0:32 min).
  5. https://www.svrtrust.org.uk/index.php?page=Kidderminster%20Turntable
  6. https://www.svrwiki.com/Kidderminster_Turntable
  7. http://www.gilesdarling.me.uk/pianola/howpianolaswork.shtml#Motor
  8. http://www.gilesdarling.me.uk/pianola/howpianolaswork.shtml#Pedals
  9. http://www.technikum29.de/en/devices/functional-explanation-pianola
  10. http://www.technikum29.de/de/geraete/pianola-funktionserklaerung/
  11. http://www.pianola.org/history/history.cfm
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Papierlochkarte in einem Pianola – der Vakuum­motor zum Vorschub der Papier­lochkarte beginnt rechts am Bildrand
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Vakuum Motor für Pianola. Der Vakuum Motor ist an die Unterdruckleitung (=Vakuumleitung) im Pianola angeschlossen. Die eigentliche Arbeit wird vom Atmosphärisen Luftdruck verrichtet.
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Martin Orme player piano and blower detail

References

  • Martin Orme Piano Company — 1861 – 1924, 175 Sparks Street, Ottawa, ON. OntarioPianos.com. "Martin Orme was a small manufacturer located in Ottawa, originally called J.L.Orme.”, “in 1902 the firm took in a partner, Owain Martin and thus the name was changed to Martin-Orme Piano Co. After 1924 the pianos were made by Lesage in Montreal. They produced 10000 pianos."
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