VCR-System

VCR-Kassetten mit einer CD als Größenvergleich
BK 2500 Color, früher VCR-Rekorder von Grundig
N 1702, VCR-Videorekorder der zweiten Generation von Philips für das VCR-longplay-System
SVR-kompatible Kassette (mit Spielzeiten für die SVR, VCR-LP und Standard-VCR)
professioneller tragbarer und schnittfähiger VCR-Videorekorder von 1982 Grundig electronic VCR 621
Grundig VCR 621, professioneller tragbarer und schnittfähiger VCR-Videorekorder von 1982 (Gehäuse geöffnet)

Das VCR-System (abgeleitet von „Video Cassette Recording“) ist ein frühes analoges Farb-Heimvideorekordersystem von Grundig und Philips aus dem Jahr 1971. Es war das erste kommerziell erfolgreiche Video-Kassettenformat für den Heimgebrauch.

Das Videoband hatte seine Laufbahn wie das Audio-Tonband zuerst als loses Rollenband, welches auf Spulen aufgewickelt war und beim Auflegen auf das Videogerät an einer Leerspule eingefädelt werden musste, begonnen. Nun überlegte man sich – ebenso wie beim Audioband – ein Kassettensystem zu entwickeln, welches das Einlegen vereinfacht, weil dadurch vor allem das umständliche Einfädeln entfällt und das Band nicht mit den Fingern berührt werden muss.

In den 1970ern entwickelten Grundig und Philips ihr bereits eingeführtes, noch auf der Technik der offenen Bandspulen beruhendes Schwarzweiß-System (LDL) weiter. Dabei wurden die Spulen mit einem Kassettengehäuse versehen, in dem sie übereinander angebracht waren. Die Kassetten waren ungefähr so groß wie CDs, nur deutlich dicker. Dies ermöglichte recht große Spulen in einem relativ kompakten Format.

Technischer Kurzüberblick

  • Fernsehnorm: 625/50 schwarzweiß und Farbe PAL/SECAM
  • Band: ½ Zoll
  • Farbe: herabgesetzte Farbe
  • Ton: Längsspur (mono)/ Zweikanal/ Stereo (Stereo nicht auf allen Geräten verfügbar)
  • Varianten: VCR, VCR-Longplay, Supervideo (Kassettenbezeichnung: SVC, Systembezeichnung: SVR)

Technik

Das Format war in der Lage, Farbvideo aufzuzeichnen. Die durch die Bauform der Kassette, die Band-/ Kopf-Relativgeschwindigkeit und weitere technische Parameter vorgegebene Bildauflösung lässt eine direkte Aufzeichnung der Farbe, die im PAL-Verfahren bei 4,43 MHz liegt, bei VCR nicht zu. Das Farbsignal wird deshalb separiert und heruntergesetzt, ähnlich wie später bei VHS. VCR verfügte über zwei Tonkanäle, und das schon zu einem Zeitpunkt, bevor es im Fernsehen Stereo- oder Zweikanalton gab. Es gab in diesem Format auch Rekorder für den semiprofessionellen Bereich. Unter der Normbezeichnung „Europa-Standard I“ fasste man wenig später Videorekorder dieses ersten 65-Minuten-VCR-Systems zusammen, die unter der Vorgabe besonders enger Fertigungstoleranzen hergestellt werden mussten. Damit sollte der Programmaustausch sichergestellt und die Kompatibilität zwischen verschiedenen VCR-Geräten gewährleistet werden.

Für den Heimanwender wurde das Format ab 1977 zu VCR Longplay und 1978 zu Super Video (SVR, nur bei Geräten von Grundig, Siemens und ITT) weiterentwickelt. Die ursprüngliche Spielzeit von 65 Minuten erhöhte sich mit Longplay auf 180 Minuten (3 Stunden) und mit SVR sogar auf 300 Minuten (5 Stunden). Die unterschiedlichen Systeme benutzten zwar die gleichen Kassetten, aber die Aufzeichnungen eines Systems konnten nicht in Rekordern des anderen Typs abgespielt werden. Die ab 1978 ausgelieferten Kassetten waren daher mit drei unterschiedlichen Laufzeitangaben VCR, VCR Longplay und SVR beschriftet.

Letztere beiden Varianten des VCR-Systems verschwanden innerhalb zweier Jahre zugunsten von Video 2000 wieder vom Markt, während Geräte des ursprünglichen 65-Minuten-Systems bis 1989 lieferbar blieben.

Die ersten VCR-Geräte verfügten sowohl bei Grundig als auch bei Philips über eine ausnahmslos mechanische Laufwerksteuerung. Grundig führte Mitte der 1970er Jahre das vollelektronisch gesteuerte Bandlaufwerk mit fünf Motoren ein. Die VCR-Geräte wurden dadurch fernbedienbar, teilweise sogar drahtlos über Zusatztasten an der Fernbedienung des angeschlossenen Farbfernsehgeräts.

Die Bildqualität der ersten Home-VCR-Geräte ist etwa vergleichbar mit der von Betamax und VHS, allerdings bei einer deutlich saubereren Farbwiedergabe. Sie liegt jedoch wie bei diesen deutlich unter der eines direkt empfangenen Fernsehbildes. Aufgrund der verglichen mit VHS systembedingt günstigeren technischen Parameter (höhere Band-/ Kopf-Relativgeschwindigkeit, Farbe „Color Under“ mit „Rasen“ zwischen den Videospuren) kann bei VCR ohne Farb-Rauschunterdrückung gearbeitet werden. Die sichtbare Wiedergabequalität steigerte sich mit den Geräten der dritten (und letzten) Generation, insbesondere beim Grundig-SVR-Gerät, noch etwas und erreichte eine scharfzeichnende und saubere Videoqualität mit wenig Farbrauschen.

VCR eignete sich deshalb für die Entwicklung von semiprofessionellen und professionellen Videorekordern, die Assemble- und Insertschnitt ermöglichten. Derartige Geräte kamen ab 1974 (Philips) und 1977 (Grundig) auf den Markt und wurden bis Mitte der 1980er Jahre angeboten. Dabei wurde durch Überspielen von Ausschnitten der Aufzeichnung auf Kassette A im Zuspielgerät (Player) zu einem zweiten Gerät mit Kassette B (Schnittrekorder) „geschnitten“. Im Wortsinne geschnitten wurde nichts, vielmehr brachte man die Szenen durch viele einzelne Überspielvorgänge in die richtige Reihenfolge. Das Gerät (oder besser: Gerätesystem) von Grundig konnte Videomaterial mittels elektronischer Schnittsteuerung sogar bildgenau bearbeiten.

Mit den längsten Kassetten, Bandlänge ca. 710 m, war in VCR eine Aufnahmezeit von ca. 85 Minuten möglich, bei VCR Longplay ca. 180 Minuten und SVR ca. 305 Minuten.

Technische Daten

VCR-Band

VCR Standard/ Europa-Standard I

Kopftrommel-Durchmesser105 mm
Rotationsgeschwindigkeit1500/min
Relative Abtastgeschwindigkeit8,1 m/s
Bandgeschwindigkeit14,29 cm/s
Spaltlänge der Videoköpfe0,8 µm
Videospurbreite130 µm
Videospurabstand57 µm
Audiospurbreite2 × 0,7 mm (Spur 1 am unteren Bandrand, Spur 2 am oberen Bandrand)
Synchronspurbreite0,3 mm (neben Audiospur 2 winkelentkoppelt im Endbereich der Videospuren)
Neigung der Kopfspalte relativ zur Abtastrichtungkeine Neigung
Videobandbreite3 MHz (Y) und 650 kHz (C), oder 3,2 MHz bei Schwarzweiß
Modulation des Y (Luminanz)-SignalsFM, 3,0 MHz (Synchronimpuls) bis 4,4 MHz (weiß)
FarbaufzeichnungHerabgesetzte Farbe mit Träger bei 562,5 kHz

Quelle: Servicemanual zu Philips N1512 und N1502

VCR Longplay

Kopftrommel-Durchmesser105 mm
Rotationsgeschwindigkeit1500/min
Relative Abtastgeschwindigkeit8,1 m/s
Bandgeschwindigkeit6,56 cm/s
Spaltlänge der Videoköpfe0,6 µm
Videospurbreite85 µm
Videospurabstand0 µm
Audiospurbreite0,7 mm (es ist nur eine Tonspur vorhanden, an der Stelle der Tonspur 2 des VCR-Systems befindet sich bei VCR longplay die Synchronspur)
Synchronspurbreite0,7 mm
Neigung der Kopfspalte relativ zur Abtastrichtungje 15 Grad, gegeneinander also 30 Grad
Videobandbreite3 MHz (Y) und 650 kHz (C)
Modulation des Y (Luminanz)-SignalsFM, von 3,3 MHz (Synchronimpuls) bis 4,8 MHz (weiß)
FarbaufzeichnungHerabgesetzte Farbe mit Träger bei 562,5 kHz

Quelle: „Service Manual“ (technisches Handbuch) zu Philips N1700

Super Video Recording

Band1/2"/ (12,7 mm)
Bandgeschwindigkeit3,95 cm/s
Relative Abtastgeschwindigkeit8,21 m/s
Videospurbreite50 µm
Videospurlänge164 mm
Videospurabstand0 µm
Audiospurbreite0,7 mm (es ist nur eine Tonspur vorhanden, an der Stelle der Tonspur 2 des VCR-Systems befindet sich bei SVR die Synchronspur)
Synchronspurbreite0,7 mm
Neigung der Kopfspalte relativ zur Abtastrichtungje 15 Grad, gegeneinander also 30 Grad

Quelle: „Service Manual“ (technisches Handbuch) zu Grundig SVR4004

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Commons: Video Cassette Recording – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Grundig professioneller VCR-Rekorder VCR 621 von 1982, Abdeckung geöffnet.jpg
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professioneller Videorekorder von Grundig Geschäftsbereich electronic, Typ VCR 621 aus dem Modelljahr 1982, schnittfähig, digitaler Bandzugspeicher im Schnittbetrieb, schnittsteuerfähig, zwei gleichwertige, einzeln editierbare Tonspuren
Vcr kassetten.jpeg
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VCR Kassetten mit einer CD im Größenvergleich.
VCR-Kasette 04.jpg
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VCR-Kasette
Videoregistratore a bobine chiuse, sistema VCR-LP - Museo scienza tecnologia Milano 14883.jpg
Autor/Urheber:
Philips (progettista/ costruttore)
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Videoregistratore VCR con mobile in materiale plastico marrone con profili color oro. Sulla faccia superiore, una fascia inclinata per comodità d'uso, si hanno i comandi d'uso Sulla parte piana della faccia superiore si ha il vano per l'inserimento della videocassetta chiuso da uno sportello e si vedono all'interno i fusi per la collocazione della videocassetta e le testine di registrazione/riproduzione inclinate e in posizione azimutale I comandi sono costituiti da tasto di accensione con relativa spia, cursore per il tracking, contagiri, tasti per arresto, riavvolgimento, avvio, avanzamento, registrazione Si hanno inoltre otto tasti per i programmi memorizzati utilizzando le rotelle di sintonia poste all'interno di uno sportellino girevole posto sotto ai tasti e al display. Il display a Led si trova di fianco ai canali dei programmi, insieme ad un deviatore a slitta con i comandi per la registrazione (blocco, avvio, lunghezza, giorno) e posizione per la regolazione dei parametri. Oltre ai tasti di avanzamento e avvio Nella parte posteriore, forata per l'aerazione, si trovano una boccola per il collegamento di un'antenna interna e una per antenna esterna oltre ad una presa per il cavo di collegamento alla rete elettrica.
Funzione

Apparecchio per la registrazione in forma elettronica di video e audio su nastro magnetico e fruizione del materiale registrato mediante collegamento ad un televisore Era possibile registrare trasmissioni televisive ricevute mediante il televisore o poi vederle oppure semplicemente vedere materiale preregistrato Utilizzava videocassette VCR-LP con nastro magnetico da 1/2 pollice del tipo Long Play a scansione elicoidale con testine azimutali inclinate. Tempo massimo di registrazione possibile: 3 ore.

Notizie storico-critiche
Dal primo televisore elettronico a valvole del 1927 a cura di Philo T. Farnsworth e dopo il primo modello commerciale del 1939 sviluppato dalla RCA, molti passi avanti sono stati fatti dal mondo della televisione In particolare l'idea della videoregistrazione nasce quasi contestualmente ai primi programmi televisivi, in ambito professionale. Preregistrare i programmi televisivi e mandarli in onda successivamente era un'esigenza particolarmente sentita Il primo tentativo sperimentale di videoregistrazione (ovvero di registrazione di segnali analogici audio e video su nastro magnetico) è stato effettuato da Peter Axon per la BBC nel 1949. Il sistema denominato VERA (Vision Electronic Recording Apparatus) registrava su nastro magnetico mediante testine magnetiche fisse come quelle dei registratori sonori. Registrava su nastro magnetico da 1/2 pollice in bobine aperte. Il problema di questo sistema era che il nastro doveva girare ad una velocità troppo elevata ovvero 5m/s perché i segnali video occupavano molto spazio e quindi spesso si spezzava L'americana Ampex, introdusse nel 1956 le testine magnetiche rotanti che incidevano sul nastro magnetico tracce verticali contigue, riducendo così gli spazi e la velocità di scorrimento (40cm/s): il primo videoregistratore commerciale utilizzava lo standard chiamato Quadruplex che utilizzava quattro testine magnetiche montate su un tamburo rotante. Registrava su nastro magnetico da 2 pollici in bobine aperte. Questo videoregistratore a valvole, di grosse dimensioni era riservato al mondo professionale delle emittenti televisive La tecnologia migliorò poi rapidamente con la scansione elicoidale e lo standard C nel 1978 ad un'unica testina rotante che registrava su nastro magnetico da 1 pollice in bobine aperte L'avvento dei transistor portò ad una riduzione di dimensioni e consumi che aprì la strada ad apparecchi di videoregistrazione per uso amatoriale e domestico Nel 1971 la Sony presentò il primo sistema di videoregistrazione professionale su bobine chiuse, l'U-matic con nastro magnetico da 3/4 di pollice in bobine chiuse. Da questo nacquero i primi sistemi per uso amatoriale Il primo standard di videoregistrazione su supporti removibili, di tipo amatoriale è del 1972, il VCR a cura della Philips. Registrava su nastro magnetico da 1/2 pollice in bobine chiuse che avevano però una durata troppo breve (30 minuti). La Philips, insieme alla consociata Grundig, migliorarono costantemente il formato VCR sia aumentando il tempo di registrazione sulla cassetta fino a raggiungere le 3-4 ore con il formato Long Play che la qualità delle immagini. Per la prima volta un film intero poteva essere registrato su un'unica cassetta Il modello N1700 del 1978, da cui deriva l'N1702 dell'anno seguente, è stato il primo ad utilizzare il sistema a testine azimutali inclinate che permetteva di registrare due tracce successive sul nastro in posizione più ravvicinata rispetto a prima e quindi di dimezzare la velocità di avanzamento del nastro magnetico aumentando così la durata della registrazione I videoregistratori che funzionavano con cassette VCR non funzionavano con le VCR-LP e viceversa. I due sistemi non erano compatibili Nel 1975 la Sony introdusse il Betamax prima per lo standard NTSC in uso in Giappone ed USA poi per lo standard PAL. Il Betamax registrava su nastro magnetico da 1/2 pollice in bobine chiuse Ma lo standard che si impose sul mercato fu il VHS (Video Home System) immesso sul mercato dalla JVC a partire dal 1976. Il motivo del suo successo fu principalmente il fatto che l'azienda decise di concedere liberamente la licenza di uso di questo formato a chiunque la volesse abbattendo così i costi nel giro di poco tempo. Il sistema VHS registrava su nastro magnetico da 3/4 pollici in bobine chiuse Nel 1979 la Philips e la Grundig provarono ad immettere un prodotto nuovo sul mercato. Il sistema Video2000 la cui videocassetta (nastro magnetico da 1/2 pollice in bobine chiuse) poteva essere registrata su entrambi i lati, ma anche questo sistema non ebbe successo nel confronto con il VHS La diffusione dei videoregistratori nelle case si ebbe nel corso degli anni '90 Negli stessi anni iniziano ad apparire i primi sistemi digitali di registrazione ed oggi la videoregistrazione analogica è stata soppiantata da quella digitale sia a livello professionale che amatoriale.
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Grundig BK2500 / BK-2500 Color Video Cassette Recorder (VCR)
Grundig-Video-SVC-2-Kassette-1978-Weiß.jpg
Videokassette von Grundig aus dem Jahr 1978 mit drei verschiedenen Laufzeitangaben für die Videosysteme VCR, VCR Longplay und SVR