V. F. Červený & synové
V. F. Červený & synové | |
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Rechtsform | Marke von Amati Kraslice |
Gründung | 1842–1946, 1946 „nationalisiert“, nach der Wende 1989 „privatisiert“ |
Sitz | Kraslice (bis 2020: Hradec Králové) |
Branche | Blechblasinstrumente, Musikinstrumente |
Website | vfcerveny.cz |
V. F. Červený & synové (deutsch V. F. Červený & Söhne) ist eine tschechische Marke für Blechblasinstrumente, die auf den böhmischen Instrumentenbauer Václav František Červený zurückgeht und heute von Amati Kraslice produziert wird.
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 1842 von Václav František Červený (1819–1896) in Königgrätz am Großen Platz 26. Dort hatte er zu diesem Zeitpunkt vier Zimmer angemietet und beschäftigte vier Arbeiter sowie einen Lehrling. Schon 1843 erfolgte der Umzug in das Haus Kavčí plácek 120, das für annähernd 100 Jahre der Firmensitz blieb.[1]
Červený erfand und entwickelte erfolgreich Blasinstrumente für den Markt in der Donaumonarchie sowie im Ausland. 1866 traten seine Söhne Jaroslav und Stanislaus dem Unternehmen als Partner bei.[2] Zu den Kunden gehörten nicht nur das kaiserliche Heer, sondern auch der Hof in Wien. Für ihre Verdienste wurden die Inhaber zu k.u.k. Hoflieferanten ernannt.
Das Unternehmen konnte erfolgreich von den Söhnen weitergeführt werden. Die Musikinstrumente gewannen Preise auf Weltausstellungen, wie zum Beispiel 1889 in Paris und 1893 in Chicago.[3] Von Chicago aus wurde Ende des 19. Jahrhunderts Louis Viták (1862–1933) alleiniger Vertreter in den USA und Kanada.[4]
Den Ersten Weltkrieg und den Zusammenbruch der Monarchie überstand das Unternehmen.
Verstaatlichung nach dem Zweiten Weltkrieg
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde V. F. Červený & synové von den sozialistischen Machthabern verstaatlicht. 1946 wurde es mit dem ebenfalls staatlichen Betrieb Amati Kraslice, einem der (nach eigenen Angaben heute) weltweit größten Hersteller von Blech- und Holzblasinstrumenten, vereinigt und verlor so seine Eigenständigkeit. Im Jahre 1973 zog die Produktion in eine nahe gelegene neue Anlage in Hradec Králové um.
Privatisierung nach 1989
Nach dem Ende des Kommunismus, wurde Amati Kraslice als Amati-Denak privatisiert, in der üblicheren Form der Übertragung an die ehemaligen Direktoren des staatlichen Betriebs, (auf Tschechisch: národní podnik, n.p., vgl. VEB in der DDR). V. F. Červený & synové bestand als eigenständige Marke von Amati mit eigenem Produktionsstandort. Die Produktion in Hradec Králové wurde im Januar 2020 eingestellt.[5]
Produkte
F. A. Červený stellt nach wie vor Blasinstrumente jeder Art wie Trompeten, Flügelhörner, Jagdhörner, Tenorhörner, Baritone, Posaunen, Waldhörner, Tuben, Cimbassi, Helikontuben und das nötige Zubehör her.[6]
Alte Instrumente der ursprünglichen F. A. Červený befinden sich heute weltweit in Museen und werden auf Auktionen versteigert.[7]
Literatur
- Bohuslav Cícek: Václav František Cervený und seine Musikinstrumente im Prager Nationalmuseum. In: Das Musikinstrument. Band 41, Nr. 11, November 1992, S. 73–78.
- Günter Dullat: V. F. Cervený & Söhne, 1821–1992: Eine Dokumentation. Nauheim 1992.
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
Einzelnachweise
- ↑ Saurova: Firma V.F. Červený. (RTF; 28 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Knihovna města Hradce Králové, 2011, ehemals im ; abgerufen am 28. März 2011 (tschechisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hof- und Staats-Handbuch der österreichisch-ungarischen Monarchie für 1899. K.u.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1899, S. 358.
- ↑ Historie V.F.Červený Hradec Králové. Amati-Denak, 2010, archiviert vom am 10. September 2012; abgerufen am 22. Oktober 2010 (tschechisch).
- ↑ Euphonium by V. F. Červený & Fils, Königgräts, Bohemia, ca. 1900. National Music Museum, 22. Oktober 2007, abgerufen am 22. Oktober 2010 (englisch).
- ↑ Výrobci mistrovských žesťů odešli narychlo, do Hradce se chtějí vrátit. 14. Februar 2020, abgerufen am 13. Februar 2023 (tschechisch).
- ↑ Cylindrové nástroje V.F.ČERVENÝ. Amati-Denak, 2010, archiviert vom am 4. März 2009; abgerufen am 22. Oktober 2010 (tschechisch).
- ↑ LOT 95. Sotheby’s, 4. November 98, abgerufen am 22. Oktober 2010: „Description V.F. Cerveny & Sohne (fl Konniggratz, 1842–1946) A baritone horn Koniggratz, circa 1900 brass tubing and nickel mounts, four rotary valves inscribed V. F. Cerveny & Sohne zu Koniggratz in Bohmen also stamped on the garland 1.T.J.R.2. length 31 in., 78.8 cm.“
Koordinaten: 50° 12′ 38,7″ N, 15° 50′ 14,4″ O
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Wenzel Franz Cerveny (1819–1896), Gründer des Musikinstrumentenherstellers V. F. Červený & Söhne in Königgrätz.