Völkerfreundschaft
Völkerfreundschaft ist eine laut Bundeszentrale für politische Bildung[1] 1935 von Stalin geprägte zentrale Parole für das Zusammenleben der Völker in der Sowjetunion. Der Begriff stellte einen Gegensatz zum Völkergefängnis dar, als das Lenin das Zarenreich bezeichnet hatte. Der Begriff nahm in realsozialistischen Staaten einen hohen Rang in der Ideologie der führenden Parteien ein.
Der Begriff findet sich in der Präambel der Verfassung der DDR vom 6. April 1968.[2] In der DDR begrüßte der Pionierleiter die Jungen Pioniere mit dem Ruf: „Für Frieden und Völkerfreundschaft: Seid bereit!“ In dieser Grußformel wurde später der Begriff „Völkerfreundschaft“ durch den Begriff „Sozialismus“ ersetzt.
In der DDR erhielten zahlreiche Straßen, Kunstwerke, Plätze, Stadtviertel, Betriebe und öffentliche Einrichtungen den Namen „Völkerfreundschaft“.
„Völkerfreundschaft“ im Namen
- Liga für Völkerfreundschaft (DDR)
- Orden der Völkerfreundschaft (Sowjetunion)
- Stern der Völkerfreundschaft (DDR)
- Russische Universität der Völkerfreundschaft
- OFZ (Offenes Freizeit-Zentrum) Völkerfreundschaft in Leipzig, Stuttgarter Allee 9[3]
- Freizeitzentrum der MS Völkerfreundschaft in Berlin, Schönhauser Allee 20[4]
- Kreiskulturhaus Völkerfreundschaft, Radebeul
- Kulturhaus „Völkerfreundschaft“, Rositz
- Kulturhaus „Völkerfreundschaft“, Frankfurt (Oder)
- Brunnen der Völkerfreundschaft in Moskau, 1951–1954
- Plastik „Völkerfreundschaft“ in Dessau, 1963
- Plastik „Völkerfreundschaft“ in Halle-Neustadt, 1968
- „Brunnen der Völkerfreundschaft“ in Berlin, 1970
- Plastik „Völkerfreundschaft“ in Magdeburg, 1974
- Wandbild „Völkerfreundschaft“ in Potsdam, 1979
- „Brunnen der Völkerfreundschaft“ in Erfurt, 1981
- Kriegerdenkmal in Griefstedt
- „Denkmal der Völkerfreundschaft“ im Friedenspark in Nagasaki, 1981
- der Freiheitsbogen des ukrainischen Volkes in Kiew hatte vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 seit der Errichtung 1982 die Bezeichnung Bogen der Völkerfreundschaft.
- Plastik „Völkerfreundschaft“ in Dresden, 1986.
- Plastik „Völkerfreundschaft“ in Halle-Südstadt, 1988
- FDBG-Kreuzfahrtschiff Völkerfreundschaft, 1960
- Platz der Völkerfreundschaft in Zwickau, 1962[5]
Einzelnachweise
- ↑ Susanne Schattenberg, Maike Lehmann, Alexandra Oberländer: Der Sieg der Bolschewiki | Sowjetunion I: 1917-1953. In: bpb.de. 19. Januar 2022, abgerufen am 13. Februar 2024.
- ↑ Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 6. April 1968 im Gesetzblatt der DDR, Teil I Nr. 8 vom 9. April 1968, S. 199ff., Digitalisat.
- ↑ OFZ Völkerfreundschaft ( vom 26. Januar 2010 im Internet Archive), auf voelle.de
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 14. Mai 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau, Band 3: Eine Chronik in Zahlen, Fakten und Bildern. Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-265-3, S. 223–246, Kap. Aktuelles Straßenverzeichnis, hier S. 233.
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Das Kulturhaus in Rositz (Thüringen). Inschrift: Kulturhaus Völkerfreundschaft / VEB Teerverarbeitungswerk Rositz
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Der "Brunnen der Völkerfreundschaft" auf dem Alexanderplatzplatz in Berlin-Mitte.
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Donauwelle
, Lizenz:Der Brunnen der Völkerfreundschaft, im Hintergrund der armenische Pavillon