Uwe Lyko

Uwe Lyko als Herbert Knebel (2015)

Uwe Karl Heinrich Lyko (* 22. September 1954 in Duisburg-Neumühl) ist ein deutscher Kabarettist und Komiker. Lykos Alter Ego ist die Figur des renitenten Rentners Herbert Knebel aus Essen-Altenessen, die er auf der Bühne und in vielen Fernsehauftritten verkörpert.[1]

Leben

Nach der Volksschule 1968 lernte Lyko anfänglich Fernmeldehandwerker, eine Ausbildung, die er 1970 abbrach, um Musiker zu werden.[2] Lyko trat der Polit-Punk-Band B1 als Sänger bei und lernte dort einen Teil des späteren „Affentheaters“ kennen. Nachdem er die Band verlassen hatte, beschloss Lyko, Schauspieler zu werden. So trat er gelegentlich im Duisburger Eschhaus-Theater auf. Letztendlich entschloss er sich, Komiker zu werden, und gründete das Musiktheater „NIC“ (Nonsens Improvisation Co.).[2] Dort entstand aus einer Verlegenheitssituation heraus mit der Rauchernummer das erste Stück des späteren „Affentheaters“. Nachdem sich das Musiktheater „NIC“ aufgelöst hatte, trat er für ein paar Nummern bei einem anderen Musiktheater in Mülheim an der Ruhr mit Helge Schneider auf. Doch da beide nicht harmonierten, verließ Lyko Mülheim und trat zusammen mit ein paar Bekannten im Januar 1988 beim Solidaritätsfest auf der Essener Zeche Carl auf, wo er mit Angehörigen der Urbesetzung des späteren „Affentheaters“ einige Sketche und Musikstücke aufführte.[2] Die Urbesetzung des „Affentheaters“ bestand damals aus Susanne Betancor, Uwe Lyko, Kalle Mews und Martin Breuer sowie aus Sigi Domke.

Herbert Knebel (seit 1988)

1988 schuf Lyko seine bis heute erfolgreichste Figur Herbert Knebel und gründete die Komikergruppe Herbert Knebels Affentheater.[2] Herbert Knebel, ein schimpfender und nörgelnder Rentner der mit seiner Frau Auguste „Guste“ in Essen-Altenessen lebt, spricht ein Ruhrpottdeutsch mit stark Niederrheinisch-Duisburger Prägung. Nachdem Susanne Betancor und Kalle Mews Herbert Knebels Affentheater verließen, wurde Detlef Hinze in die Band geholt. Die Position Betancors wurde nicht wieder besetzt. Als Sigi Domke 1992 das „Affentheater“ verlassen hatte, wurde der gebürtige Ostfriese Georg Göbel-Jakobi Mitglied der Gruppe.[3] Seit diesem Zeitpunkt werden im „Affentheater“ folgende Positionen und Rollen besetzt: Uwe Lyko („Herbert Knebel“, Autor/Gesang/Gitarre/Trompete), Martin Breuer („Ernst Pichel“, Autor/Bass/Saxophon), Detlef Hinze (Schlagzeug) und Georg Göbel-Jakobi (Gitarre). 1993 entwickelte Detlef Hinze den Charakter „der Trainer“ und 1995 folgte Georg Göbel-Jakobi mit seinem Charakter des „Ozzi Ostermann“.

Daneben spielt Lyko Solo-Auftritte, musikalisch unterstützt von „Affentheater-Mitglied“ Göbel-Jakobi.

In der Radiosendung U-Punkt auf WDR 2 hatte er lange einen festen Platz. Von 1996 bis 2020 gehörte er in seiner Rolle als Herbert Knebel zur Stammbesatzung der Kabarett-Fernsehsendung Mitternachtsspitzen.

Lyko spielte zudem an der Seite von Wilfried Schmickler in den Mitternachtsspitzen regelmäßig in der Parodie Loki und Smoky die Rolle des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt. Seit dem Tod von Loki Schmidt 2010 tritt er mit Schmickler in der Reihe Überschätzte Paare der Weltgeschichte in verschiedenen Rollen (z. B. als Die Geissens, Angela Merkel und Joachim Sauer sowie bis zu dessen Tod immer noch als Helmut Schmidt) auf. Nachdem 2015 Helmut Schmidt verstorben war, wurde am Ende des Jahres eine weitere Folge der Rubrik mit Loki und Smoky im Himmel ausgestrahlt.[4]

Zu sehen war Uwe Lyko kurz im Abspann des Films Was nicht passt, wird passend gemacht von Peter Thorwarth als Rollstuhl fahrender „Opa“ des Lehrerehepaars, der über das zu klein geratene Bad nörgelt. In Helge Schneiders Texas ist er als Galgenarbeiter zu sehen.

Biografie

  • Herbert Knebel trifft Uwe Karl Heinrich Lyko, ein Film von Klaus Michael Heinz (2013, WDR Fernsehen)

Filmografie

Veröffentlichungen

  • 1995: Getz aber in Echt! (CD, Affentheater)
  • 1996: Boh glaubse … (Buch)
  • 1996: Da sind wa schon wieder (CD, Affentheater)
  • 1997: Boh glaubse … (CD, solo)
  • 1998: Knebel on the Rocks (CD, Affentheater)
  • 1999: Live in Gelsenkirchen (CD, solo)
  • 2000: Meine Fresse! Geschichten, die ich wirklich erlebt habe. Ehrlich (Buch)
  • 2001: Unter Strom (CD, Affentheater)
  • 2002: Dat Beste von mich! (CD, solo)
  • 2003: Ich glaub, mich holnse ab (Buch)
  • 2003: Unser Mann im Pott (CD, Best Of)
  • 2005: Live und Zuhause (CD, solo)
  • 2006: Nix wie weg! (CD, Affentheater)
  • 2008: Ich glaub’, ich geh’ kaputt (Doppel-DVD)
  • 2010: Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (Buch)
  • 2015: Männer ohne Nerven (DVD, Affentheater)
  • 2016: Im Liegen geht’s! (Buch)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://affentheater.de/
  2. a b c d Sigi Domke: Herbert Knebels Affentheater. Knapp vorbei, doch nie daneben. Zur Geschichte von die Gruppe, Verlag Henselowsky Boschmann Essen, 1. Auflage 1997, S. 9–15.
  3. Siggi Domke: Herbert Knebels Affentheater. Knapp daneben, doch nie vorbei. Zur Geschichte von die Gruppe, S. 73–78.
  4. TV-Wiedersehen mit «Loki und Smoky». Archiviert vom Original am 19. Dezember 2015; abgerufen am 21. Oktober 2016.

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Autor/Urheber: Stefan Rittershaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Herbert Knebel am 14.November in Velbert (c) Stefan Rittershaus