Uwe Israel

Uwe Israel (* 1963 in Neunkirchen) ist ein deutscher Historiker.

Uwe Israel studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen und legte 1991 das 1. Staatsexamen ab. Von 1992 bis 1995 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort promovierte Israel 1995 mit einer von Hartmut Boockmann betreuten Arbeit über Johann Geiler von Kaysersberg.[1] Anschließend war er zwischen 1996 und 2003 als wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen tätig, wo er sich 2003 mit einer noch von Hartmut Boockmann begleiteten und schließlich in Verbindung mit Frank Rexroth eingereichten Schrift zum Thema „Fremde aus dem Norden. Transalpine Zuwanderer im spätmittelalterlichen Italien“ habilitierte.[2]

Nach seiner Habilitation folgten verschiedene Vertretungsprofessuren und Gastdozenturen an der Universität Bielefeld (2004), am Deutschen Historischen Institut Rom (2004/05) sowie der Universität Kassel (2005/06). Ab September 2005 war Israel Direktor des Deutschen Studienzentrums Venedig, bevor er zum Wintersemester 2010/11 einem Ruf der Technischen Universität Dresden auf die Professur für Mittelalterliche Geschichte als Nachfolger von Gert Melville folgte. Seit Juli 2017 ist er Teilprojektleiter im Dresdner Sonderforschungsbereich 1285: „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Streitkultur/Ritualismus in Europa, die Migration/Akkulturation zwischen Deutschland und Italien sowie der oberrheinische Humanismus.

Schriften

Monografien

  • Johannes Geiler von Kaysersberg (1445–1510). Der Straßburger Münsterprediger als Rechtsreformer (= Berliner historische Studien. Band 27). Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-09060-8 (zugleich: Dissertation HU Berlin 1995).
  • Fremde aus dem Norden. Transalpine Zuwanderer im spätmittelalterlichen Italien (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Band 111). Niemeyer Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-484-82111-6 (zugleich: Habilitationsschrift Göttingen 2003).
  • mit Josef Matzerath: Geschichte der sächsischen Landtage. Thorbecke, Ostfildern 2019, ISBN 978-3-7995-8465-4 (Sonderausgabe der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2019).

Herausgeberschaften

  • Vita communis und ethnische Vielfalt. Multinational zusammengesetzte Klöster im Mittelalter. Akten des internationalen Studientags vom 26. Januar 2005 im Deutschen Historischen Institut in Rom (Vita regularis. Band 29). Lit, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-8258-9726-5.(Rezension)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die Besprechungen von Karl-Heinz Göttert in: Germanistik 38 (1997), S. 882 f.; Martina Stratmann in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 54 (1998), S. 318 f. (online); Ludger Tewes in: Historisches Jahrbuch 119 (1999), S. 431; Sven Limbeck in: Medioevo Latino 20 (1999), S. 2296; Günter Bers in: Antoniter-Forum 7 (1999), S. 82 f.; Thomas A. Brady, Jr. in: Archiv für Reformationsgeschichte 28 (1999), S. 18; Peter Blickle in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 87 (2000), S. 363 f.; Bernhard Neidiger in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 59 (2000), S. 554f.; Miriam Usher Chrisman in: Speculum 75 (2000), S. 940 f. Ulrich Muhlack in: Historische Zeitschrift 272 (2001), S. 451 f.
  2. Vgl. dazu die Besprechungen von Ingrid Baumgärtner in: Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 11 (2006), S. 171f. Thomas Ludwig in: Das Historisch-politische Buch 54 (2006), S. 255 f. Alessandra Veronese in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 86 (2006), S. 810 f. (online); Philippe Braunstein in: sehepunkte 7 (2007), Nr. 7/8 [15. Juli 2007], (online); Robert Gramsch in: Vierteljahrschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 3 (2007), S. 380–381; Helmut Flachenecker in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 94 (2007), S. 317–320; Martin Kintzinger in: Historische Zeitschrift 286 (2008), S. 174 f.; Christoph Friedrich Weber in: Zeitschrift für Historische Forschung 35 (2008), S. 500–502; Ellen Widder in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 64 (2008), S. 819 f. (online).