Uwe
Uwe ist ein männlicher Vorname.
Herkunft
Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Manche halten Uwe für eine Kurzform von Namen, die mit Ul- oder Ud- beginnen (etwa Ulrich) und auf althochdeutsch uodal ‚Erb-, Stammgut, Erbbesitz‘, zurückgehen[1]. Andere halten den Namen für eine „verselbständigte friesische Kurzform von Namen, die zu nordfriesisch *ova (zu germanisch *ov ‚tätig sein, ins Werk setzen‘) gebildet wurden“.[2] Laut Wilfried Seibicke ist Uwe ein „friesischer Lallname, Etymologie ungeklärt“.[3] In ausländischen Namensseiten und Namenbüchern findet sich der Hinweis auf den skandinavischen Namen Ove, von dem Uwe eine Nebenform sein soll. Ove wird dann erklärt als „umgangssprachliche Form von Aghi, eine Kurzform verschiedener Namen altnordischen Ursprungs mit dem Element ag ‚Schärfe (des Schwerts)‘ oder ‚Schrecken‘“.[4] Vereinzelt findet sich auch die Behauptung, der Name sei identisch mit Oswald (aus ans ‚Gott‘ und waltan ‚herrschen‘).[5]
Verbreitung
Der Name Uwe, ursprünglich nur im äußersten Norden Deutschlands heimisch, wurde ab den 1920er-Jahren schnell populär in Deutschland. Ende der 1930er- und Anfang der 1940er-Jahre gehörte er durchgehend zu den zehn beliebtesten Jungenvornamen des jeweiligen Jahrgangs, ebenso von der zweiten Hälfte der 1950er bis zum Anfang der 1960er. Dann sank seine Verbreitung. Seit Anfang der 1980er-Jahre werden kaum noch Kinder Uwe genannt.[6]
Namenstag
Namensträger
Vorname
- Uwe Abel (* 1966), deutscher Fußballspieler
- Uwe Ampler (* 1964), deutscher Radrennfahrer
- Uwe Anton (* 1956), deutscher Schriftsteller und Übersetzer
- Uwe Barschel (1944–1987), deutscher Politiker (CDU), Ministerpräsident in Schleswig-Holstein
- Uwe Bein (* 1960), deutscher Fußballspieler
- Uwe Beyer (1945–1993), deutscher Leichtathlet
- Uwe Bohm (1962–2022), deutscher Schauspieler
- Uwe Böhnhardt (1977–2011), deutscher Rechtsterrorist
- Uwe Boll (* 1965), deutscher Regisseur und Produzent
- Uwe Brandner (1941–2018), deutscher Filmregisseur und Schriftsteller
- Uwe Busse (* 1960), deutscher Schlagersänger, Songwriter und Produzent
- Uwe Clausen (* 1964), Professor für Verkehrssysteme und -logistik an der Technischen Universität Dortmund
- Uwe Conradt (* 1977), deutscher Politiker (CDU), Direktor der Landesmedienanstalt Saarland
- Uwe Corsepius (* 1960), Leiter der Europaabteilung im Bundeskanzleramt
- Uwe Dallmeier (1924–1985), deutscher Bühnen- und Volksschauspieler
- Uwe Danker (* 1956), deutscher Historiker
- Uwe Dreher (1960–2016), deutscher Fußballspieler
- Uwe Ecker (* 1960), deutscher Jazz-Schlagzeuger
- Uwe Frankenberger (* 1955), deutscher Politiker
- Uwe Friedrichsen (1934–2016), deutscher Schauspieler
- Uwe Gensheimer (* 1986), deutscher Handballer
- Uwe Hacker (1941–1995), deutscher Schauspieler
- Uwe Hübner (* 1961), deutscher Fernseh- und Hörfunk-Moderator
- Uwe Jacob (* 1956), deutscher Polizist, Polizeipräsident von Köln
- Uwe Jellinek (1953–2023), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
- Uwe Johnson (1934–1984), deutscher Schriftsteller
- Uwe Kamps (* 1964), deutscher Fußballtorhüter
- Uwe Kockisch (* 1944), deutscher Schauspieler
- Uwe Kröger (* 1943), deutscher Fernsehjournalist
- Uwe Kröger (* 1964), deutscher Musical-Darsteller
- Uwe Krupp (* 1965), deutscher Eishockeyspieler und Trainer der deutschen Eishockeynationalmannschaft
- Uwe Jens Lornsen (1793–1838), friesischer Politiker
- Uwe Lüthje (1931–2003), deutsch-österreichischer Volkswirt
- Uwe Lyko (alias „Herbert Knebel“) (* 1954), deutscher Kabarettist und Komiker
- Uwe Müller (* 1963), deutscher Fußballtorwart
- Uwe Mundlos (1973–2011), deutscher Rechtsterrorist
- Uwe Nolte (* 1969), deutscher Künstler
- Uwe Ochsenknecht (* 1956), deutscher Schauspieler und Musiker
- Uwe Peschel (* 1968), deutscher Radrennfahrer
- Uwe Preuss (* 1961), deutscher Schauspieler
- Uwe Raab (* 1962), deutscher Radrennfahrer
- Uwe Rahn (* 1962), deutscher Fußballspieler
- Uwe Rapolder (* 1958), deutscher Fußballtrainer
- Uwe Reimer (1948–2004), deutscher Autor
- Uwe Reinders (* 1955), deutscher Fußballspieler und -trainer
- Uwe Ronneburger (1920–2007), deutscher Politiker (FDP)
- Uwe Schmidt (1931–2008), deutscher Lehrer und Historiker
- Uwe Schmidt (* 1945), deutscher Politiker (CDU), MdA Berlin
- Uwe Schmidt (* 1947), deutscher Politiker (SPD), MdL Brandenburg
- Uwe Schmidt (* 1954), deutscher Politiker (SPD), Landrat in Kassel
- Uwe Schmidt (* 1966), deutscher Politiker (SPD), MdBB, MdB
- Uwe Schmidt (* 1968), deutscher Musiker
- Uwe Schmidt (* 1976), österreichischer Sänger, Songwriter und Musiker
- Uwe Schmitt (* 1955), deutscher Journalist und Schlagzeuger
- Uwe Schmitt (1961–1995), deutscher Leichtathlet
- Uwe Schünemann (* 1964), deutscher Politiker (CDU)
- Uwe Seeler (1936–2022), deutscher Fußballspieler
- Uwe Steimle (* 1963), deutscher Kabarettist und Schauspieler
- Uwe Streb (* 1963), deutscher Eisschnellläufer
- Uwe Tellkamp (* 1968), deutscher Arzt und Schriftsteller
- Uwe Timm (1932–2014), deutscher Autor, Verleger
- Uwe Timm (* 1940), deutscher Schriftsteller
- Uwe Vorkötter (* 1953), deutscher Journalist
- Uwe Wagner (* 1963), deutscher Gynäkologe und Hochschullehrer
- Uwe Wegmann (* 1964), deutscher Fußballspieler
- Uwe Wesp (* 1942), deutscher Meteorologe und Moderator
- Uwe Zimmermann (* 1947), deutscher Mathematiker
- Uwe Zimmermann (* 1962), deutscher Fußballspieler
Familienname
- Andrew Uwe (* 1967), nigerianischer Fußballtrainer
- Bruno Fischer-Uwe (1915–1992), deutscher Maler und Hochschullehrer
Siehe auch
- alternativ Uve
- UWE-1, UWE-2 und UWE-3, Cubesat-Experimentalsatelliten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- U.W.E. oder Uwe, umgangssprachliches Apronym für die Neige eines Getränks (,unten wird’s eklig‘)
- Uwe (Schiff, 1914), Binnenschiff, 1975 auf der Elbe nach Kollision gesunken
Literatur
- Elke Gerr, Das große Vornamenbuch. „Alles über Vornamen: Herkunft, geschichtliche Bedeutung, Varianten, Ableitungen, fremdsprachige Versionen und Namenstage, geordnet nach verschiedenen Kulturkreisen“. Humboldt-Verlag, Hannover 2008. ISBN 978-3-89994-183-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Köln 2002
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Das große Vornamenlexikon. Duden-Verlag. Mannheim 2003
- ↑ Wilfried Seibicke: Deutsches Historisches Vornamenbuch. Berlin 1996–2006
- ↑ Patrick Hanks, Flavia Hodges: Dictionary of First Names. Oxford 1990. Mit der ersten Übersetzung hängt das deutsche Wort Ecke zusammen, die zweite findet sich so (gotisch agan ‚sich fürchten‘) bei Förstemann. Ernst Förstemann: Altdeutsches Namenbuch. Erster Band, Nachdruck der zweiten Auflage, München 1966, Sp. 14
- ↑ Heimerans Namenbüchlein. 5. Auflage, München 1942
- ↑ Statistik auf "Beliebte Vornamen"