Uttenhofen (Pfaffenhofen an der Ilm)

Kirche St. Sebastian

Uttenhofen ist eine ehemals selbstständige Gemeinde, die rund fünf Kilometer nordöstlich von Pfaffenhofen an der Ilm liegt. Das Pfarrdorf Uttenhofen rechtsseits der Ilm in der Aue und auf dem Unterhang des Flusstales ist seit 1972 ein Ortsteil von Pfaffenhofen und zählt 446 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019).[1]

Geschichte

Gedenktafel für die polnischen Kinder
Tafel am Haus der Begegnung

Erstmals wird Uttenhofen Ende des 11. Jahrhunderts als zweigliedriger Burgstall Burggraben erwähnt, der sich circa eineinhalb Kilometer südöstlich der Kirche in einer Spornlage über der Ilm befand.

Eingliederung nach Pfaffenhofen

Anlässlich der Gemeindegebietsreform wurde Uttenhofen mit der zugehörigen Einöde Köglhaus am 1. Januar 1972 in die Kreisstadt Pfaffenhofen an der Ilm eingegliedert.[2]

Die „Kinder von Uttenhofen“

Während des Dritten Reiches befand sich dort ein Kinderlager für osteuropäische Kinder. Man hat sich um die Kinder so wenig gekümmert, dass sie schnell gestorben sind und außerhalb der Friedhofsmauer vergraben wurden.

Dieses Kinderlager war ein auf Befehl Heinrich Himmlers geschaffenes sogenanntes „Ausländerkinderpflegelager“, das 1944 neben dem heute abgerissenen Köhlhaus in der Nähe der Kirche eingerichtet worden war. Eine Augenzeugin hat laut Tafel die schlimmen Zustände in diesem Lager geschildert.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Filialkirche St. Sebastian besitzt einen Turm aus dem 13./14. Jahrhundert, die Kirche selbst wurde um 1900 neu erbaut.
  • Etwa einen Kilometer nördlich von Uttenhofen liegt der Weiler Griesbach mit der unverputzten Filialkirche St. Petrus.

Baudenkmäler

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Uttenhofen

  • Pfarrhaus, erbaut 1825

Bodendenkmäler

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Pfaffenhofen an der Ilm

Literatur

  • Reinhard Haiplik: Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz. 2. erw. Auflage. Pfaffenhofen 2005, ISBN 3-9805521-6-0.
  • Uttenhofen. In: Heinrich Streidl: Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm, 2. Auflage 1980, Ludwig Verlag Pfaffenhofen, ISBN 3-7787-3149-1, S. 431–435
  • Josef Brückl: Eine Reise durch den Bezirk Pfaffenhofen, Verlags-Druckerei Udart, Pfaffenhofen 1950, S. 89–94

Weblinks

Commons: Uttenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfaffenhofen wächst moderat: 244 Einwohner mehr. 8. Januar 2020, abgerufen am 7. August 2022.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 551.

Weblinks

Commons: Uttenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 34′ N, 11° 32′ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gedenktafel für Fremdarbeiterkinder.jpg
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An der Friedhofsmauer der Pfarrkirche St. Sebastian angebracht
PAF Gedenkstätte Nationalsozialismus 10.jpg
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Sie befindet sich an der Südwand des Hauses der Begegnung