Uta-napišti

Uta-napišti (Uta-napischti, Utnapischtim) ist der auserwählte Held in der ersten und elften Tafel der sumerisch-babylonischen Flut-Erzählung im Gilgamesch-Epos, das letztmals Sin-leqe-unninni um 1200 v. Chr. überarbeitete.

Der Name Uta-napišti beruht auf dem sumerischen Ziusudra und bedeutet „Ich habe mein Leben gefunden“. Er wird auch „Überaus Weiser, Sohn des Ubar-Tutu“ genannt. Nach der Großen Flut gelangte Uta-napišti mit seiner Frau auf Beschluss des Götterrates auf eine Insel „in der Ferne“, weshalb er auch in der ersten Tafel des Gilgamesch-Epos mit der Bezeichnung „Uta-napišti, der Ferne“ auftaucht.[1] "'Ein Menschenkind war zuvor Utnapištim; uns Göttern gleiche fortan Utnapištim und sein Weib!" Sie sollten fern an der Ströme Mündung wohnen[2].

Analogien

Die Noah-Erzählung der Bibel zeigt Ähnlichkeiten mit Utnapischtim und dem Atraḫasis-Epos[3].

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Freydank u. a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten, Indien, China, Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
  • Michael Jursa: Die Babylonier. Geschichte, Gesellschaft, Kultur (= Beck'sche Reihe - Wissen. 2349 Wissen). C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-50849-9, S. 118–122.
  • Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen. Artemis & Winkler, Düsseldorf u. a. 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
  • Stefan M. Maul: Das Gilgamesch-Epos. Neu übersetzt und kommentiert. 3. durchgesehene Auflage. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52870-8.

Einzelnachweise

  1. Stefan M. Maul: Das Gilgamesch-Epos. 2006, S. 155.
  2. Rykle Borger: Die Beschwörungsserie Bīt mēseri und die Himmelfahrt Henochs. In: Journal of Near Eastern Studies. 33, 2, April 1974, ISSN 0022-2968, S. 183–196, hier 186.
  3. Stefan M. Maul: Das Gilgamesch-Epos. 2006, S. 9.