Ursula Haubner
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/Urschel-haubner.png/220px-Urschel-haubner.png)
Ursula Haubner (geb. Haider, * 22. Dezember 1945 in Goisern, Oberösterreich) ist eine österreichische Politikerin und war vom 3. Juli 2004 bis zu ihrem Übertritt zum neu gegründeten Bündnis Zukunft Österreich am 5. April 2005 Vorsitzende der FPÖ. Zwischen 2005 und 2007 bekleidete sie in der Bundesregierung Schüssel II das Amt der Sozialministerin.
Ihr Bruder war der Landeshauptmann von Kärnten, Jörg Haider. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und fünf Enkelkinder.
Berufliche und politische Laufbahn
Ausbildung, Persönliches
Ursula Haider besuchte die Volks- und Hauptschule in Bad Goisern. 1963 maturierte sie an der HBLA für wirtschaftliche Berufe in Bad Ischl und sie schloss in Innsbruck das Lehramt für den Fachunterricht an humanberuflichen Schulen ab. Seit 1969 ist sie mit Klaus Haubner verheiratet.
Berufliche Laufbahn
- Ab 1965 Koch- und Handarbeitslehrerin an Schulen in Bad Ischl, Linz und Steyr
- Ab 1987 Fachvorständin an der Höheren Berufsbildenden Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Steyr
- Mitgliedschaft in der Paracelsus-Gesellschaft Bad Hall sowie im Verein Oberösterreichisches Handwerkermuseen
- Ehrenobfrau des Vereins für hauswirtschaftliche Bildung Oberösterreich
Politische Laufbahn
- 1991–2003 Mitglied des Stadtrates von Bad Hall
- 1994 Stellvertreterin des Landesparteiobmanns
- 1994–1996 Abgeordnete zum Bundesrat
- 1995–2003 Bundessprecherin der Initiative Freiheitliche Frauen[1]
- 1996–1997 Abgeordnete im oberösterreichischen Landtag
- 1997–2003 Oberösterreichische Landesrätin für Frauenangelegenheiten, Umweltschutz und Konsumentenschutz
- Seit 2003 Mitglied des Gemeinderates von Bad Hall
- 28. Februar 2003 bis 25. Jänner 2005 Staatssekretärin für Generationen (Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen)
- 2006 bis 2013 Abgeordnete zum Nationalrat
Nachdem Haubner am 21. Oktober 2003 zur geschäftsführenden Bundesparteiobfrau der FPÖ bestimmt und am 3. Juli 2004 zur Bundesparteiobfrau gewählt worden war, wurde sie bei der Parteiklausur im Jänner 2005 als Nachfolgerin von Herbert Haupt als Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz vorgeschlagen und am 26. Jänner angelobt.
Am 4. April 2005 legte Haubner ihre Funktion als Bundesparteiobfrau der FPÖ zurück, trat aus der Partei aus und gründete mit weiteren Mitgliedern der Bundesregierung und ihrem Bruder Jörg Haider die neue Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ).
Bei der Nationalratswahl im Oktober 2006 erreichte das Bündnis Zukunft Österreich 4 % der Stimmen und schaffte damit knapp den Einzug in den Nationalrat. Am 11. Jänner 2007 folgte Erwin Buchinger Ursula Haubner als Sozialminister.
Haubner-Erlass
Für Aufregung sorgte die Ministerin mit dem sogenannten Haubner-Kindergeld-Erlass. Mit der Erlassergänzung vom 3. August 2006 wurde Kindern von Ausländern, die legal in Österreich leben, mehrere Monate faktisch das Kinderbetreuungsgeld, Familienbeihilfe und zum Teil auch die Sozialversicherung gestrichen bzw. nicht rückwirkend ausbezahlt. Das Sozialministerium argumentierte mit einer Gesetzeslücke. Einem Bericht im Radiosender Ö1 folgten öffentliche Proteste. Hilfsorganisationen, katholische und evangelische Kirche, SPÖ, Grüne und Bundespräsident Heinz Fischer forderten eine sofortige Aufhebung des Erlasses.[2] Da Ministerin Haubner auf Grund der geltenden gesetzlichen Richtlinien die Rückziehung ihres Erlasses nicht vollziehen konnte, wurde eine entsprechende Gesetzesänderung am 15. Dezember 2006 durch SPÖ, ÖVP und Die Grünen im Parlament beschlossen.
Außerdem stellten die Mitglieder der grünen Partei einen Misstrauensantrag gegen die Sozialministerin, welcher jedoch von einer Mehrheit im Parlament abgelehnt wurde, da dieser Erlass auf bestehenden Gesetzen beruht hatte.
Auszeichnungen (Auszug)
- 2007: Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich
- 2009: Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[3]
- 2010: Dr. Jörg Haider Medaille der Jörg Haider Gesellschaft[4]
Weblinks
- Porträt in den Oberösterreichischen Nachrichten vom 24. Mai 2004 (Memento vom 20. Januar 2009 im Internet Archive)
- Biografie zu Ursula Haubner auf dem Server des Bundeslandes Oberösterreich.
- Ursula Haubner auf der BZÖ-Website (Memento vom 12. Januar 2012 im Internet Archive)
- Ursula Haubner auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Archivaufnahmen mit Ursula Haubner im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Radiobeiträge)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.freiheitlichefrauen.at/
- ↑ Caritas kritisiert Regierungsentscheidung. In: ORF. 5. Dezember 2006
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
- ↑ Jörg Haider Gesellschaft - Jörg Haider Medaille. Abgerufen am 20. Dezember 2022.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Haubner, Ursula |
ALTERNATIVNAMEN | Haider, Ursula (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Politikerin (FPÖ, BZÖ), Landtagsabgeordnete, Abgeordnete zum Nationalrat, Mitglied des Bundesrates |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1945 |
GEBURTSORT | Bad Goisern |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:
Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“
Autor/Urheber: Subversiv-action, Lizenz: CC BY 2.5
Ursula Haubner bei der "Stunde der Patrioten" am 11. Juni 2004, Abschlussveranstaltung der FPÖ in Wien für die Europawahlen