Up in the Air

Film
TitelUp in the Air – Wie im Flug
OriginaltitelUp in the Air
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr2009
Länge110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieJason Reitman
Drehbuch
Produktion
MusikRolfe Kent
KameraEric Steelberg
SchnittDana E. Glauberman
Besetzung und Synchronisation

Up in the Air (dt. Titel auch Wie im Flug) ist eine US-amerikanische Tragikomödie des Regisseurs Jason Reitman aus dem Jahr 2009, der auch am Drehbuch beteiligt war und den Film mitproduzierte. Die Handlung basiert auf dem Roman Up in the Air (deutscher Buchtitel: Mr. Bingham sammelt Meilen) von Walter Kirn.[Anmerkung 1] Die Hauptrollen spielten George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick.

Handlung

Ryan Bingham ist fast immer auf Reisen. Sein Arbeitgeber schickt ihn zu Firmen, die nicht den Mut haben, ihre Angestellten selbst zu entlassen. Er liebt die Ungebundenheit und Anonymität des Reisens. Ryans großes Ziel ist es, die Zehn-Millionen-Frequent-Flyer-Meilen-Schallmauer zu überwinden. Enge persönliche Beziehungen unterhält er kaum, weder in der Firma noch zu Familienangehörigen. Nur mit seiner Zufallsbekanntschaft Alex, die er während einer Dienstreise kennengelernt hat, verbindet ihn eine unverbindliche und lose Beziehung, was dieser aber auch gefällt.

Sein Chef Craig Gregory stellt ihm eines Tages die junge Cornell-Absolventin Natalie Keener zur Seite, die zur Kostensenkung vorschlägt, Kündigungsgespräche nicht mehr vor Ort, sondern per Videokonferenz zu führen. Ryans Leben droht damit aus den Fugen zu geraten. Außerdem bezweifelt er offen, dass diese Methode der Aufgabe gerecht wird. Um Natalie mit der Praxis vertraut zu machen, wird sie von ihrem Chef zu Ryans nächster Reise mitgeschickt, damit sie einen persönlichen Eindruck von seiner Arbeit gewinnt.

Er freundet sich etwas mit Natalie an, im Verlauf ihrer Gespräche während der Reise erkennt er allmählich, dass ein Leben voller Einsamkeit trauriger ist als ein Leben mit Familie, Freunden und Liebe. Dies wird ihm auch anlässlich der Hochzeit seiner Schwester bewusst, zu der er von Alex begleitet wird. Er erneuert während dieses Wochenendes seine familiären Beziehungen auch dadurch, dass er seinen zukünftigen Schwager dazu bringt, die Hochzeit nicht abzusagen, was dieser in einer Panikreaktion am Hochzeitstag vorhatte.

Nach diesem Wochenende trennen sich Alex und Ryan wieder unverbindlich und Ryan fliegt zu einem Gastvortrag, den er dann aber nicht zu Ende hält. Er verlässt plötzlich das Rednerpult, fliegt spontan zu Alex und besucht diese unangekündigt, da er festgestellt hat, dass er mehr als eine unverbindliche Beziehung mit ihr führen möchte. Dort stellt er mit Erschrecken fest, dass Alex verheiratet ist und eine eigene Familie hat. In einem anschließenden Telefonat teilt ihm Alex mit, dass sie ihn nur als Affäre und als kleine Flucht aus ihrem Alltagsleben sieht, sie ihn aber gerne wiedersehen möchte.

Während des Rückfluges von Alex erreicht er die langersehnte Zehn-Millionen-Meilen-Grenze, die ihm aber nichts mehr bedeutet. Als er in seinem Büro zurück ist, plant er 1 Million Meilen seines Kontos auf seine Schwester zu übertragen, damit sie eine Hochzeitsreise unternehmen kann. Das Telefonat mit der Fluggesellschaft wird aber von seinem Chef unterbrochen. Dieser teilt ihm mit, dass sich eine der von Natalie gekündigten Angestellten von einer Brücke gestürzt und Natalie daraufhin gekündigt hat. Gleichzeitig wird ihm eröffnet, dass das neue Programm aus diesem Anlass vorerst gestoppt ist und er weiterhin auf Reisen gehen soll. Kurz darauf kann Natalie dank eines Empfehlungsschreibens von Ryan eine neue Stelle in San Francisco antreten.

Hintergrund

  • Im Film werden zahlreiche Firmen und Markennamen prominent erwähnt und dargestellt (Produktplatzierung). Laut Aussage von Jason Reitman bekam er zumindest von der Hotelkette im Film und der Fluggesellschaft American Airlines kein Geld. Zu anderen Firmen wie beispielsweise der ebenso prominent platzierten Autovermietung und dem Autohersteller machte er keine Aussagen. Allerdings wird auf dem Audio-Kommentar der DVD erwähnt, dass von der Fluggesellschaft American Airlines extra eine Boeing 757 eingeflogen wurde, die man für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt bekam, ebenso wie alle Business-Class-Sitze für eine Flugzeug-Attrappe, so dass keine zusätzlichen Kosten für die Produktion entstanden. Dies war ein geldwerter Vorteil. Ein Indiz für die enge Verbindung zu den im Film vorkommenden Firmen ist auch die Tatsache, dass der Regisseur nach den Dreharbeiten die exklusive Mitglieds-Karte der Fluggesellschaft, welche Alex im Film so bewunderte, auch persönlich erhielt, sowie dass der Kauf-DVD eine Werbebroschüre der im Film vorkommenden Hotelkette beigelegt wurde.[3]
  • Der Autor der Buchvorlage Walter Kirn hat im Film einen kurzen Gastauftritt: Er sitzt während der ersten Präsentation von Natalie neben Ryan.
  • Die Produktionskosten wurden auf rund 25 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 167 Millionen US-Dollar ein, davon rund 84 Millionen US-Dollar in den USA und rund 7,6 Millionen US-Dollar in Deutschland.[4]
  • Eine auf wenige Kinos begrenzte Veröffentlichung in den USA begann am 4. Dezember 2009, der landesweite Kinostart folgte am 23. Dezember 2009. In Deutschland lief der Film in den Kinos am 4. Februar 2010 an.[5]
  • Manche der Darsteller, welche im Film von Ryan Bingham entlassen werden, waren keine Schauspieler, sondern Menschen aus St. Louis und Detroit, die in Wirklichkeit gerade ihren Job verloren hatten und die Situation nachspielten. (Audiokommentar von J. Reitman)

Kritiken

QuelleBewertung
Rotten Tomatoes (Kritiker)90%[6]
Metacritic (Kritiker)83/100[7]

„Mit unglaublichem Tempo und einem hervorragenden Gespür fürs richtige Timing spult Reitman seine Story ab. In Blitzmontagen werden Leute gefeuert, via Luftaufnahmen und Inserts atemlose Ortswechsel vorgenommen, nur um dann wieder das Geschehen mit spritzigen Dialogduellen zu bremsen. Das sieht nach routinierter Kinotrickkiste aus und ist es auch, aber wenn der Regisseur dann Hochzeit feiert, mit der Kamera (Eric Steelberg) ins Geschehen eintaucht und ganz beiläufig Stimmung einfängt, dann erkennt man, dass Reitman bereits ein Großer im Filmbusiness ist. Sein Tod bei einem Flugzeugabsturz würde ihn sogleich in Hollywoods Olymp einziehen lassen und posthume Oscars garantieren. Das hat Reitman zumindest im Interview so formuliert. Wer will da widersprechen?“

Kino.de[8]

„Zunehmend entwickelt sich die nüchterne Geschichte über einen geschäftigen Vielflieger, dessen Job es ist, Leute zu feuern, zu einer emotionalen Geschichte über einen Mann, der eigentlich alles hat und dem dennoch etwas Entscheidendes im Leben fehlt: Liebe, Freundschaft und eine Familie. Zusammen ergibt das eine spannende Reflexion über das heutige Leben. Unsere zunehmend globalere Welt, in der Kommunikation häufig nur noch via neuer technischer Errungenschaften stattfindet, verursacht einen Wandel der Gesellschaft. ‚Up in the Air‘ wirft einen kritischen und zudem authentischen Blick auf diese Veränderungen und hinterlässt dadurch Botschaften, die vermutlich einen jeden von uns für gewisse Problematiken wieder mehr sensibilisieren.“

Moviesection.de[9]

„Es fällt schwer Jason-Reitman-Filme nicht irgendwie zu mögen. Sie sind so fluffig, süffig und von einer baiserartigen Leichtigkeit, die es schwer macht, ihnen etwas übel zu nehmen. Zudem geben sie sich regelmäßig den Anschein, irgendwie doch ein wichtiges Thema zu umkreisen.[…] Dass der Film sehr ernste Themen nimmt und zu Staffage degradiert und dafür sogar noch echte Menschen instrumentalisiert, fällt vielleicht auch erst im Abgang auf, wenn man ein wenig über die doch etwas mutlose Simplizität der Story nachdenkt. Es ist Teil von Reitmans Erfolg (der sich auch in den Oscarnominierungen bemerkbar macht), dass er es schafft diese Filme um trendige Themen zu drehen, die irgendwie als “edgy” wahrgenommen werden und doch in ihrem Kern so glatt, konsensfähig und brav sind, dass sich wirklich niemand an ihnen stören mag.“

Besetzung und Synchronisation

RolleDarstellerDeutscher Sprecher[11]
Ryan BinghamGeorge ClooneyDetlef Bierstedt
Natalie KeenerAnna KendrickAnne Helm
Alex GoranVera FarmigaClaudia Urbschat-Mingues
Craig GregoryJason BatemanTobias Kluckert
Jim MillerDanny McBrideDaniel Fehlow
BobJ. K. SimmonsJan Spitzer
DianneErin McGraneGundi Eberhard
Julie BinghamMelanie LynskeyBritta Steffenhagen
Kara BinghamAmy MortonEva Kryll
Karen BarnesTamala JonesSabine Falkenberg
KevinChris LowellSebastian Schulz
Maynard FinchSam ElliottJürgen Kluckert
NedDustin MilesPeter Lontzek
PurserCari MohrDiana Borgwardt
Rental Car AssistantPaul GoetzBenjamin Stöwe
SamuelsSteve EastinKarl Schulz
SteveZach GalifianakisOlaf Reichmann
TammyAdrienne LampingAngela Ringer

Soundtrack

  • „Help Yourself“ – Sad Brad Smith (Titelsong des Films)
  • „This Land Is Your Land“ – Sharon Jones & The Dap Kings (Musik zum Vorspann)
  • „Goin Home“ – Dan Auerbach
  • „Taken at All“ – Crosby, Stills and Nash
  • „Angel in the Snow“ – Elliott Smith
  • „Genova“ – Charles Atlas
  • „Thank You Lord“ – Roy Buchanan
  • „Be Yourself“ – Graham Nash
  • „The Snow Before Us“ – Charles Atlas
  • „Up in the Air“ – Kevin Renick

Auszeichnungen

Oscarverleihung 2010

Golden Globe Awards 2010

Screen Actors Guild Awards 2010

Broadcast Film Critics Association Awards 2010

  • Nominierung in der Kategorie Bestes Schauspielensemble
  • Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (George Clooney)
  • Nominierung in der Kategorie Beste Regie (Jason Reitman)
  • Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (Jason Reitman und Sheldon Turner)
  • Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Vera Farmiga)
  • Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Anna Kendrick)

BAFTA Award 2010

National Board of Review Awards 2009

Satellite Awards 2009

kulturnews Award 2010

  • Auszeichnung als Bester Film 2010

Indiana Film Journalists Association Award

  • Auszeichnung als Bester Film 2009

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Up in the Air. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2009 (PDF; Prüf­nummer: 120 938 K).
  2. Alterskennzeichnung für Up in the Air. Jugendmedien­kommission.
  3. Phil Hoad: Know your film product placement. In: The Guardian. 7. Januar 2010, abgerufen am 21. Juli 2016.
  4. Up in the Air (2009). In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 21. Juli 2016.
  5. Jason Reitman, Walter Kirn (novel), Jason Reitman (screenplay), Sheldon Turner (screenplay): Up in the Air. In: Internet Movie Database. 23. Dezember 2009, abgerufen am 21. Juli 2016.
  6. Up in the Air. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch, 288 erfasste Kritiken).
  7. Up in the Air. In: Metacritic. Abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch, 36 erfasste Kritiken).
  8. Up in the Air. In: kino.de. STRÖER Media Brands AG, abgerufen am 21. Juli 2016.
  9. Up in the Air: Kritik und Info zum Film – moviesection.de. In: moviesection.de. Archiviert vom Original; abgerufen am 21. Juli 2016.
  10. Up in the Air. In: moviepilot.de. Abgerufen am 21. Juli 2016.
  11. Up in the Air. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 21. Juli 2016.

Anmerkungen

  1. Die deutsche Übersetzung des Romans durch Henning Ahrens wurde 2003 in erster Auflage bei Kiepenheuer und Witsch mit der ISBN 3-462-03080-9 (Walter Kirn: Mr. Bingham sammelt Meilen: Roman. Hrsg.: Henning Ahrens. 1. Auflage. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-03080-9 (320 S.).) veröffentlicht.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Autor/Urheber: Courtney, Lizenz: CC BY 2.0
Up in the Air premiere - Ryerson Theatre - September 12, 2009
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Chloe premiere - Roy Thompson Hall - September 13, 2009
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Up in the Air premiere - Ryerson Theatre - September 12, 2009