Untersteinbach an der Haide
Untersteinbach an der Haide Stadt Roth Koordinaten: 49° 12′ 32″ N, 11° 4′ 44″ O | |
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Höhe: | 355 m ü. NHN |
Einwohner: | 101 (2. Jan. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 91154 |
Vorwahl: | 09171 |
Untersteinbach an der Haide (umgangssprachlich: Undaschdahnba[2]) ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geographische Lage
Durch das Dorf fließt der Steinbach, ein rechter Zufluss der Rednitz. Im Südwesten grenzt das Flurgebiet Mühläcker an, im Südosten das Flurgebiet Elm und im Norden das Waldgebiet Brunnfeld. Gemeindeverbindungsstraßen führen zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 2 (1,2 km nördlich), zur Kreisstraße RH 6 (1,4 km westlich), nach Obersteinbach an der Haide (0,8 km östlich) und nach Wernsbach (3,2 km südlich).[3]
Geschichte
Aus einer auf ca. 1190 zu datierenden Lehenurkunde des Bamberger Domkapitels, die das Amt Roth umschreibt, geht hervor, dass Untersteinbach im Gebiet dieses Amtes gelegen haben muss.[4] 1345 wurde der Ort als „Niderstainbach“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] Laut dem Urbar für das burggräfliche Amt Roth, das ca. 1380 aufgestellt wurde, hatte das Amt einen Anspruch auf 4 Huben, 2 Lehen und 1 Gereut. Im Urbar des markgräflichen Amtes Roth von 1434 waren 6 Güter, 4 Reutäcker und 2 Reutwiesen verzeichnet.[6] 1562 starben 33 Menschen an der Pest. 1673 fiel der Ort einem Brand zum Opfer. Gemäß den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen von 1732 gab es in Untersteinbach 8 Anwesen (6 Höfe und 2 Gütlein), die alle das Kastenamt Roth als Grundherrn hatten.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untersteinbach 11 Anwesen (3 Ganzhöfe, 6 Halbhöfe, 1 Gut mit Zapfenwirtschaft, 1 Gütlein) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Roth.[8] 1802 gab es im Ort 14 Anwesen.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untersteinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Belmbrach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Belmbrach zugeordnet.[10]
Am 1. Juli 1971 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Roth eingegliedert.
Baudenkmäler
- Kreuzstein
- Bernloher Weg 5: Bauernhof
- Hopfenstr. 1: erdgeschossiges Bauernhaus
- Hopfenstr. 2: dazugehörige Scheune
- Hopfenstr. 3: Bauernhaus
- Wallesauer Str. 3: dazugehöriger Backofen
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2014 | 2018 |
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Einwohner | 128 | 77 | 90 | 95 | 75 | 86 | 79 | 129 | 106 | 80 | 117 | 105 | 101 |
Häuser[11] | 16 | 16 | 16 | 17 | 17 | 21 | 23 | 33 | |||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Kirche Zu Unserer Lieben Frau in Roth gepfarrt.[7]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Untersteinbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 651 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 428, 467–468.
- Georg Paul Hönn: Unter-Steinbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 380 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 248.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 76–77.
Weblinks
- Untersteinbach an der Haide auf der Website stadt-roth.de
- Untersteinach a.d.Haide in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Untersteinbach a.d.Haide in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Untersteinbach a.d.Haide im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. November 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b www.stadt-roth.de
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 77. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: úndɒšdā(n)bɒ.
- ↑ Untersteinbach an der Haide im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 151.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 76.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 172 f.
- ↑ a b W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 248.
- ↑ F. Eigler, S. 428.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 651.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 467 f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 96 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 215 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 349 (Digitalisat).