Untersiebenbrunn
Untersiebenbrunn | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 30,49 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 16° 45′ O | |
Höhe: | 158 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.791 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2284 | |
Vorwahl: | 02286 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 58 | |
NUTS-Region | AT126 | |
UN/LOCODE | AT UNN | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Hauptstraße 16 2284 Untersiebenbrunn | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Dagmar Zier (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Untersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf | ||
![]() Gemeindeamt | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Untersiebenbrunn ist eine Gemeinde mit 1791 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Geografie
Untersiebenbrunn liegt rund 20 km östlich von Wien im Marchfeld an dem nach Marchegg führenden Ast der Ostbahn in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 30,49 Quadratkilometer. 8,7 Prozent der Fläche sind bewaldet. Das Gemeindegebiet grenzt an die Weikendorfer Remise, dem ältesten Naturschutzgebiet Österreichs.
Gemeindegliederung
Neben Untersiebenbrunn existiert als weitere Katastralgemeinde Neuhof. Neuhof ist auch ein Ortsteil der Ortschaft Untersiebenbrunn.
Nachbargemeinden
Weikendorf | Weiden an der March | |
Obersiebenbrunn | ![]() | Lassee |
Leopoldsdorf im Marchfelde | Haringsee |
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus 1115. Der Name wird von den „sieben“ (d. h. zahlreichen) Quellen des Stempfelbaches abgeleitet.
1340 wurde die erste Kirche in Form einer Wehrkirche errichtet. 1784 wurde Untersiebenbrunn zu einer eigenen Pfarre erhoben und dem Stift Melk inkorporiert.
Im Jahr 1910 wurden Gräber einer Ostgermanischen oder Alanisch-Sarmatischen Fürstin und eines Kindes aus dem 5. Jahrhundert gefunden, die aber nicht Aufschluss darüber gaben, ob Frau und Kind in der Gegend gelebt hatten oder nur im Begriff waren durchzuziehen. Jetzt wird der Name Untersiebenbrunn-Gruppe dieser Art Gräber aus dem 4. oder 5. Jahrhundert von den Archäologen gegeben, die in West- und Mitteleuropa aufgefunden worden sind, deren Material und Gegenstände vielfältig (Römisch, Sarmatisch, Germanisch, Alanisch) und gemischt sind. Es gibt andere bekannte Beispiele in Frankreich: Airan (Normandie), Hochfelden (Elsass) und Balleure (Burgund), in Deutschland: Fürst (Bayern), Altlußheim (Baden-Württemberg) und Wolfsheim (Rheinland-Pfalz), in Portugal: Beja.[1]
Zwischen Juni 1944 und März 1945 wurden in einem landwirtschaftlichen Anwesen zwei Männer, drei Frauen und drei Kinder, alle ungarische Juden, als Zwangsarbeiter eingesetzt.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Religionen
Untersiebenbrunn ist Sitz einer römisch-katholischen Pfarre.
83,1 % der Einwohner sind römisch-katholisch. Zweitgrößte Glaubensgemeinschaft ist der Islam, zu dem sich 6,3 % bekennen. Andere Bekenntnisse bleiben unter 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 8,1 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Untersiebenbrunn hl. Veit
- Tabernakelbildstock östlich der Ortschaft
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2001 gab es 44 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, nach der Erhebung von 1999 gab es 19 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Volkszählung von 2001 ergab eine Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort von 657. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,57 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
In Untersiebenbrunn befindet sich eine Volksschule.[3]
Verkehr

- Bahn: Untersiebenbrunn liegt an der Marchegger Ostbahn, an der Haltestelle halten stündlich (am Wochenende alle zwei Stunden) Regionalzüge in Richtung Wien und Marchegg. Seit Oktober 2020 ist die Gemeinde Untersiebenbrunn an den Mikro-ÖV Verbund ISTmobil Marchfeld angebunden.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ und 4 ÖVP.
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 6 ÖVP und 3 USB 2000–Bürgerliste Untersiebenbrunn 2000.[5]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 5 ÖVP und 2 USB 2000–Bürgerliste Untersiebenbrunn 2000.[6]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 4 ÖVP und 2 BL2000–Bürgerliste Untersiebenbrunn 2000.[7]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 6 ÖVP und 1 BL2000–Bürgerliste Untersiebenbrunn 2000.[8]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 SPÖ, 5 ÖVP und 3 FPÖ.[9]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 SPÖ, 6 ÖVP, 5 FPÖ und 1 Liste Untersiebenbrunn Liebenswert.[10]
- Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2025 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 5 SPÖ, 3 FPÖ und 3 Liste Untersiebenbrunn Liebenswert.[11]
Bürgermeister
- bis 2006 Franz Chromecek (SPÖ)
- 2006–2016 Rudolf Plessl (SPÖ)
- 2016–2019 Reinhold Steinmetz (SPÖ),[12][13] zurückgetreten im Juni 2019[14][15]
- 2019–2020 Helmut Wagner (SPÖ)[16]
- seit 2020 Dagmar Zier (ÖVP)[17]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- John Mars, geboren als Hans Materschläger (1898–1985), Wirtschaftswissenschaftler
- Ernest Brezovszky (1927–2003), Beamter, Abgeordneter zum Landtag und Landesrat der Niederösterreichischen Landesregierung
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Dieter Dorner (* 1967), Politiker, Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 149 (Siebenbrunn (Unter-) – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
- Volker Bierbrauer: Untersiebenbrunn. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 31, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018386-2, S. 495–501.
Weblinks
- Untersiebenbrunn in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30858 – Untersiebenbrunn. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Herwig Wolfram, Eugen Ewig, Michael Müller-Wille, Jean Durliat, Dieter Quast u. a.: Les Francs (Die Franken), S. 24: Les barbares orientaux (die Ostbarbaren) von Patrick Périn und Michel Kazanski, in Dossiers d'Archéologie. Nummer 223. Mai 1997.
- ↑ Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich, Eintrag Untersiebenbrunn auf deutschland-ein-denkmal.de
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ ISTmobil - Mobilität für Alle. In: ISTmobil - Mobilität für Alle. Abgerufen am 9. November 2022 (deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2025 in Untersiebenbrunn. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2025, abgerufen am 21. März 2025.
- ↑ Untersiebenbrunn. In: Untersiebenbrunn. Abgerufen am 21. Juli 2016.
- ↑ gvvnoe.at
- ↑ Untersiebenbrunn: Reinhold Steinmetz tritt zurück. Abgerufen am 26. Juni 2019.
- ↑ Untersiebenbrunn: Am Mittwoch kommt ein neuer Ortschef. Abgerufen am 26. Juni 2019.
- ↑ Wahl in Untersiebenbrunn: Helmut Wagner ist nun Ortschef. Abgerufen am 29. Juni 2019.
- ↑ VP-Zier wird Bürgermeisterin von Untersiebenbrunn. ÖVP und FPÖ einigten sich auf Zusammenarbeit, SPÖ muss in Opposition. NÖN, Stefan Havranek, 19. Februar 2020.
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Positionskarte von Österreich
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
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Gemeindeamt Untersiebenbrunn
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Südwestansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Veit in der niederösterreichischen Gemeinde Untersiebenbrunn.
Die in erhöhter Lage errichtete Kirche ist von einem Friedhof mit Mauer umgeben. Die barocke Kirche wurde 1710 anstelle einer mittelalterlichen Wehrkirche, die zuvor großteils abgetragen wurde, errichtet.
Die Haltestelle Untersiebenbrunn der Marchegger Ostbahn in Niederösterreich
Bezirk Gänserndorf