Liste der österreichischen Bildungsminister

Der Unterrichtsminister (aktuell: Bildungsminister) ist der für die Schulbildung zuständige Bundesminister in der ersten und zweiten Republik Österreich (als Bildungsminister); im Laufe der Geschichte dieser Funktionsbezeichnung zählten aber immer wieder weite andere Bereiche von Kunst, Kultur und Wissenschaft zu den Ressortagenden.

Von 1848 an[1] war der k.k. Minister für den Kultus (Religionsangelegenheiten) und für den Unterricht zuständig, seit 1867 für Cisleithanien, die österreichische Reichshälfte Österreich-Ungarns.

Von der republikanischen deutschösterreichischen Staatsregierung Renner I, die am 30. Oktober 1918 bestellt wurde, an wurden in der jeweiligen Bezeichnung des Ressorts die Religionsangelegenheiten nicht mehr erwähnt.

Die Kunst- und Kulturangelegenheiten waren jahrzehntelang beim Unterrichtsministerium angesiedelt, seit den 1970er Jahren wechselte die Zuständigkeit mehrmals. Zu den Reformen der 1970 angetretenen Bundesregierung Kreisky I zählte die am 26. Juli 1970 erstmals erfolgte Bestellung eines eigenen für Wissenschaft zuständigen Ministers; das Ressort wurde 2013/ 14 (Bundesregierung Faymann II) mit dem Wirtschaftsministerium fusioniert.

Auslandskultur ist seit 1973 beim Außenministerium angesiedelt, das die Kulturinstitute und Kulturattachées als Diplomaten betraut.

Von 1919 bis 1923 war das Amt des Unterrichtsministers mit dem des Innenministers, 1984–1994 mit dem des Sportministers und 2000–2007 mit dem des Wissenschaftsministers verbunden. Der aktuelle Name des Ressorts ist seit 2018 Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Liste

Unterrichtsminister der Ersten Republik

MinisterAmtsantrittFunktionPartei
Raphael Pacher30. Oktober 1918Staatssekretär für Unterrichtdeutsch-national
Otto GlöckelApril 1919Unterstaatssekretär für UnterrichtSDAP
Egon Glanz20. November 1920Bundesminister für Inneres und UnterrichtBeamter
Walter Breisky07. April 1921Bundesminister für Inneres und UnterrichtBeamter
Rudolf Ramek29. April 1921Bundesminister für Inneres und Unterricht CS 
Leopold Waber21. Juni 1921Bundesminister für Inneres und UnterrichtGroßdeutsche Partei
Walter Breisky16. Jänner 1922Bundesminister für Inneres und UnterrichtBeamter
Emil Schneider31. Mai 1922Bundesminister für Inneres und Unterricht, ab 1923 für Unterricht CS 
Josef Resch16. Juni 1926Bundesminister für Unterricht CS 
Anton Rintelen25. Juni 1926Bundesminister für Unterricht CS 
Richard Schmitz20. Oktober 1926Bundesminister für Unterricht CS 
Emmerich Czermak04. Mai 1929Bundesminister für Unterricht CS 
Johann Schober*26. September 1929Bundesminister für UnterrichtBeamter
Heinrich Srbik16. Oktober 1929Bundesminister für Unterrichtparteilos
Emmerich Czermak30. September 1930Bundesminister für Unterricht CS 
Anton Rintelen20. Mai 1932Bundesminister für Unterricht CS 
Kurt Schuschnigg24. Mai 1933Bundesminister für Unterricht CS ,  VF 
Hans Pernter14. Mai 1936Bundesminister für Unterricht VF 
Oswald Menghin11. März 1938Bundesminister für Unterricht NSDAP 

* teilweise als Bundeskanzler

Parteien

Unterrichtsminister der Zweiten Republik

BildBundesministerAmtsantrittFunktionPartei
Ernst Fischer27. April 1945Staatssekretär für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten KPÖ 
Felix Hurdes20. Dezember 1945Bundesminister für Unterricht ÖVP 
(c) Foto: Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek, CC BY 4.0
Ernst Kolb23. Jänner 1952Bundesminister für Unterricht ÖVP 
Heinrich Drimmel01. November 1954Bundesminister für Unterricht ÖVP 
Theodor Piffl-Percevic02. April 1964Bundesminister für Unterricht ÖVP 
Alois Mock02. Juni 1969Bundesminister für Unterricht ÖVP 
Leopold Gratz21. April 1970Bundesminister für Unterricht,
ab 24. Juli 1970 für Unterricht und Kunst
 SPÖ 
Fred Sinowatz04. November 1971Bundesminister für Unterricht und Kunst SPÖ 
Helmut Zilk24. Mai 1983Bundesminister für Unterricht und Kunst SPÖ 
Herbert Moritz10. September 1984Bundesminister für Unterricht und Kunst,
ab 1. Jänner 1985 für Unterricht, Kunst und Sport
 SPÖ 
Hilde Hawlicek21. Jänner 1987Bundesminister für Unterricht, Kunst und Sport SPÖ 
(c) Wolfgang H. Wögerer, Wien, CC BY-SA 3.0
Rudolf Scholten17. Dezember 1990Bundesminister für Unterricht, Kunst und Sport,
ab 1. Februar 1991 für Unterricht und Kunst
 SPÖ 
(c) Wolfgang H. Wögerer, Wien, CC BY-SA 3.0
Erhard Busek29. November 1994Bundesminister für Unterricht und Kunst ÖVP 
Elisabeth Gehrer04. Mai 1995Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten,
ab 4. Februar 2000 für Bildung, Wissenschaft und Kultur
 ÖVP 
Claudia Schmied11. Jänner 2007Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
ab 1. März 2007 für Unterricht, Kunst und Kultur
 SPÖ 
Gabriele Heinisch-Hosek16. Dezember 2013Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur,
ab 1. März 2014 für Bildung und Frauen
 SPÖ 
Sonja Hammerschmid18. Mai 2016Bundesministerin für Bildung und Frauen,
ab Mai/Juni 2016 für Bildung[2]
 SPÖ 
Heinz Faßmann18. Dezember 2017Bundesminister für Bildung
ab 8. Jänner 2018 für Bildung, Wissenschaft und Forschung
 Unabh. ,
von  ÖVP  nominiert
Iris Eliisa Rauskala3. Juni 2019Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung Unabh. 
Heinz Faßmann7. Jänner 2020Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Unabh. ,
von  ÖVP  nominiert
Martin Polaschek[3]6. Dezember 2021Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Unabh. ,
von  ÖVP  nominiert

Einzelnachweise

  1. Forum Politische Bildung (hrsg.): Wendepunkte und Kontinuitäten. Zäsuren der demokratischen Entwicklung in der österreichischen Geschichte. Sonderband der Informationen zur Politischen Bildung;, Innsbruck/Wien, 1998, Kapitel 1848: Einrichtung des Unterrichtsministeriums, S. 22–41 (Kapitel (Memento vom 20. Mai 2012 im Internet Archive), pdf, politischebildung.com).
  2. Anm.: Der Ressorteil der Frauenagenden wurde dem Gesundheitsministerium bei Bundesministerin Oberhauser zugeschlagen.
  3. „Ich gelobe“: Nehammer ist neuer Bundeskanzler. Abgerufen am 6. Dezember 2021.

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Pressekonferenz mit SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid, 9. August 2018
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Werner Faymann spricht mit Helmut Zilk. Foto: privat
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Ernst Fischer (1899–1972), österreichischer Politiker (KPÖ), Journalist und Schriftsteller.
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Der österreichische Rechtswissenschaftler und Bundesminister Martin Polaschek bei der Eröffnung des Wasserbaulabors der BOKU am 12. Juni 2023 im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau.
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  • 31 maart 1971
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Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Landtagsabgeordneter Ernst Kolb
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Former Austrian minister Rudolf Scholten speeking in front of some ~10.000+ persons demonstrating against actual Austrian 'policy' on asylum rights.

This event was supported by a considerable quantity of renowned Austrian artists, writers and politicians.

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Austrian Federal Minister for Education, the Arts and Culture Claudia Schmied at her office in Vienna, 2007.
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Iris Rauskala, the Austrian Federal Minister of Education, Science, and Research making a speech at the Inauguration of the Central European University Vienna Campus on November 15, 2019 in Expedithalle, Vienna.