Unterkodach

Unterkodach
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 5′ 23″ N, 11° 25′ 20″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Postleitzahl:95326
Vorwahl:09221

Unterkodach (umgangssprachlich: Undernkoring[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Der Weiler liegt in der Talebene des Roten Mains. Im Ort gibt es zwei Bäume, die als Naturdenkmäler geschützt sind. Ein Anliegerweg führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,3 km nordöstlich), die nach Melkendorf (0,6 km südwestlich) bzw. über einen Kreisverkehr nach Kulmbach zur Bundesstraße 85 verläuft (1,7 km nordöstlich).[2]

Geschichte

1321 wurden zwei Höfe zu „Kadan“ erstmals urkundlich erwähnt. 1382 wurde der Ort „Niederkadach“ genannt. Kadan ist der Dativ Plural von kât (mhd. für Kot, Schmutz und im übertragenen Sinn Morast). Es wurde damit eine schlammige Gegend bezeichnet. Hinzugekommen ist das Kollektivsuffix –ach, das hier als Steigerung zu verstehen ist, d. h. außerordentlich schlammige Gegend.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Unterkodach aus 4 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Halbhof, 1 Tropfgütlein, 1 Tropfhäuslein) und der Markgräfliche Lehenhof Bayreuth (1 Gütlein).[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Unterkodach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Melkendorf und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[5] Am 1. Juli 1976 wurde Unterkodach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kulmbach eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 3: Wohnhaus
  • Quelleinfassung

Einwohnerentwicklung

Jahr001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner23*2015191722261913
Häuser[6]*33333
Quelle[7][5][8][9][10][11][12][13][14][15][16]
* Ort wird zu Melkendorf gerechnet.
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

Unterkodach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Aegidius (Melkendorf) gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: undəʳnkoʳing.
  2. Unterkodach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 81.
  4. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 646.
  5. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 765f.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1070, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 952 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 700 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).

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