Unterelsbach
Unterelsbach Markt Oberelsbach | ||
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Koordinaten: | 50° 26′ N, 10° 8′ O | |
Höhe: | 360 m | |
Fläche: | 9,66 km² | |
Einwohner: | 571[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 | |
Postleitzahl: | 97656 | |
Vorwahl: | 09774 | |
Lage von Unterelsbach in Bayern | ||
Unterelsbach |
Unterelsbach ist eine Gemarkung und eine Gemeindeteil des Markts Oberelsbach im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.
Geographie
Das Pfarrdorf liegt im Biosphärenreservat Rhön am Vereinigungspunkt der Sonder und der Els. Die Gemarkung hat eine Größe von etwa 966 Hektar.
Geschichte
Man nimmt an, dass die Urbewohner des Elsgrundes die Sueben-Alemannen waren, diese hatten kein Privateigentum, der ganze Grund und Boden war Allmende. Es gab Flurnamen wie z. B. Kalte Elze, das war die All-Elz, die Gemeindeweide für die Tiere der Sueben. So wurde der Flussname Els geprägt und gab der Ortschaft ihren Namen. Später wurden die Sueben von germanischen Stämmen verdrängt. Aus dieser Zeit stammt ein keltischer Ringwall, der als Fluchtburg diente. Ober- und Unterelsbach bildeten in ältesten Zeiten die Villa Elspa und trennten sich im 13. Jahrhundert in zwei Gemeinden.
Im Jahre 1525 beteiligten sich Unterelsbacher Bauern am Bauernkrieg. Der Gangolfsberg bei Oberelsbach war ein wichtiger Standort der Bauernheere. Viele der Bauern wurden durch das fürstbischöfliche Gericht in Mellrichstadt schwer bestraft.
Am 1. Januar 1978 wurde Unterelsbach im Rahmen der Gemeindegebietsreform nach Oberelsbach eingemeindet.[2]
Pfarrkirche
Die Pfarrei St. Simon und Judas Thaddäus in Unterelsbach wurde wahrscheinlich vom Kloster Wechterswinkel gestiftet. Sie hatte schon im Jahre 1453 eine eigene Pfarrkirche.
Der älteste Teil St.-Simon-und-Judas-Kirche ist der im Jahre 1615/1617 erbaute Turm. Er schließt ab mit einer Echterturmspitze. Mit dem Wachsen der Gemeinde wurde die alte Kirche zu klein, deshalb wurde der Bau einer neuen Kirche beschlossen. Der Turm sollte aber weiterhin bestehen bleiben. Die alte Kirche wurde am 20. März 1810 von den Dorfbewohnern eingelegt. Am 2. Juni 1810 konnte der Grundstein für die neue Kirche gelegt werden. Er befindet sich unter dem rechten Chorbogen.
Der Hochaltar wurde dem Kloster Bildhausen abgekauft.
Aufbau des Dorfes
Um diese Kirche bauten die Dorfbewohner ihre Häuser. Der ursprüngliche Dorfkern mit nur circa vier Hektar Fläche blieb über Jahrhunderte unverändert, auch die Einwohnerzahl ist seit mindestens 150 Jahren etwa gleich, trotz des früheren Kinderreichtums. Es gab nur wenige Hausbesitzer, die einen Hof für sich allein hatten. In der Regel teilten mehrere Bauern eine Hofstelle. Die Aufteilung der Grundfläche war relativ einfach und übersichtlich.
In der so genannten Türkei sind sechs Wohnhäuser ineinander verschachtelt, teilweise mit weniger als 16 Quadratmetern Grundfläche und sehr geringem Hofraum.
Baudenkmäler
Leben und Arbeit
Die meisten Bauern lebten von ihrer Landwirtschaft, alles wurde in der Dreifelderwirtschaft angebaut. Manche Bauern betrieben zusätzlich die Leinenweberei.
Die Familien lebten sehr karg, in guten Jahren reichten meist nicht einmal Heu und Stroh. So wurde auch das Kraut der Heidelbeere als Einstreu verwendet. Die Heidelbeere wächst in den Wäldern um Unterelsbach auch heute noch sehr zahlreich. Im Sommer wurden Heidelbeeren gepflückt und verkauft.
Umgebung
Etwa drei Kilometer südlich von Unterelsbach steht ein Naturdenkmal, die mächtige mehrere hundert Jahre alte „Saueiche“. Dorthin trieben der Schweinehirt bis zum Jahre 1892 und die Gänsehirtin bis 1957 ihre Tiere. Um die Gänsewiese gab es damals sehr viele Eichen, heute steht nur noch die Saueiche. Diese hat bereits mehrmals gebrannt und in dem entstandenen Loch im Stamm konnten zwei bis drei Schutzsuchende Platz finden. 1970 wurde das Loch wegen weiterer Brandgefahr zugemauert.
Unterelsbach heute
Seit dem 1. Januar 1978 gehört Unterelsbach zur Marktgemeinde Oberelsbach. An Einrichtungen verfügt Unterelsbach über einen eingruppigen Kindergarten, der durch den St.-Elisabeth-Verein verwaltet wird. In der Rhönhalle können Veranstaltungen durchgeführt werden. Es gibt noch mehrere Handwerksbetriebe. Außerdem befinden sich im Ort ein Hotel mit einer Tennissportanlage und verschiedene Gesundheitseinrichtungen. Es gibt die Freiwillige Feuerwehr Unterelsbach, den TSV Unterelsbach, den Karateverein, den Rhönklub und die Musikfreunde Unterelsbach.
Einzelnachweise
- ↑ www.oberelsbach.rhoen-saale.net
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 741.
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Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
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Aufbau des Dorfes Unterelsbach. Der alte Ortskern unterhalb der Kirche ist gut zu erkennen. Im Hintergrund am Fuße des Gangolfsberg und Dünsberg liegt Oberelsbach. Der Verlauf des Baches Els sowie Sonder der Zusammenfluss in der rechten unteren Ecke des Fotos sind gut zu Erkennen.
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ehem. Chorturmkirche, heute Saalbau mit eingezogenem Westchor und Ostturm mit Spitzhelm, im 1615-17 nachgotisch erneuerten Turm das tonnengewölbte mittelalterliche Chorturmerdgeschoss erhalten, Langhaus mit Satteldach und Chor mit Walmdach 1810; mit Ausstattung
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Bauernwohnhaus Hauptstraße 44 in Unterelsbach – Eckhaus mit Satteldach, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, Obergeschoss und Giebel mit reichem Zierfachwerk (geschnitzte Eckständer, Feuerböcke, Rautengitter), 18. Jahrhundert
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Holzkreuz mit gefassten Kruzifixus und Verdachung mit Satteldach, 1861; vor Hauptstraße 68
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Holzkreuz mit Corpus, 18. Jahrhundert; auf der "Höhe" Mittelrain
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qualitätsvolle Arbeit mit Relief der Kreuzannagelung Christi, seitlich Simon und Judas Thaddäus, rückwärtig Maria, am quadratischen Schaft die Arma Christi, bez. 1653
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Unterelsbach - Hauptstraße mit Kirche
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giebelständiger stattlicher Fachwerkbau, zweigeschossig mit Satteldach, traufseitig im Hof steinerne zweiläufige Freitreppe, 1. Hälfte 19. Jahrhundert