Unteraargletscher

Unteraargletscher
Oberaar- (links) und Unteraargletscher (rechts), im Vordergrund dunkelblau der Trübtensee

Oberaar- (links) und Unteraargletscher (rechts), im Vordergrund dunkelblau der Trübtensee

LageKanton Bern, Schweiz
GebirgeBerner Alpen
Länge11,8 km (2013)[1]
Fläche22,7 km² (2016)[2]
Eisvolumen3,75 ± 0,87 km³ (2003)[3]
Koordinaten661442 / 157393
Unteraargletscher (Kanton Bern)
EntwässerungAare
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Der Unteraargletscher ist der grössere der beiden Quellgletscher der Aare im Berner Oberland. Er entsteht aus der Vereinigung des Finsteraargletschers und des Lauteraargletschers (siehe Aargletscher) am sogenannten Abschwung und fliesst ca. 6 km in östlicher Richtung hinunter zum Grimselsee im obersten Haslital.

Geschichte

Joseph Bettannier: Glacier inférieur de l’Aar. In: Louis Agassiz: Études sur les glaciers, 1840[4]
Caspar Wolf:
Der Lauteraargletscher, 1776[5]

Der heutige Unteraargletscher und erst recht sein sauberer nördlicher Zulauf, der Lauteraargletscher („Klarer Aaregletscher“) war in der Barockzeit eine der Sehenswürdigkeiten der Schweiz und seit 1827 das erste Forschungsobjekt der neu entstehenden Gletscherforschung oder Glaziologie. Hier wirkten Franz Joseph Hugi und ab 1840 Louis Agassiz.

Die Abbildung von Joseph Bettannier zeigt, dass der Unteraargletscher schon 1840 seine für Touristen unansehnliche, für die Forscher aber hochinteressante Mittelmoräne hatte.

Auf dem Unteraargletscher lag auch der grosse Felsblock, den Caspar Wolf 1775 oder 1776 gemalt hatte, der ab 1840 als L’hôtel des Neuchâtelois als Unterschlupf für die Forscher diente und heute im Grimselsee verschwunden ist.[6]

Die Abbruchkante des Unteraargletschers lag im 19. Jahrhundert 560 m tiefer und liegt heute noch etwa 400 m tiefer als die des Oberaargletschers.

Entwicklung

Unteraargletscher. Luftbild aus Osten
Entwicklung des Gletschers[1]
Jahr185019731999/20002013
Fläche (km²)33,429,524,422,7 (2016)[2]
Länge (km)14,512,912,211,8
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Flächenentwicklung des Unteraargletschers[1][2]

Literatur

Weblinks

Commons: Unteraargletscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Die grössten Gletscher. (xlsx) Bundesamt für Statistik, Raum und Umwelt, 12. Dezember 2014, abgerufen am 1. November 2020.
  2. a b c Factsheet Unteraargletscher. In: GLAMOS – Glacier Monitoring in Switzerland. Abgerufen am 8. September 2021.
  3. Daniel Farinotti, Matthias Huss, Andreas Bauder, Martin Funk: An estimate of the glacier ice volume in the Swiss Alps. In: Global and Planetary Change. 68: 225–231, 2009 (online; PDF; 756 kB).
  4. Louis Agassiz: Études sur les glaciers (Gletscherstudien), Anhang: Explication des planches (Erklärung der Abbildungen). Planche 14: Glacier inférieur de l’Aar, partie supérieure, avec la cabane de M. Hugi (Unteraargletscher, oberer Abschnitt mit der Hütte Herrn Hugis)
  5. Steckbrief des Gemäldes „Der Lauteraargletscher“ Kunstmuseum Basel
  6. Édouard Desor: L’hôtel des Neuchâtelois sur le glacier de l’Aar. H. Wolfrath et Metzner, Neuchâtel 1867 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Agassizaar.jpg
J. Bettannier, "Glacier inférieur de l'Aar", in Louis Agassiz, "Études sur les glaciers", 1840
Reliefkarte Bern blank.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Reliefkarte des Kantons Bern
Aletschgebiet aus dem Flugzeug.jpg
Autor/Urheber: Robiand, Lizenz: CC BY 3.0
Der Unteraargletscher, der grössere der beiden Quellgletscher der Aare im Berner Oberland.
Caspar Wolf - Lauteraar.jpg
Der Lauteraargletscher mit dem „Steintisch“ im Vordergrund
Oberaar and Unteraar Glaciers.jpg
Autor/Urheber: Markus Bernet, Lizenz: CC BY 3.0
Glaciers and lakes of the Grimsel region (Bernese Alps, Switzerland) seen from Sidelhorn (2764 m): Oberaargletscher and Triebtenseewli on the left, Unteraargletscher and Grimselsee on the right. Among the summits are the Finsteraarhorn (4274 m), the Schreckhorn (4078 m) and the Lauteraarhorn (4042 m)