Universitätsbibliothek „Lucian Blaga“
Die Biblioteca Centrală Universitară „Lucian Blaga“ (deutsch Zentrale Universitätsbibliothek, ungarisch Központi Egyetemi Könyvtár) ist die Bibliothek der Babeș-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca (Klausenburg) in Siebenbürgen, Rumänien.
1990 erhielt die Bibliothek zusätzlich die Bezeichnung „Lucian Blaga“ – den Namen des rumänischen Dichters und Philosophen – und mit einem Bestand von über 3.660.000 Medien (2011)[1] ist sie, nach der Rumänischen Nationalbibliothek von Bukarest, die zweitgrößte Bibliothek Rumäniens.
Geschichte
Die Bibliothek wurde 1872 zeitgleich mit der heutigen Babeș-Bolyai-Universität mit einem Anfangsbestand von rund 18.000 Bänden gegründet. Bis 1874 wurde das Siebenbürgische Museum der Universitätsbibliothek Klausenburg angegliedert, dessen Bibliothek 1859 durch den Siebenbürgischen Museum-Verein und Schenkungen der Bischöfe Andrei Șaguna und Alexandru Sterca-Șuluțiu, sowie die Grafen József Kemény und Imre Mikó gegründet wurde.
Bis 1909 war die Bibliothek im Hauptgebäude der Universität untergebracht. Zwischen 1906 und 1908 wurde das heutige Hauptgebäude der Zentralen Universitätsbibliothek nach Plänen der Budapester Architekten Kálmán Giergl und Flóris Korb in historistischem Stil errichtet.
1927 erhielt die Bibliothek die Bezeichnung Biblioteca Centrală Universitară „Ferdinand I.“, benannt nach Ferdinand I. dem rumänischen König. 1948 wurde die bis dahin eigenständige Bibliothek des Siebenbürgischen Museums in die Universitätsbibliothek Cluj-Napoca integriert. Mit Unterstützung zahlreicher rumänischer Forschungsorganisationen (u. a. der Bibliothek der Rumänischen Akademie) vervierfachte sich der Bibliotheksbestand von Ende der 1930er bis Ende der 1940er Jahre von ca. 580.000 Medien auf über 2.000.000 Medien. 1959 kam es zur Gründung der heutigen Babeș-Bolyai-Universität.
Sammlungen
Die Sammlungen der Zentralen Universitätsbibliothek „Lucian Blaga“ und ihr Netzwerk von über 30 Fachbibliotheken hatten 2011 über 3.660.000 Medien.
Allgemeine Sammlungen
Fachbibliotheken
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Spezialbibliotheken
- Biblioteca Americană
- Biblioteca Germană
- Biblioteca Austria
- Biblioteca de Studii Iudaice
Sondersammlungen
Die Sondersammlungen der zentralen Universitätsbibliothek halten u. a. Bestände aus den Sammlungen des ehemaligen Siebenbürgischen Museums, wie alte Inkunabeln, Karten, Manuskripte und seltene Bücher zur Geschichte Siebenbürgens.
Literatur
- Christian Rother: Siebenbürgen und der Buchdruck im 16. Jahrhundert: mit einer Bibliographie "Siebenbürgen und der Buchdruck", Otto Harrassowitz, Wiesbaden, 2002
- Andrei Veress: Biblioteca centrală universitară, Cluj, Biblioteca centrală universitară, Cluj-Napoca, 1965
- Ferenc Kégli: Ungarischsprachige Drucke in Rumänien 1919–1940. Die Publikationsgeschichte der zweibändigen Bibliographie von István Monoki, Nationale Széchenyi-Bibliothek, Budapest, 1997
- Meda-Diana Hotea, Mária Kovács, Emilia-Mariana Soporan: Catalogul cărţii rare din colecţiile Bibliotecii Centrale Universitare "Lucian Blaga" (sec. XVI - XVIII). Ed. Argonaut, Cluj-Napoca 2007, ISBN 978-973-109-073-3 (rumänisch).
- Horst Fassel: Deutsche Regionalliteratur im Banat und in Siebenbürgen im Vielvölkerraum, Klausenburger Universitätsverlag, Cluj-Napoca, 2002
Einzelnachweise
- ↑ Activitatea bibliotecilor în anul 2011, bei bcucluj.ro (Memento des Originals vom 2. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. PDF, abgerufen am 19. Januar 2013 (rumänisch)
Weblinks
- Digitaler Katalog der Bibliothek
- Klausenburg, Universitätsbibliothek im Handschriftencensus der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters
- Homepage der Bibliothek
Koordinaten: 46° 46′ 1″ N, 23° 35′ 6″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Central University Library in Cluj-Napoca, Romania, built in 1906-1907
Theodor Glatz: Selbstporträt als siebenbürgischer Rebhuhnjäger. Salzpapier, um 1860/65, Universitätsbibliothek Klausenburg. Abbildung aus dem hier besprochenen Aufsatz von Konrad Klein.