Universität Paris-Saclay
Universität Paris-Saclay | |
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Gründung | 1971 als Universität Paris-Süd 2014 als Hochschulgemeinschaft 2019 als Universität |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Gif-sur-Yvette, Île-de-France, Frankreich |
Präsidentin | Estelle Iacona[1] |
Studierende | 48.000 (2022)[2] |
Professoren | 9.000 |
Website | universite-paris-saclay.fr |
Die Universität Paris-Saclay (französisch Université Paris-Saclay, UPS) ist eine französische Hochschule. Sie wurde 2014 als Hochschulgemeinschaft gegründete. Seit 2019 ist sie ein eigenständige Universität und Technische Hochschule im Südwesten des Großraums Paris mit Sitz in Gif-sur-Yvette.[3][4]
2020 ist die Universität Paris-Süd (Université Paris XI), eine Nachfolgerin der im 12. Jahrhundert gegründeten Universität von Paris und Mitglied der League of European Research Universities (LERU), in der Universität Paris-Saclay aufgegangen.
Geschichte
Die Universität Paris-Saclay wurde unter anderem mit dem Ziel gegründet, in die Top 10 des Academic Ranking of World Universities einzugehen.[5] Dazu wurden 19 Forschungs- und Bildungseinrichtungen unter das gemeinsame Dach der Université Paris-Saclay gebracht.[3] Darunter finden sich Institutionen von internationalem Rang wie CEA, CNRS und die beiden Universitäten Paris-Süd und Versailles.[6] Gründungspräsidentin war die spätere Ministerin für Hochschulbildung und Forschung Sylvie Retailleau.[7] Das Academic Ranking of World Universities platziert die Universität im Jahr 2020 weltweit auf Platz 14 in der Gesamtwertung[8] und auf Platz 1 in Mathematik.[9]
In unmittelbarer Nähe zur neuen Universität befinden sich High-Tech-Unternehmen, so dass ein ähnlicher Austausch erwartet wird, wie er am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Harvard University und ähnlichen Einrichtungen in den USA erreicht wird.[3] Dieses Niveau wird für 2020 angestrebt.[10] Damit will Frankreich nach mehreren Jahren schlechter Bewertungen in den Universitäts-Rankings auf die führenden Nationen aufschließen.[3] UPS soll nach aktuellen Schätzungen bis zu 15 % des verfügbaren französischen Forschungsbudgets auf sich vereinen.[3]
Die Pläne für die Transformation des Industrie- und Forschungszentrums auf einem Plateau ca. 30 km südwestlich von Paris wurden während der Regierungszeit von Nicolas Sarkozy entwickelt.[10] Baubeginn der ersten Gebäude war 2008.[3] 2013 intensivierte sich die Bautätigkeit, um einen Start im Jahr 2015 zu ermöglichen.[3] Nach einem holprigen Start im Jahr 2015 kritisierte schon 2017 die französische Rechnungsaufsichtsbehörde den mangelhaften Organisationsstandard für die geplanten Investitionen von 5,3 Mrd. Euro.[10] Aufgrund des Mangels an strategischer Koordination und effizienter Verwaltung droht nach Angaben des Audits, dass das Ziel verfehlt wird.[10] Schon 2016 waren Berichte bekannt geworden, nach denen das Beharren der zusammengelegten Institutionen auf ihrer eigenen Identität das Entstehen der Super-Universität torpediere.[10]
2020 ging die Universität Paris-Süd in der Universität Paris-Saclay auf.[11] 2025 sollen auch die assoziierten Universitäten Évry (UEVE) und die Versailles (UVSQ) vollständig integriert werden.[12][13] Mit der im Bau befindlichen Linie 18 der Pariser Métro (Grand Paris Express) werden die verschiedenen Standorte der Universität in das öffentliche Nahverkehrsnetz von Paris integriert.
Institute
Assoziierte Universitäten
- Universität Évry (UEVE)
- Universität Versailles (UVSQ)
Persönlichkeiten
- Alain Aspect, Nobelpreis für Physik 2022[14]
Siehe auch
- Liste der Universitäten in Frankreich
- Paris-Saclay
Weblinks
- France plans elite top-10 mega-university, BBC, 10. Dezember 2014 (englisch)
- Thomas Hanke: Forschungscluster Paris-Saclay: Frankreich zwischen Ambition und Größenwahn, Wirtschaftswoche, 25. Oktober 2016
Einzelnachweise
- ↑ Gouvernance. Université Paris-Saclay, abgerufen am 14. Oktober 2022 (französisch).
- ↑ A propos de l'Université Paris-Saclay. Université Paris-Saclay, abgerufen am 14. Oktober 2022 (französisch).
- ↑ a b c d e f g Jean-Claude Thoenig: Why France is building a mega-university at Paris-Saclay to rival Silicon Valley. In: The Conversation. 27. Mai 2015, abgerufen am 23. Februar 2017 (englisch).
- ↑ Université Paris-Saclay. In: infogreffe.fr. Abgerufen am 18. Dezember 2021 (französisch).
- ↑ Nations Chasing Harvard Merge Colleges to Ascend Rankings. In: Bloomberg.com. 13. März 2014 (bloomberg.com [abgerufen am 21. Dezember 2020]).
- ↑ Marcus Knupp: Paris-Saclay soll französisches Silicon Valley werden. In: gtai.de. 15. Januar 2015, abgerufen am 23. Dezember 2015.
- ↑ Governance. Universität Paris-Saclay, abgerufen am 23. Januar 2022 (englisch).
- ↑ Academic Ranking of World Universities 2020. (Nicht mehr online verfügbar.) 19. Dezember 2020, archiviert vom Original am 19. Dezember 2020; abgerufen am 21. Dezember 2020.
- ↑ ShanghaiRanking’s Global Ranking of Academic Subjects 2020 – Mathematics. (Nicht mehr online verfügbar.) 8. Dezember 2020, archiviert vom Original am 24. September 2020; abgerufen am 21. Dezember 2020.
- ↑ a b c d e Barbara Casassus: French auditors criticize €5-billion science super-campus near Paris. In: Nature. 8. Februar 2017, doi:10.1038/nature.2017.21460 (englisch).
- ↑ Lola Breton: Paris-Saclay à la première place en maths du classement de Shanghai, «une conséquence de notre politique». In: Le Parisien. 8. Juli 2020, abgerufen am 21. Dezember 2020 (französisch).
- ↑ Université Paris-Saclay to become one of the LERU members in 2020 (Memento vom 22. Juli 2019 im Internet Archive).
- ↑ L’université de Versailles-Saint-Quentin-en-Yvelines fusionnera avec Paris-Saclay en 2025. In: actu.fr. 29. November 2019, abgerufen am 12. Oktober 2022 (französisch).
- ↑ Nobelpreis für Physik 2022, Deutsche Physikalische Gesellschaft, 4. Oktober 2022.
Koordinaten: 48° 42′ 27,8″ N, 2° 9′ 9″ W
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