Union Uhrenfabrik

Union Uhrenfabrik GmbH

RechtsformGesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung1893/1996
SitzGlashütte (Sachsen),
Deutschland Deutschland
LeitungFranz Linder, Frank Kittel
Mitarbeiterzahlca. 30 (Standort Glashütte)[1]
BrancheUhrenhersteller
Websitehttps://www.union-glashuette.com/

Union Glashütte ist der Markenname des deutschen Uhrenherstellers Union Uhrenfabrik GmbH Glashütte/SA. aus Glashütte (Sachsen), die ausschließlich mechanische Armbanduhren mit Automatik- oder Handaufzugswerk herstellt und vertreibt. Die Marke wurde 1893 von Johannes Dürrstein gegründet. Es gehört zur Swatch Group.[2]

Geschichte

1874 gründet der Kaufmann und Uhrenkenner Johannes Dürrstein in Dresden die Uhrengroßhandlung „Dürrstein & Compagnie“.[3] Das Geschäft, das Dürrstein zusammen mit seinem Bruder Friedrich betreibt, wird exklusiver Vertriebspartner des Glashütter Uhrenherstellers A. Lange & Söhne. Parallel dazu baut Dürrstein in der Schweiz eine eigene Uhrenfabrikation auf, deren Werke in Glashütte vollendet und vertrieben werden. Auf Basis dieser Erfahrungen – und nach Auflösung des Exklusivvertrages mit A. Lange & Söhne – gründet Dürrstein 1893 seine eigene Uhrenfertigung in Glashütte.[4]

Alte Annonce Union Uhrenfabrik.jpg

Die Uhren der Glashütter Uhrenfabrik Union finden rasch weltweit Anklang. Die Marke zeichnet sich durch eine breite Produktpalette, einen globalen Vertrieb und moderne Fertigungsmethoden aus. Neben einfachen und vergleichsweise günstigen Taschenuhren werden auch Modelle mit anspruchsvollen Komplikationen gefertigt. Einige dieser Sammlerstücke sind heute im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte ausgestellt.[5]

Mit Einsetzen der Weltwirtschaftskrise gerät auch die Glashütter Uhrenindustrie immer stärker unter Druck. 1926 muss die Uhrenfabrik Union, wie viele andere Marken, ihre Produktion einstellen; 1936 wird sie aus dem Handelsregister gestrichen.[6] 1951 werden die verbleibenden Glashütter Uhrenfirmen in dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zusammengefasst. Nach der Wiedervereinigung 1990 wird der VEB in die „Glashütter Uhrenbetrieb GmbH“ umfirmiert und 1994 privatisiert. Im Jahr 1996 entsteht die „Union Uhrenfabrik GmbH Glashütte/SA.“ als Tochterfirma der „Glashütter Uhrenbetrieb GmbH“, die 2000 in den Besitz der Swatch Group AG übergeht.[6] Die Uhrwerke von Union wurden bis zur Übernahme durch die Swatch Group in der Manufaktur Glashütter Uhrenbetrieb hergestellt. Die Entwicklung der Schwestermarke Glashütte Original schöpft die Produktionskapazitäten bald voll aus, und so fehlt es zunehmend an Ressourcen für die Herstellung von Union-Uhren. 2008 erfährt Union Glashütte daher eine Neuausrichtung. Als selbstständige Marke mit eigenen Ateliers werden ab sofort ausschließlich mechanische Zeitmesser mit dem Herkunfts- und Gütesiegel „Made in Glashütte“ gefertigt, die sich im Durchschnitt preislich zwischen 1.000 und 3.000 Euro bewegen.[7] Einzelne Edelmetallvarianten oder limitierte Sondermodelle können bis zu 8.000 Euro kosten.

Herkunftsbezeichnung „Glashütte“ für Uhren

Am 22. Februar 2022 trat die Verordnung zum Schutz der geographischen Herkunftsangabe Glashütte in Kraft[8] Damit gilt: Die Herkunftsangabe „Glashütte“ darf im geschäftlichen Verkehr nur für solche Uhren verwendet werden, die im Herkunftsgebiet hergestellt worden sind. Das Herkunftsgebiet umfasst folgende Gebiete im Freistaat Sachsen: die Stadt Glashütte, die Ortsteile Bärenstein und Lauenstein der Stadt Altenberg für die Zulieferung und Veredlung sowie Dresden für bestimmte Veredlungsschritte

Weblinks

Commons: Union Glashütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Braun (Hrsg.): Armbanduhren-Katalog 2021/2022, Heel Verlag, Königswinter 2021, ISBN 978-3-96664-297-2, S. 260.
  2. https://www.swatchgroup.com/en/companies-brands/watches-jewelry/union-glashutte
  3. Michael Brückner: Union Glashütte: Hommage an Johannes Dürrstein. 2017, abgerufen am 26. März 2019.
  4. Hans-Georg Donner: Glashütter Uhrenfabrik Union Dürrstein & Co 1893-1936. Abgerufen am 25. März 2019.
  5. Deutsches Uhrenmuseum Glashütte: Ausgewählte Meisterwerke. Abgerufen am 25. März 2019.
  6. a b Deutsches Uhrenmuseum Glashütte – Nicolas G. Hayek: Union Glashütte – 125 Jahre Deutsche Uhrmacherkunst. Verlag Stiftung Deutsches Uhrenmuseum Glashütte, Glashütte 2017.
  7. Theodossios Theodoridis: UNION GLASHÜTTE – HIDDEN (PREIS-)CHAMPION SEIT 125 JAHREN? 2018, abgerufen am 26. März 2019.
  8. Verordnung zum Schutz der geographischen Herkunftsangabe 'Glashütte abgerufen am 17. März 2022

Koordinaten: 50° 51′ 3,5″ N, 13° 46′ 52,4″ O

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