Union Européenne de Cyclisme

Logo der Union Européenne de Cyclisme
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Die Union Européenne de Cyclisme (englisch European Cycling Union, abgekürzt UEC) ist der Europäische Radsportverband, Mitglied des Weltradsportverbandes Union Cycliste Internationale. Er umfasst 51 nationale Verbände.

Geschichte

Im Zuge der Internationalisierung des Radsports wurde Anfang der 1990er Jahre eine stärkere Zusammenarbeit der nationalen Radsportverbände in Europa für wichtig erachtet, um deren Gewicht im Weltverband zu stärken. Dies wurde umso dringlicher, als dass einzig in Europa noch kein Kontinentalverband bestand. Daher wurde am 7. April 1990 in Zürich die Gründungsversammlung der UEC abgehalten, der die Radsportverbände beider deutscher Staaten (BDR und DRSV) noch als getrennte Mitglieder beitraten, ebenso wie die Verbände Österreichs (ÖRV), Luxemburgs und Liechtensteins uvm.[1][2] Die UEC sollte ihre Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit der UCI und deren Unterverbänden wahrnehmen, der „Fédération Internationale de Cyclisme Professionnel“ (FICP) für Profis und der „Fédération Internationale Amateur de Cyclisme“ (FIAC) für Amateure. Mit dem Ende der Trennung zwischen Profis und Amateuren im Radsport Mitte der 1990er Jahre wurde letzterer Punkt hinfällig. Der Hauptsitz befindet sich im Maison du Sport International in Lausanne in der Schweiz.[3]

Im Februar 2019 beschloss das Management Board der UEC als erster Sportverband, dass künftig jeweils mindestens zwei Frauen im siebenköpfigen Board und mindestens vier Frauen in der 15-köpfigen General Assembly sitzen müssen.[4] Aus dem D-A-CH-Gebiet gehören derzeit der Präsident, Rocco Cattaneo, aus der Schweiz sowie der deutsche Vertreter Martin Wolf vom Bund Deutscher Radfahrer dem Board an (Stand 2019). Zudem wurde die Bildung eines Paracycling-Komitees beschlossen.

Im März 2019 hatte die UEC eine historische Premiere: Ihre 32. Generalversammlung fand gemeinsam mit der 9. Generalversammlung des afrikanischen Verbandes Confédération Africaine de Cyclisme (CAC) in Rom statt. Es nahmen 44 Vertreter von insgesamt 50 europäischen Föderationen und 37 der 52 afrikanischen Föderationen an dem Kongress teil. Ziel sei es, auch aus geographischen Gründen, die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden in Zukunft zu verstärken.[5] Die Delegierten wurden von Papst Franziskus empfangen.[6]

Aufgaben

Laut den Statuten des Verbandes liegen seine Aufgaben neben der Ausrichtung kontinentaler Wettkämpfe u. a. in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen nationalen Verbänden sowie des Radsports im Allgemeinen, der Liaison zwischen den Verbänden und dem Weltverband, der jährlichen Aufstellung des europäischen Rennkalenders (UCI Europe Tour) sowie im Kampf gegen Doping und Diskriminierung im Sport.

Europameisterschaften

Hauptaufgabe des Verbandes ist die Organisation von kontinentalen Meisterschaften im Mountainbike, Bahnradsport, Hallenradsport, BMX und Trial, auch im Paracycling-Bereich. Insgesamt sind dies 20 Europameisterschaften (Stand 2019), darunter die folgenden:

Die Sieger der Europameisterschaften bekommen ein Trikot verliehen und haben das Recht, dieses bis zur nächsten Meisterschaft bei allen Rennen ihrer Altersklasse in der von ihnen gewonnenen Disziplin zu tragen. Bis 2013 (und seit mindestens 2008) war dieses blau mit einem Kranz aus gelben Sternen.[7] 2014 wurde kurzzeitig auf ein Design umgestellt, dass an das Verbandslogo angelehnt war.[8] 2016 wurde das heutige, weiße Trikot eingeführt, welches auf blauem Brustband die Europa-Sterne führt, wie sie auch im Logo der UEC zu finden sind.[9] Gewinner der Senioren-Wettbewerbe bekommen analog zum Regenbogentrikot eine Variante mit schmalen Querstreifen.[10]

Für 2021 hatte die UEC die Schaffung so genannter Super-Europameisterschaften mit mehreren Disziplinen ins Auge gefasst, die sich alle vier Jahre hätten wiederholen sollen.[11] Diese Pläne scheiterten infolge der Corona-Pandemie und werden derzeit nicht weiter verfolgt.

Vor Gründung der UEC waren – etwa im Bahnradsport – Europameisterschaften oftmals Einladungsrennen von privaten Veranstaltern oder später des Profi-Verbandes, an denen auch Nicht-Europäer teilnehmen konnten. In einigen Disziplinen gelten deshalb Europameister vor 1995 als inoffiziell. 2010 wurden die ersten UEC-Bahn-Europameisterschaften mit umfassendem Programm und 2016 die ersten UEC-Straßen-Europameisterschaften ausgetragen, bei denen auch Titel für Elite-Fahrer vergeben wurden.

Mitgliedsverbände

LandVerband
Albanien AlbanienFederata Shqiptare e Çiklizmit
Andorra AndorraFederació Andorrana de Ciclisme
Armenien ArmenienՀայաստանի հեծանվային մարզաձևերի ֆեդերացիա (Fédération du Cyclisme de la République d’Arménie)
Aserbaidschan AserbaidschanAzərbaycan Velosiped İdmani Federasiyasi
Belarus BelarusБелорусская федерация велосипедного спорта (Belarusian Federation of Cycling Sport)
Belgien BelgienRoyale Ligue Vélocipédique Belge/Koninklijke Belgische Wielrijdersbond
Bosnien und Herzegowina Bosnien und HerzegowinaBiciklistički Savez Bosne i Hercegovine
Bulgarien BulgarienБългарска Федерация Колоездене (Bulgarian Cycling Federation)
Danemark DänemarkDanmarks Cykle Union
Deutschland DeutschlandBund Deutscher Radfahrer
Estland EstlandEesti Jalgratturite Liit
Finnland FinnlandSuomen Pyöräilyunioni
Frankreich FrankreichFédération Française de Cyclisme
Georgien Georgienსაქართველოს ველოსპორტის ეროვნული ფედერაცია (Georgian Cycling Federation)
Griechenland GriechenlandΕλληνικη Ομοσπονδια Ποδηλασιας (Hellenic Cycling Federation)
Vereinigtes Konigreich GroßbritannienBritish Cycling
Irland IrlandCycling Ireland
Island IslandHjólreiðasamband Íslands
Israel Israelאיגוד האופניים בישראל (Israel Cycling Federation)
Italien ItalienFederazione Ciclistica Italiana
Kosovo KosovoFederata e Çiklizmit e Kosovës
Kroatien KroatienHrvatski Biciklisticki Savez
Lettland LettlandLatvijas Riteņbraukšanas federācija
Liechtenstein LiechtensteinLiechtensteiner Radfahrerverband
Litauen LitauenLietuvos Dviračių Sporto Federacija
Luxemburg LuxemburgFédération du Sport Cycliste Luxembourgeois
Malta MaltaMaltese Cycling Federation
Moldau Republik MoldauFederaţia de ciclism din Republica Moldova
Monaco MonacoFédération Monégasque de Cyclisme
Montenegro MontenegroBiciklistički Savez Crne Gore
Niederlande NiederlandeKoninklijke Nederlandsche Wielren Unie
Nordmazedonien NordmazedonienВелосипедска Федерација на Македонија (Cycling Federation of Macedonia)
Norwegen NorwegenNorges Cykleforbund
Osterreich ÖsterreichÖsterreichischer Radsport-Verband
Polen PolenPolski Związek Kolarski
Portugal PortugalFederação Portuguesa de Ciclismo
Rumänien RumänienFederația Română de Ciclism
Russland RusslandФедерации велосипедного спорта России (Russian Cycling Federation)
San Marino San MarinoFederazione Sammarinese Ciclismo
Schweden SchwedenSvenska Cykelförbundet
Schweiz SchweizSwiss Cycling
Serbien SerbienBiciklisticki Savez Srbije
Slowakei SlowakeiSlovenský zväz cyklistiky
Slowenien SlowenienKolesarska Zveza Slovenije
Spanien SpanienReal Federación Española de Ciclismo
Tschechien TschechienČeský Svaz Cyklistiky
Turkei TürkeiTürkiye Bisiklet Federasyonu
Ukraine UkraineФедерація велосипедного спорту України (Ukrainian Cycling Federation)
Ungarn UngarnMagyar Kerékpársportok Szövetsége
Vatikanstadt VatikanstadtAthletica Vaticana
Zypern Republik ZypernΚυπριακη Ομοσπονδια Ποδηλασιας (Cyprus Cycling Federation)

Präsidenten

Rocco Cattaneo, Präsident von 2018 bis 2021
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Präsident seit 2021: Enrico Della Casa
  • 1990–2001: Werner Göhner (GER)
  • 2001–2009: Vladimir Holecek (CZE)
  • 2009–2013: Wojciech Walkiewicz (POL)
  • 2013–2017: David Lappartient (FRA)
  • ab September 2017: interimistisch Rocco Cattaneo (SUI)
  • 2018–2021: Rocco Cattaneo (SUI)
  • seit 2021: Enrico Della Casa (ITA)

Hall of Fame

In die Hall of Fame der UEC werden Sportlerinnen und Sportler aufgenommen, die während ihrer Laufbahn sowohl Europa- und Weltmeister sowie Olympiasieger wurden. Da im Bahnradsport die meisten Titel ausgefahren werden, wird die Liste von Vertretern dieser Disziplin dominiert. Mit Stand von Ende 2021 ist die offizielle Liste der UEC wie folgt:[12]

Literatur

  • Henrik Elmgreen: The History of the European Championships. In: EM Banecykling, Kopenhagen 2006

Einzelnachweise

  1. About UEC. Abgerufen am 8. April 2022. Mit den Dokumenten der Gründungsversammlung.
  2. Die Unterschriften des Schweizer Verbands fehlen im Sitzungsprotokoll, die Schweiz wird im Bericht an die UCI dennoch als Gründungsmitglied genannt.
  3. UEC Statuten vom 13. März 2016 (englisch). (PDF) rad-net, 2. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2016; abgerufen am 15. September 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uec.ch
  4. UEC-Cycling, Press release, 6. Februar 2019.
  5. Redazione: 32° Congresso UEC e CAC: Europa e Africa si incontrano a Roma. In: giornalelora.it. 9. März 2019, abgerufen am 9. März 2019 (italienisch).
  6. Ciclismo, il Papa all’Uec: „Lo sport fa crescere, allontaniamo ciò che lo inquina“. In: gazzetta.it. Abgerufen am 9. März 2019 (italienisch).
  7. Siehe die Siegerpodeste der Bahn-EM 2008 bzw. Straßen-EM 2013
  8. Siehe die Siegerpodeste der Junioren-Bahn-EM 2014 oder Bahn-EM 2015.
  9. Siehe z. B. das Siegerpodest der Straßen-EM 2016.
  10. Siebe z. B. Siegerpodest bei der Cyclocross-EM 2022.
  11. UEC Super Cycling Euro Champs will make their debut in 2021. In: uec.ch. 17. Januar 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  12. Hall of Fame. 25. Oktober 2021, abgerufen am 27. Januar 2022.
  13. Céline Nivert steht mit einem Sieg im olympischen Punktefahren 2004 in der Liste, wobei es sich jedoch um einen Fehler zu handeln scheint.

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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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