Unimog 435

Mercedes-Benz
Unimog 435.115 (U 1300 L) als RW 1
Unimog 435.115 (U 1300 L) als RW 1
Unimog 435.115 (U 1300 L) als RW 1
Unimog 435
Hersteller:Daimler-Benz
Verkaufsbezeichnung:U 1300 L
U 1700
U 1700 L
Produktionszeitraum:1975–1993
Vorgängermodell:Unimog 404
Nachfolgemodell:Unimog 437.1[1]
Technische Daten
Motoren:OM 353.959
OM 353.961
[1]
Leistung:96 – 124[2] kW
Länge:5500 – 6100[2] mm
Breite:2300[2] mm
Höhe:2875[2] mm
Radstand:3250 – 3850[2] mm
Nutzlast:3[2] t
zul. Gesamtgewicht:7,5–8,5[2] t

Der Unimog 435 ist ein Fahrzeug der Unimog-Reihe von Mercedes-Benz. Er wurde von 1975 bis 1993[1] insgesamt 30.726-mal[1] in acht Baumustern im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau gebaut.[1] Seine technische Basis teilt er sich mit der Baureihe 425.[3] Verkauft wurden die Fahrzeuge unter den Namen Unimog U 1300 L und Unimog U 1700 L. Bestverkauftes Modell war der U 1300 L, der vor allem als Sonderfahrzeug oft an die Bundeswehr und Feuerwehren geliefert wurde.[1] Abgelöst wurde er durch die Baureihe 437.1. Trotz ähnlicher Modellbezeichnung gehören U 1300 und U 1300 L nicht zur selben Baureihe: Der U 1300 gehört zur Baureihe 425, der U 1300 L zur Baureihe 435.[4]

Modellfamilie

Typenschild am Fahrerhaus eines 435.115

Zusammen mit dem Unimog 435 kam der Unimog 425 auf den Markt, der von 1975 bis 1988 3125-mal gebaut wurde. Die Baureihe 425 mit 3 Baumustern hatte den normalen Radstand, die Baureihe 435 mit 8 Baumustern längere Radstände und auch stärkere Motoren.[5] Das Fahrerhaus des Unimog 425 (Baumuster 425.820) wurde auch beim 435 verwendet. Auf dem Unimog 435 (und auf den Nachfolgemodellen 437.1 und 437.4) basiert der Unimog 436, der von Mercedes-Benz Türk A.Ş. für die Türkei produziert wird. Als leichtere Variante der Baureihe 425 wurde von 1976 bis 1988 der Unimog 424 11.233-mal in 6 Baumustern produziert.[5] Auf der Baureihe 424 basierte der modernere Nachfolger Unimog 427, der 1988 gleichzeitig mit dem Unimog 437 auf den Markt kam und wie diese bis 2002 produziert wurde.[5][6][7]

Unimog 427.111 – U1250L
Unimog 427.111 – U1250L als TSF-W

Baumusterübersicht

Lenkrad und Armaturenbrett eines Unimog 435
Baumuster des Unimog 435
Bau­musterModell­bezeichnungFahrerhausRad­standMotor­leistung (kW)Stück­zahlenAnmerkungen
435.110[8]U 1700geschlossen3250 mm1241161
435.111[9]U 1700 Lgeschlossen3250 mm124808
435.113[10]U 1700 L/38geschlossen3850 mm110/1245898
435.115[11]U 1300 Lgeschlossen3250 mm96/100/115/12421775
435.117[12]U 1300 Lgeschlossen3700 mm96/100/124779
435.160[13]Thyssen TM 1703250 mm124290Teilesatz
435.161[14]Thyssen TM 2153250 mm15715Teilesatz
435.170[15]Thyssen Condor3275 mm124/170?Teilesatz

Technik

Der Unimog 435 bildet zusammen mit dem 425 die erste schwere Unimogbaureihe mit „eckigem“ Fahrerhaus und ist als 7,5-Tonner ausgelegt. Wie auch der Vorgänger Unimog S hat er einen gekröpften Leiterrahmen und an Schubrohren und Panhardstäben geführte starre Portalachsen mit Schraubenfedern vorn und hinten.[2] Gebaut wurde der Unimog mit drei verschiedenen Radständen, 3250, 3700 und 3850 mm.[1] Es kann zwischen Hinterrad- und Allradantrieb umgeschaltet werden.[2] Serienmäßig ist ein vollsynchronisiertes Achtganggetriebe mit eingebaut, das gegebenenfalls um eine Arbeitsuntersetzung und einen Kriechgang erweitert werden konnte.[2] Die Differenziale sind sperrbar. Je nach Achsübersetzung in den Differenzialen sowie den Radvorgelegen der Portalachse und je nach Motor liegt die Höchstgeschwindigkeit im Bereich zwischen 80 und 110 km/h.[2] Das Bremssystem ist ein druckluftbetätigtes, hydraulisches Zweikreisbremssystem mit Scheibenbremsen, wahlweise auch mit Druckluft-Anhängerbremsanlage.[2] Auch eine Motorstaubremse war erhältlich. Gelenkt wird mit hydraulischer Unterstützung.[2] Es wurden direkteinspritzende Reihensechszylinderdieselmotoren der Baureihe OM 352 mit und ohne Turboaufladung der Marke Mercedes-Benz eingebaut.[1]

Technische Daten

U 1300 L[2]U 1700 L[2]
Bauzeit1975–1993
MotorReihensechszylinderdieselmotor
mit Direkteinspritzung
MotoraufladungKeineTurbolader ohne LadeluftkühlerTurbolader ohne Ladeluftkühler
MotortypOM 352.961OM 366 AOM 352.959 A
Bohrung × Hub, Hubraum97 mm × 128 mm
5675 cm3
97 mm × 133 mm
5955 cm3
97 mm × 128 mm
5675 cm3
Leistung (kW)96100/2400 min−1 LKW2T Mil 125/2600 min−1124
max. Drehmoment (Nm)363520520
Getriebe, serienmäßig8-Gang-Schaltgetriebe mit 4 Rückwärtsgängen
Antrieb, serienmäßigHinterradantrieb mit zuschaltbarem Allradantrieb, Front- & Heckdifferenzial sperrbar
Höchstgeschwindigkeit,
(km/h)
80–110
Kraftstoffverbrauch (l/100 km)17,5–1920–2220–22
Wendekreis (mm)14.10016.300
Böschungswinkel (bergauf)46°
Böschungswinkel (bergab)51°
Bodenfreiheit (mm)440
Wattiefe (mm)1000

Weblinks

Commons: Unimog 435 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Unimog-Community: Unimog U 435 (1975–1993)
  2. a b c d e f g h i j k l m n o Unimog 435 (U1300/U1700) Specifications
  3. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  4. Lutz Nellinger: Der Unimog: Arbeitstier und Kultmobil Komet-Verlag. 2016. ISBN 978-3-86941-581-9. S. 191
  5. a b c Unimog-Baureihen (Memento vom 6. November 2017 im Internet Archive) bei Mercedes-Benz Classic
  6. Baureihe 427, legends-of-trucking.de
  7. Baureihe 437, legends-of-trucking.de
  8. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  9. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  10. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  11. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  12. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  13. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  14. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive
  15. Daimler: Baureihe 435 in: Mercedes-Benz Public Archive

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Unimog 1300L, unit, FL Trarbach 51, Traben-Trarbag, Germany.JPG
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Unimog 427.111 - U1250L.jpg
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Unimog 427.111 / U1250L

Leistung: 92kW/125PS Hubraum: 5958ccm Baujahr: 11/1990 Indienststellung bei der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler-Kälberbronn: 01.02.2002

Aufbau: H+E Karlsruher Feuerwehrfahrzeuge
Typenschild 425.820.jpg
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Typenschild Unimog 425.820, hier am Fahrerhaus eines Unimog 435. Seriennummer mit Bildbearbeitungsprogramm unkenntlich gemacht.
Unimog 435 Lenkrad.jpg
Autor/Urheber: Jojhnjoy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Interieur eines Unimog 435, bedauerlicherweise nicht so ein schönes Foto.