Ungarisches Museum für Kunstgewerbe
Das Ungarische Museum für Kunstgewerbe (ungarisch: Magyar Iparművészeti Múzeum; englisch: Museum of Applied Arts) ist ein Museum für Angewandte Kunst in Budapest. Es ist nach dem Victoria and Albert Museum in London sowie dem Museum für angewandte Kunst in Wien das drittälteste Museum für Kunsthandwerk Europas.
Geschichte des Museums
Im Jahr 1872 stellte das Ungarische Parlament 50.000 Forint zur Verfügung, um auf der Weltausstellung 1873 in Wien Werke der angewandten Kunst zu erwerben. Diese bildeten den Grundstock der Sammlung. Diese wurde zuerst im Treppenhaus der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest gezeigt. Anschließend zog sie in die Sugár-Straße 69 in die alte Kunstgalerie. In den 1890er Jahren tat sich die Möglichkeit eines eigenen Museumsbaus auf. Zunächst wurde eine Seite der Hőgyes–Endre–Straße erworben. Die Regierung schrieb einen öffentlichen Wettbewerb zur Gestaltung des Museumsplatzes und der Kunstgewerbeschule aus. Ödön Lechner und Gyula Pártos erhielten den Auftrag, jedoch wurde erst 1893 die Baugenehmigung erteilt. Am 25. Oktober 1896 fand die Einweihung des Museums statt.
1914 zeigte das Museum eine Ausstellung von 354 anatolischen Teppichen des späten 15. bis 17. Jahrhunderts, 228 davon waren Leihgaben Siebenbürger Gemeinden.[1] Diese Ausstellung machte erstmals das kulturelle Erbe der sogenannten Siebenbürger Teppiche einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Eine neue Veröffentlichung des Museums rekonstruiert die Ausstellung und erforscht die damalige Herkunft und den heutigen Verbleib der Ausstellungsstücke.[2]
Sammlung
Gezeigt werden alle Arten von Angewandter Kunst. Besonders hervorzuheben ist die Sammlung von Ungarischer Volkskunst, darunter Porzellan und insbesondere das der Zsolnay Porzellanmanufaktur und Majolika. Weiterhin wird auch Hinduistische und Islamische Kunst ausgestellt.
Veröffentlichungen des Museums
- Emese Pásztor (Hrsg.): ‚Transylvanian‘ Turkish rugs – Tracing the Ottoman Rugs from the 1914 Exhibition in the Budapest Museum of Applied Arts. Ungarisches Museum für Kunstgewerbe, Budapest, ISBN 978-6-15521740-1.
Galerie
- Luftaufnahme
- Kuppel
- Eingang
- Detail der Decke am Eingang – Zsolnay Keramik
- Ausstellungshalle
- Innenansicht
- Ansicht von 1896
- Ausstellungsstück
Weblinks
- Iparművészeti Múzeum. Offizielle Webseite. In: imm.hu. (ungarisch, englisch).
- Museum of Applied Arts – Budapest. In: museum.hu. (englisch).
Literatur
- József Vadas: Museen in Budapest. Corvina Verlag, Budapest 1993, ISBN 963-13-3827-4, S. 60–63.
Einzelnachweise
- ↑ Károly Csányi, Sándor Csermelyi, Károly Layer: Erdélyi török szónyegeck kiállitasanak leiró lajstroma : Türkische Teppiche aus Siebenbürgen. Budapest 1914.
- ↑ Emese Pásztor (Hrsg.): ‚Transylvanian‘ Turkish rugs – Tracing the Ottoman Rugs from the 1914 Exhibition in the Budapest Museum of Applied Arts. Ungarisches Museum für Kunstgewerbe, Budapest, ISBN 978-6-15521740-1.
Koordinaten: 47° 29′ 10″ N, 19° 4′ 6″ O
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Budapest, Iparművészeti Múzeum
Budapest Museum of Applied Arts
Budapest Museum of Applied Arts
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Museum of industrial arts, Budapest, Hungary, aerialphotography
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Mirkovszky Géza: Az Iparművészeti Múzeum átadása (1896.október 25.)
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2013-06-13 in Budapest
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Iparművészeti Múzeum, Díszedény Pálmatartó. Alkotó: Carrier-Belleuse, Albert (1824-1887) / tervező. Gyár / műhely: Minton & Co Ltd. Készítés ideje: 1872 Készítés helye: Stoke-on-Trent (Staffordshire). Cserép; finomfajansz (keménycserép)
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Budapest, Iparművészeti Múzeum
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A Budapesti Iparművészeti Múzeum nyitott előcsarnoka. (Budapest 9, Üllői út 33-37., Hőgyes Endre utca 10-12., Kinizsi Pál utca 31.)