Un coup de dés

Film
TitelUn coup de dés n'abolira jamais le hasard
ProduktionslandFrankreich
OriginalspracheFranzösisch
Erscheinungsjahr2023
Länge102 Minuten
Stab
RegieYvan Attal
DrehbuchYvan Attal
Yaël Langmann
ProduktionOlivier Delbosc
Yvan Attal
MusikDan Levy
KameraRémy Chevrin
SchnittJennifer Augé
Besetzung

Un coup de dés n’abolira jamais le hasard[1] (internationaler Titel Breaking Point) ist ein französischer Spielfilm von Yvan Attal aus dem Jahr 2023. Nach der Premiere in Nizza verkürzte der Verleiher den Titel des Films auf Un coup de dés. Die Vorpremiere des Films fand am 2. Oktober 2023 in Nizza zur Eröffnung des Festival Cinéroman statt.[2]

Handlung

Mathieu und Vincent sind enge Freunde, wenn sie auch völlig unterschiedlich leben und handeln. Zusammen mit ihren Partnerinnen bilden sie ein unzertrennliches Quartett und leben ein schönes Leben an der Côte d’Azur. Vincent hat allerdings ständig neue Affären, von denen seine Frau nichts weiß, und Mathieu, der eine harmonische und glückliche Ehe führt, verschafft ihm dafür die Alibis. Er fühlt sich nämlich dem Freund gegenüber verpflichtet, der ihm vor Jahren das Leben gerettet hatte.

Die Probleme beginnen, als Mathieu sich unversehens in Elsa, Vincents aktuelle Affäre, verliebt. In der Folge kommt es zu verwirrenden Lügen- und Täuschungsmanövern zwischen den beiden Männern. Bei einem handfesten Streit zwischen Vincent und Elsa geschieht ein Unfall, bei dem die Frau zu Tode kommt. Durch eine Folge von unglücklichen Umständen und Fehlinterpretierung von Indizien gerät nicht Vincent ins Visier der Polizei, sondern Mathieu, und die beiden Ehefrauen werden verdächtigt. Vincent fühlt sich zwar schuldig, verschweigt aber feige seine Beteiligung an dem Unfall, und die anderen beschuldigen sich gegenseitig.

Produktion und Veröffentlichung

Un Coup de dés ist Yvan Attals achter Langfilm. Das Drehbuch, das lose auf dem Drama Ball-Trap von Eric Assous basiert[3], erarbeitete er zusammen mit Yaël Langmann, seine Co-Autorin auch in Die brillante Mademoiselle Neïla (2017) Der Hund bleibt (2018) und Menschliche Dinge (2022). Der Filmtitel zitiert den Titel eines Gedichts des französischen Symbolisten Stéphane Mallarmé.[4] Es ist der bisher fünfte Film, den Attal mit dem Kameramann Rémy Chevrin gedreht hat und der vierte mit der Editorin Jennifer Augé.

Die Dreharbeiten fanden von Mitte Oktober bis Anfang November in Nizza statt. Gedreht wurde in den Studios de la Victorine, an verschiedenen Spielorten in Nizza sowie Ende November in Châteauroux (Centre-Val de Loire)[5] und in der Île-de-France.[6]

Die Produktionskosten beliefen sich auf 6,57 Millionen Euro.[7] Kinopremiere in Frankreich war am 24. Januar 2024.

Kritik

In Frankreich fielen die Reaktionen auf den Film gemischt aus, mit einer eher negativen Tendenz.[8] Der Figaro schreibt dem Film einen Totalverriss: „Ein Schundfilm, mit der Kelle angerichtet“[9] lautet die Schlagzeile. Trotz des mediterranen Ambiente regne es Klischees.[3]

Laurence Houot von France Télévisions schreibt, Yvan Attal spiele seine Themen – Freundschaft, Ehe, Treue, Ehebruch, Lügen, Eifersucht – dieses Mal nicht in der Gestalt einer Komödie, sondern in dem für ihn neuen Genre des Film Noir durch. Auch sie stört sich wie andere Rezensenten an der aufdringlichen Stimme aus den Off, an der ein wenig angestrengten Realisierung und dem Überfluss an visuellen Effekten. Trotz der Leistung und der Präsenz der Schauspieler habe man als Zuschauer seine Mühe, sich von dem Liebes- und Freundschaftsdrama der vier Freunde überzeugen zu lassen.[10]

„Attal vermasselt seinen Ausflug in den Thriller“[11] betitelt CinéSerie seine ausführliche Filmkritik. Der Rezensent vermisst jeden Hauch von Ironie, der die Vorlage auszeichne. Attal habe die Geschichte vermasselt und ziehe seinen illustren Cast mit ins Verderben. Man habe als Zuschauer seine Mühe, an der Geschichte dran zu bleiben, zumal von den Protagonisten der eine so unsympathisch sei wieder andere, und die Spannung sowieso auf der Strecke bleibe, da der Zuschauer von Anfang an den Sachverhalt kennt.[12]

Bei allociné erreichte der Film 2,5 von 5 Sternen bei den Kritikern.[13]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. deutsch: Ein Würfelwurf niemals tilgt den Zufall, Übersetzung: Wilhelm Richard Berger, Niemals wird ein Würfelwurf den Zufall abschaffen, Übersetzung: Claudia Albert.
  2. Jean-Luc Wachthausen: Festival Cinéroman – À Nice, la caméra et le stylo Le point, 2. Oktober 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023
  3. a b Eric Neuhoff: Notre critique de Un coup de dés: un nanar maçonné à la truelle Le Figaro, 24. Januar 2024
  4. Mallarmé’s Un coup de dés jamais n’abolira le hasard, Volltext Dartmouth College of Mathematics, abgerufen am 10. Dezember 2023
  5. Un casting à chateauroux La Nouvelle République du Centre-Ouest, 16. November 2022, abgerufen am 11. Dezember 2023
  6. Fabien Lemercier: Un coup de dés n’abolira jamais le hasard pour Yvan Attal cineuropa.org, 2. Dezember 2022, abgerufen am 11. Dezember 2023
  7. Un coup de dés (ex Un coup de dés n’abolira jamais le hasard) scriptoclap.fr, abgerufen am 12. Dezember 2023
  8. Critique - „Un coup de dés“: le nouveau thriller ringard et invraisemblable d’Yvan Attal, Presseschau radiofrance.fr, 5. Febnruar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024
  9. Zitat: „Un nanar maçonné à la truelle“
  10. „Un coup de dés“: Yvan Attal se donne le mauvais rôle dans un thriller sur la lâcheté et la trahison 21. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar
  11. Zitat: „Yvan Attal rate son passage au thriller“
  12. Pierre Siclier: Un coup de dés: Yvan Attal signe un téléfilm de luxe CinéSerie, abgerufen am 29. Januar 2024
  13. Un coup de dés, 11 critiques de presse allociné.fr, abgerufen am 28. Januar 2024