Umklappprozess
Umklappprozess bezeichnet in der Festkörperphysik eine Streuung von Phononen am Gitter. Berücksichtigt man bei der Behandlung der Gitterschwingungen Abweichungen vom linearen Kraftgesetz zwischen den Gitteratomen, so erhält man eine Wechselwirkung der Phononen. Der erste anharmonische Term beschreibt die Dreiphononenprozesse. Ragt bei einem Dreiphononenprozess nun der resultierende Wellenvektor aus der ersten Brillouin-Zone heraus, so wird er reduziert um einen reziproken Gittervektor . Der diesem Gittervektor entsprechende Impuls wird dabei an das Gitter übertragen. Es gilt also die Quasiimpulserhaltung .
Er wurde zuerst von Rudolf Peierls beschrieben.
Literatur
- Neil W. Ashcroft, N. David Mermin: Solid State Physics. Saunders College Publishing, New York 1976, ISBN 0-03-083993-9, S. 501–505, 526–528.
- Konrad Kopitzki, Peter Herzog: Einführung in die Festkörperphysik. B.G. Teubner, Bonn 1986, ISBN 3-8351-0144-7, S. 96 ff.
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, Lizenz: Bild-freiDrei Phononen Wechselwirkung - Umklappprozess: Der Punkt stellt einen reziproken Gittervektor dar, der linke Kasten die 1. Brillouin-Zone und der rechte Kasten die benachbarte 1. Brillouin-Zone. Zwei Phononen werden in ein neues Phonon umgewandelt, dessen Wellenvekor umgeklappt ist. Es gelten Energie- und Impulserhaltung.