Umbalfälle

Blick von einer Aussichtskanzel
(c) Tesla Delacroix, CC BY-SA 4.0
Blick zu einer Aussichtskanzel
Wellenförmige Abschleifungen
Strudeltöpfe

Die Umbalfälle sind Wasserfälle des Oberlaufs der Isel (dort noch Umbalbach genannt) im Umbaltal westlich von Hinterbichl im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich. Die Wasserfälle wurden 1991 zum Naturdenkmal erklärt.

Anreise

Am Ende des Virgentals führt von Hinterbichl die Straße weiter nach Ströden. Dort befinden sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz und eine Bushaltestelle. In einer knappen halben Stunde erreicht man über einen ausgebauten Wirtschaftsweg zu Fuß die beiden Jausenstationen Pebellalm und Islitzeralm; in etwas weniger Zeit auch mit einer Pferdekutsche. An diesen Almen beginnt der Wasserschaupfad entlang der Umbalfälle mit mehreren Aussichtskanzeln und erläuternden Schautafeln.

Beschreibung und Geschichte

Der Wasserstand ist im jahres- und tageszeitlichen Verlauf sehr unterschiedlich, da die Isel das Wasser des Umbalkees transportiert und daher Merkmale eines typischen Gletscherbaches aufweist.

Gegen Pläne, das Umbaltal in ein Wasserkraftwerk einzubeziehen, gab es seit den 1970ern starken Widerstand, in diesem Zusammenhang ist auch die Einrichtung des Wasserschaupfads 1976 zu sehen.[1]

In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 1985 kam es im obersten Iseltal zu einer durch einen Lawinenabgang verursachten Sturzflut, die unter anderem die Hälfte des Wasserschaupfades vernichtete und die Diskussion um den Bau eines Wasserkraftwerkes kurzzeitig wieder aufleben ließ.[2]

Geologie

Da die Katarakte der Umbalfälle recht steil sind, wird dort das gesamte Gesteinsmaterial aus dem Gletscher transportiert. Das mitgeführte Material schleift im Laufe der Jahrtausende den Felsuntergrund ab, wodurch sich der Bach schluchtartig einschneidet. Die Umbalfälle zeigen ein Übergangsstadium von einem gleitenden Katarakt entlang einer Schichtgrenze hin zu einer Kaskadentreppe von Gumpe zu Gumpe.

Durch die vielfältigen Wirbel und Ströme des Wassers entstehen verschiedene Felsformen, die ihrerseits wieder die Vielfalt der Fließmuster erhöhen:

  • über das Bachbett bewegter Schotter und Kies bewirken Glättungen oder wellig auspolierte Felsformen
  • am Fuß von Gefällestufen führt die punktuell erhöhte Erosionskraft zur Bildung von Gumpen
  • kreisende Steine verursachen topfartige Einsenkungen, sogenannte Strudeltöpfe
  • an größeren Wirbelzonen entstehen größere Wannen und seitliche Ausbuchtungen, sogenannte Kolke

Weblinks

Commons: Umbalfälle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Stöger: Der Weg zu einem Nationalpark. In: Natur und Land, Heft 1/2-2013, S. 28–33 (zobodat.at [PDF; 706 kB])
  2. Nach Springflutkatastrophe: Prägraten dennoch für Fremdenverkehr zuversichtlich. Umbalfälle weiter ein Touristenmagnet. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 1. Juni 1985, S. 5, unten (Hinweis: Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv. Die ursprünglich verlinkten Seiten des Online-Archivs sind daher nicht erreichbar.arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv).

Koordinaten: 47° 0′ 34″ N, 12° 17′ 46″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Umbalfaelle fels1.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Umbaltal2.jpg
(c) Tesla Delacroix, CC BY-SA 4.0
Diese Datei zeigt das Naturdenkmal in Tirol mit der ID ND_7_37.
Umbalfaelle katarakten.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Umbalfaelle fels2.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0