Ulrike Enders

Ulrike Enders, 2012
Wasserkraft-Brunnen auf dem Stöckener Markt, Stöcken, 1980

Ulrike Enders (geboren 28. Dezember 1944[1] in Oberstdorf) ist eine deutsche Künstlerin und Bildhauerin. Ihre Modelle schuf sie zumeist aus Metallguss, Polyester oder Holz.[2]

Leben

1964 legte Ulrike Enders in Kempten ihre Abiturprüfung ab. Im selben Jahr besuchte sie die Kunstakademie München, wechselte aber 1965 an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin, die sie bis 1970 besuchte.[3]

1971 unterrichtete Enders in der Jugendstrafanstalt Hameln, wo sie inhaftierten Jugendlichen das Modellieren mit Polyester beibrachte.[4] 1972 zog die Familie Enders nach Langenhagen, wo 1974 und 1977 die beiden Söhne geboren wurden, später nach Hannover-Ricklingen[4].

1980 schuf sie den Wasserkraft-Brunnen am Stöckener Markt in Stöcken, ihre erste größere Installation. Seit ihrer ersten Brunnen-Installation beschickte Enders über einen Zeitraum von neun Jahren mit der Gruppe „PlasMa“ Ausstellungen im In- und Ausland.[4] Sie ist Mitglied im Deutschen Werkbund Nord.[5]

Ulrike Enders ist Schöpferin der Skulptur „Juliane“, die 2020 zum zwanzigsten Mal beim Juliane Bartel Medienpreis verliehen wird.

Ulrike Enders wurde mit ihrem Werk in die „Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv Niedersachsen“ aufgenommen.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

Ulrike Enders präsentierte ihre Arbeiten in zahlreichen Einzelausstellungen, darunter

Ausstellungsbeteiligungen

Über die Gruppe PlasMa wurden Werke von Ulrike Enders in Deutschland, Polen, Frankreich und Ungarn ausgestellt.[5]

Werke (Auswahl)

Objekte oder Objektgruppen von Ulrike Enders stehen als Kunst im öffentlichen Raum neben Hannover in Städten wie Hameln, Dorsten, Bad Eilsen, Lingen (Ems), Celle, Inami in Japan, Bad Nenndorf, Bad Lauterberg, Uslar, Hamburg und Seelze,[5] etwa als

  • Leute im Regen, 1983, vor dem Haus Bahlsen in der Georgstraße/Ecke Große Packhofstraße in Hannover[8]
  • Fachwerkbalken, 1991 aufgestellt in Celle nach einem Kunstwettbewerb, Kleiner Plan[9]
  • Kasperletheater, 1997, WP-Eggers-Platz in Oberricklingen[4]
  • Trauernde (Gruppe), 2004 von einer Auftraggeberin gestiftet für den Stadtfriedhof Ricklingen; dort wurde der Mann Ende Juli 2010 von Metalldieben gestohlen[10]

Ehrungen

  • 2012 wurde Ulrike Enders „… für 40 Jahre Verdienste um die Kunst- und Kulturstadt Hannover“[11] mit der Stadtplakette Hannover ausgezeichnet.[12]

Literatur

Urkunde zur Stadtplakette Hannover „… für 40 Jahre Verdienste um die Kunst- und Kulturstadt Hannover“
  • Susanne Lindau, Petra Lindum, Kerstin Schulz: Strich-Code. Eine Schwarmkunstaktion zum Wa(h)rencharakter von Sexualität und Kunst, kommentierter Ausstellungskatalog mit Fotos von Cordula Paul, Ilse Paul, Jürgen Rink, Helga Schäfer, Dagmar Schmidt, Franz Betz, Ulrike Enders und Kerstin Schulz, Atelier Dreieck (Hg.), Hannover: Selbstverlag, September 2012
  • Roland Schmidt, Joachim Giesel, Ulrike Enders: Ulrike Enders 1998 – 2002 (Katalog), Hannover (o. J.), 2003
  • Joachim Giesel, Ulrike Enders: Ulrike Enders 2003 – 2008 (Katalog), Hannover (o. J.), 2009

Weblinks

Commons: Ulrike Enders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. o. V.: Enders, Ulrike in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 26. Mai 2010, zuletzt abgerufen am 20. Oktober 2022
  2. Elizabeth Schwiontek (Red.): KunstKonturen - KünstlerProfile. Geschichte und Gegenwart des BBK Niedersachsen, hrsg. vom Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler für Niedersachsen, Hannover: BBK Niedersachsen, 1998, ISBN 978-3-00-002800-7 und ISBN 3-00-002800-5, S. 171
  3. Sigrid Otto: Ulrike Enders
  4. a b c d Ulrike Enders: Biographie, in: Ulrike Enders 1998 – 2002
  5. a b c d e f g h i j k l m n N.N.: HAZ.de / KUENSTLER / Ulrike Enders
  6. Nomen nominandum: Ulrike Enders: Wir Zeitgenossen. Plastiken und Zeichnungen …, Einladung zur Doppelveranstaltung am 23. August 2008, hrsg. vom Rittergut Großgoltern und dem Arbeitskreis Kunst Barsinghausen e. V. [o. D., 2008]
  7. Ulrike Enders: Biographie, in: Ulrike Enders 2003 – 2008
  8. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Ulrike Enders in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 41, 121
  9. N.N.: Fachwerkbalken (Ulrike Enders) (Memento vom 14. Mai 2007 im Internet Archive) auf celle.de
  10. Marcel Schwarzenberger: Ricklingen / Unbekannte stehlen Bronzefigur, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 1. August 2010
  11. Vergleiche den Text der zugleich verliehenen Urkunde
  12. Rainer Surrey: Sechs Bürger erhalten Stadtplakette, online-Foto mit Untertitelung, abgerufen am 22. August 2012

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Die beiden kopflosen "Passanten" vom "Typ Lederjacke" und "Typ Windjacke", 2012 von der Bildhauerin Ulrike Enders geschaffen, halten ihre Hände teilnahmslos in den Jackentaschen. Scheinbar unbeteiligt, "en passant" sind die leeren Hüllen in Richtung des Schaukäfigs und zu den preisbeklebten, sich räkelnden, aufmerksamkeitsheischenden Schaufensterpuppen gedreht, hier im Innenhof des Historischen Museum Hannover einen Tag vor der Ausstellungseröffnung von Strich-Code ...
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Diese Urkunde mit der Unterschrift von Stephan Weil vom 12. Juli 2012 ehrt die Künstlerin Ulrike Enders " detailliert "... für 40 Jahre Verdienste um die Kunst- und Kulturstadt Hannover ..."
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Der 1980 eingeweihte Brunnen auf dem Platz Stöckener Markt in Hannover ist das Ergebnis eines Wettbewerbes. Ulrike Enders Schöpfung zum Thema "Kraft des Wassers" - das Wasser "bricht" das Pflaster - soll einen "organisch quellenden" Kontrast zur umliegenden Stein- und Häuserlandschaft abbilden. Kleine Kinder können in warmen Sommern unter den Wasserstrahlen spielen. Kunststoffbeschichteter Beton mit schräggestellten Flächen in Kragarmkonstruktion. Literatur: Rainer Ertel, Ernst-Friedrich Roesener: Hannoversches Brunnenbuch, Wasserspiele und Brunnen in Hannover, Hannover 1988, Fackelträger Verlag, ISBN 3-7716-1497-X, hier: S. 33, 92
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