Ulrich von Straßburg

Ulrich von Straßburg, auch Ulrich Engelbrecht/Engelberti, lat. Ulricus de Argentina, (* um 1220; † 1277 auf dem Weg nach Paris) war ein dominikanischer Theologe.

Er trat in den Dominikanerorden ein. Ulrich war ein Schüler von Albert dem Großen. Nach Beendigung seiner Studien (wohl in Köln) war er als Lektor am Straßburger Dominikaner-Konvent tätig und wurde 1272 zum Prior der deutschen Dominikanerprovinz (Provinzial) gewählt. Auf dem Weg nach Paris, wo er als Baccalaureus über die Sentenzen des Petrus Lombardus lesen sollte, starb er.

Ulrichs Hauptwerk ist das in vier Vollhandschriften überlieferte theologisch-philosophische Kompendium De summo bono (1265/1274 geschrieben). Diese Schrift, die weder einseitig einer neuplatonisierenden noch einer aristotelisierenden Richtung zugewiesen werden darf, könne sich mit der Summa des Thomas von Aquin nicht messen, meint Loris Sturlese, zeige aber immerhin eine durchdachte Architektonik und eine bemerkenswerte Originalität (Sp. 1253). So führt Ulrich z. B. in seiner Gottesbeweislehre sowohl Epikurs consensus omnium-Argument als auch das bei Cicero (De natura deorum 2,95f.) überlieferte sog. aristotelische Höhlengleichnis als Autoritäten für seine Theorie einer naturhaft eingepflanzten, habituellen Erkenntnis Gottes (cognitio Dei naturaliter inserta) an.[1]

Ein Briefbuch enthält mindestens 13 lateinische Briefe, die Ulrich als Provinzial schrieb.

Eine deutsche Predigt überliefert eine Hamburger Handschrift.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Matthias Laarmann: Deus, primum cognitum. Die Theorie von Gott als dem Ersterkannten des menschlichen Intellekts bei Heinrich von Gent (†1293) (BGPhThMA N.F. 52). Münster: Aschendorff 1999, 251f.