Ulrich Burchardt

Ulrich „Uli“ Burchardt (* 1. Februar 1971 in Konstanz) ist deutscher Unternehmensberater und Politiker (CDU). Er ist seit dem 10. September 2012 Oberbürgermeister der Stadt Konstanz.

Leben

Ulrich Burchardt, Sohn des Historikers Lothar Burchardt, besuchte von 1984 bis 1989 das Heinrich-Suso-Gymnasium in Konstanz. Nach einer Ausbildung zum Landwirt erlangte er 1992 an der Mettnau-Schule in Radolfzell die Allgemeine Fachhochschulreife. Nach dem Zivildienst am Fraunhofer-Institut für atmosphärische Umweltforschung (IFU) in Garmisch-Partenkirchen studierte er Forstwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, wo er zuletzt Studierendensprecher war. 1997 wurde Burchardt zum Diplom-Forstingenieur (FH) graduiert. Ab 1997 war er bei dem Einzel- und Versandhandelsunternehmen Manufactum Hoof & Partner KG und der Manufactum Magazin GmbH tätig, wo er zwei Jahre später in die Geschäftsleitung aufrückte. 2005 machte er sich als Unternehmensberater für strategisches Marketing selbständig. Er hatte bis zu seiner Vereidigung als Oberbürgermeister der Stadt Konstanz einen Lehrauftrag an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung inne.

Mit seinem 2012 veröffentlichten Werk Ausgegeizt!: Wertvoll ist besser – Das Manufactum-Prinzip erlangte er überregionale Bekanntheit.[1][2]

Politik

Burchardt ist Mitglied der CDU und gehört zum regionalen Wirtschaftsrat der Partei. Seit 2011 ist er Mitglied des Aktionsbündnisses Attac.

2012 kandidierte er bei der Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Konstanz als unabhängiger Kandidat, allerdings unterstützt von bekannten Kommunalpolitikern der CDU und der Freien Wähler. Beim ersten Wahlgang erzielte er mit 25,9 Prozent das zweitbeste Ergebnis.[3] Zwei Wochen später erhielt er mit 39,1 Prozent die meisten Stimmen; seine Konkurrentinnen Sabine Reiser (ebenfalls CDU) und Sabine Seeliger (Grüne) erhielten 31,9 bzw. 27,6 Prozent.[4] Burchardt trat sein Amt am 10. September 2012 an.[5] Er löste Horst Frank (Grüne) ab, der nach 16 Jahren im Amt nicht zur Wiederwahl angetreten war.

Im Mai 2019 rief Konstanz als erste Stadt in Deutschland den Klimanotstand aus.[6][7]

Die Oberbürgermeisterwahl 2020 wurde wegen der COVID-19-Pandemie in Baden-Württemberg verschoben und fand am 27. September 2020 statt.[8] Burchardt kandidierte, von CDU, Freien Wählern und der FDP unterstützt[9], erneut und erhielt im ersten Wahlgang 35,8 Prozent, somit lag er hinter Luigi Pantisano (Die Linke, unterstützt von Grünen, Jungem Forum und Volt[10]), der 38,3 Prozent der Stimmen erhielt.[11] Der zweite Wahlgang fand am 18. Oktober 2020 statt. Hierbei konnte er sein Amt mit einer Mehrheit von 49,5 Prozent gegen seine Herausforderer verteidigen.[12]

Schriften

  • Ausgegeizt!: Wertvoll ist besser – Das Manufactum-Prinzip, Campus Verlag Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-593-39664-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausgegeizt! Wertvoll ist besser - Das Manufactum-Prinzip - Buchtrailer, Campus-Verlag, 13. März 2012
  2. Ausgegeizt! Wertvoll ist besser - Das Manufactum-Prinzip (Buchbesprechung), Bayerischer Rundfunk, 20. März 2012
  3. Stadt Konstanz: Endergebnis der Oberbürgermeisterwahl am 01.07.2012 in Konstanz.
  4. Stadt Konstanz: Vorläufiges Ergebnis der Oberbürgermeisterneuwahl am 15.07.2012 in Konstanz.
  5. Jörg-Peter Rau: Grün allein reicht nicht mehr. Südkurier, 16. Juli 2012.
  6. Uli Burchardt. In: SWR1 BW. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  7. Gemischtes Fazit nach halbem Jahr Klimanotstand in Konstanz. In: STIMME.de. Abgerufen am 1. Januar 2020.
  8. OB-Wahl 2020. In: konstanz.de.
  9. Uli Burchardt. In: S. W. R. Aktuell. Abgerufen am 28. September 2020.
  10. Luigi Pantisano für Konstanz. Abgerufen am 28. September 2020.
  11. Pantisano holt mehr Stimmen als Burchardt. In: S. W. R. Aktuell. Abgerufen am 28. September 2020.
  12. Wahlergebnis OB-Wahl 2020. In: konstanz.de.

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